„Die Berufsausbildung spielt eine wesentliche Rolle bei der Heranbildung unseres Nachwuchses für die luxemburgische Wirtschaft“, weiß Marc Spautz zu schätzen. In einer parlamentarischen Anfrage zeigt sich der CSV-Abgeordnete jedoch verwundert über die hohe Zahl von Auszubildenden, die ihre Lehre vorzeitig abbrechen und dass es auch „schwieriger wird, junge Leute zu finden, die eine Lehre im Handwerk beginnen möchten“.
Laut Bildungsministerium wurden im Schuljahr 2023/2024 insgesamt 1.044 Lehrverträge aufgelöst. Zum Vergleich: 2019/2020 waren es 952.
Wie sieht es mit der Gesamtzahl der Schulabbrecher aus? Diese wird jährlich im Bericht „Jugendliche Schulabbrecher und inaktive Jugendliche in Luxemburg“ veröffentlicht. Für das Schuljahr 2019/2020 zählt das Bildungsministerium 1.473 Schulabbrecher bei 21.155 nicht mehr schulpflichtigen Schülern. Dies entspricht einer Schulabbrecherquote von sieben Prozent. Im letzten Schuljahr (2023/2024) beträgt diese Quote 8,2 Prozent mit 1.884 Schulabbrüchen bei 22.973 nicht schulpflichtigen Schülern.
2019/2020: 1.473 bei 21.155 nicht mehr schulpflichtigen Schülern → 7,0 Prozent Schulabbrecherquote
2020/2021: 1.746 bei 21.249 nicht mehr schulpflichtigen Schülern → 8,2 Prozent
2021/2022: 1.767 bei 21.807 nicht mehr schulpflichtigen Schülern → 8,1 Prozent
2022/2023: 1.716 bei 22.558 nicht mehr schulpflichtigen Schülern → 7,6 Prozent
2023/2024: 1.884 bei 22.973 nicht mehr schulpflichtigen Schülern → 8,2 Prozent
Die Hauptgründe des Schulabbruchs
Diese Quote liegt unter dem Zielwert der Europäischen Kommission von unter neun Prozent für Schulabbrecher. Der europäische Durchschnitt lag im Jahr 2023 laut Eurostat bei 9,8 Prozent.
Um den Anstieg der Schulabbrecher seit 2019 zu verstehen, muss man vorerst bis Anfang Mai warten, um eine detaillierte Analyse zu erhalten. Dann wird der nächste Bericht zum Thema für das Schuljahr 2023/2024 veröffentlicht. Dieser wird dann Aufschluss darüber geben, warum die Quote gestiegen ist.
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Die Hauptgründe, die die Schüler für ihren Schulabbruch angeben, sind bereits in den anderen Berichten enthalten. Die Schüler brechen ab, weil sie sich schulisch oder beruflich umorientieren. Ein weiterer Grund ist, dass die Schüler keinen Ausbildungsbetrieb oder keine Berufsschule gefunden haben. „Vor dem offiziellen Schulabbruch findet ein Gespräch mit dem psychosozialen Dienst statt, um Alternativen auszuloten“, so Meisch in seiner parlamentarischen Antwort.
Berufsausbildungen fördern
Der Service national de la Jeunesse (SNJ) versucht dann, mit den Betroffenen ein neues berufliches oder schulisches Projekt zu definieren.
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Das Bildungsministerium setzt auf Veranstaltungen wie die Schulmesse „YEP!“ und eine geplante Werbekampagne, um die Berufsausbildungen zu fördern. Das Ministerium überprüft auch die Ausbildungsverträge. Die Betriebe müssen die arbeitsrechtlichen Bedingungen erfüllen.