Publiziert21. März 2025, 09:06

Vogelgrippe: Weltweite Eierkrise – Drohen auch in Luxemburg Engpässe?

Steigende Preise und internationale Engpässe setzen die globale Eierproduktion unter Druck. Das Landwirtschaftsministerium gibt eine Einschätzung für Luxemburg.

Vanessa Strauch

Nach Ausbrüchen der Vogelgrippe sind Eier in den USA knapp und teuer. Deshalb wurde unter anderen in Deutschland um mehr Eier-Exporte gebeten – im Großherzogtum ist noch keine Anfrage eingegangen. «Wir gehen auch nicht davon aus, dass in naher Zukunft welche vorliegen werden», berichtet das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau auf L’essentiel-Anfrage.

Das Virus H5N1 ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt verbreitet. In den Vereinigten Staaten mussten zahlreiche Legehennen zur Seucheneindämmung gekeult werden. Trotz globaler Unsicherheiten und der Vogelgrippegefahr zeigt sich Luxemburg zuversichtlich, dass die heimische Versorgungslage mit Eiern auch in den kommenden Monaten stabil bleibt.

Die weltweit gestiegenen Preise seien vor allem auf die globalen Marktverschiebungen und niedrigere Produktionszahlen in anderen europäischen Ländern zurückzuführen – und auch in den USA schon wieder etwas gesunken. Das Ministerium erwartet zwar auch bei uns teurere Eier, «jedoch sind Engpässe eher unwahrscheinlich». Traditionell sei die Nachfrage zu Ostern am höchsten.

Besonders aufmerksam verfolgt wird die Vogelgrippe durch die Luxemburger Veterinär- und Lebensmittelverwaltung (Alva). Die Behörde überwache die Situation in den Nachbarländern und setzt auf präventive Biosicherheitsmaßnahmen und Überwachung.

Luxemburg produziert 40 Millionen Eier im Jahr

«Momentan gibt es keinen Ausbruch der Vogelgrippe, und wir haben keinen Grund, die Versorgung infrage zu stellen», betont der Ministeriumssprecher. Es wird empfohlen, Geflügel in den Ställen zu füttern und erhöhte Mortalität unverzüglich zu melden. Falls nötig, würden auch strengere Maßnahmen wie Stallpflicht verhängt.

Mit einer nationalen Produktion von etwa 40 Millionen Eiern mit einem Gewicht von 2402 Tonnen im Jahr 2023 decke Luxemburg etwa 12,75 Prozent des eigenen Bedarfs. «19.185 Tonnen wurden importiert, wovon wiederum 2756 Tonnen exportiert wurden, da Luxemburg hier nur als Zwischenstation im Handel fungiert», erklärt die Behörde. Da die Nachfrage nach lokalen Produkten im Inland weiterhin hoch sei, gebe es keine Eier für den Export. Bei Flüssigeiern sehe die Situation anders aus: Rund 80 Prozent der Produktion wird ins Ausland exportiert.

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