Ich bin letztes Jahr auch ausgetreten. Endlich! Ich wollte es schon lange tun und bin froh, dass ich endlich als konfessionslos vermerkt bin. Ich brauche keine organisierten Religionen. Ich bin irgendwo zwischen animistisch/heidnisch und atheistisch und das reicht mir. Ich mache mir lieber meine eigenen Gedanken über unsere Existenz, das Universum, Götter und der Sinnlosigkeit des Seins als einfach blind einem Buch mit fragwürdigen Texten zu glauben. Meinetwegen darf jeder privat glauben was er will, aber es sollte keinen Einfluss mehr auf unsere Politik haben. Viele Menschen haben wegen organisierten Religionen gelitten. Der Staat sollte säkular sein und die Bürger gleich behandeln.
Hokuspokus Firlefanz. Warum sind da immer noch so viele Mitglied, weil das alle so brav aufm Dorf machen?
Noch einige Millionen zu wenig aber eine gute Tendenz.
Gern geschehen, auch wenn der Gang zum Amt dafür nervig war
Wird Zeit den Gebühreneinzugsdienst zu beenden und dann mal schauen wie viele Leute den Dauerauftrag/die Einzugsermächtigung ausfüllen um in der Kirche bleiben zu können.
Hoffen wir das es 2025 ein vielfaches davon erreichen wird. Je weniger in den Verein sind, desto eher verliert er hoffentlich sein politischen Einfluss und Schutz vor legalen Konsequenzen.
Gibt es eigentlich Analysen dazu, warum die evangelische Kirche sowohl absolut wie auch relativ mehr verliert als die katholische Kirche?
Wenn ich könnte würde ich auch ein zweites und drittes mal austreten.
>Oftmals wird nach vielen Jahren Ihr Kirchenaustritt angezweifelt. Nach derzeitiger Rechtslage sind Sie in der Beweispflicht, Ihren Austritt nachzuweisen.
Einige Religionsgemeinschaften spekulieren darauf, dass ihre ehemaligen Mitglieder diese Bescheinigung nicht aufbewahren und fordern dann oftmals Jahre nach dem Austritt einen Beweis dafür.
Ihnen drohen dann Kirchensteuernachzahlungen für die letzten sechs Jahre.
Habe erst kürzlich in diesem Jahr meine Bescheinigung über das Amtsgericht neu eingeholt, mein Austritt war 2016 und ich befürchtete genau das.
Viel zu wenig!
Ich verstehe hier die Kritik (an der Kirche), die mehr als angebracht ist. Ich als Atheist bin aber bewusst noch in Österreich in der evangelischen Kirche. Die Diakonie leistet bei uns wirklich einen super Job, mein Sohn ist in einem Kindergarten von ihnen. Ein toller internationaler Kindergarten.
Während des Beginns der des Krieges in der Ukraine habe ich freiwillig bei der Caritas geholfen die Flüchtlinge am Hauptbahnhof in Wien zu versorgen und ihnen zu helfen. Von staatlicher Seite gab es da absolut gar nichts.
Generell tut die Caritas als Einrichtung sehr viel für die Menschen in Wien und sogar direkt in der Ukraine und anderswo.
Wenn ich katholisch wäre, würd sich das anders sehen. Aber ich habe kein Problem damit, jedes Jahr meinen Kirchenbeitrag zu zahlen.
Kein Wunder haha, kommen ja auch nicht gerade aus guten Gründen in die Presse
Hat sonst noch wer das Gefühl dass das keine unbedingt positive Entwicklung ist, insofern als haufenweise einst wichtige gesellschaftliche Institutionen lustig vor sich hin bröseln oder dabei sind enorm an Einfluß zu verlieren, aber ohne irgendwelchen adäquaten Ersatz und stattdessen die Gesellschaft einfach freudig atomisiert und verroht?
Ich bin an dem Tag an dem ich meinen ersten Lohnstreifen bekommen habe und gesehen habe das da Kirchensteuer abgezogen wird direkt zum Amt gegangen und ausgetreten.
Auch nett das da so Menschen sich denken können den armen Knaben taufen wir jetzt damit erspäter zusätzlich blechen darf, und dann kostet der Austritt auch noch Geld.
Netterweise aben meine Eltern mir dann das Geld wiedergeben auch wenn ich ihnen gesat habe es sei nicht nötig.
Als engagierte evangelische Christin freuen mich diese Zahlen natürlich nicht unbedingt. Das größte Problem daran für die ev. Kirche ist dabei aber: mit der Anwendung/den Auftritten von nicht/wenig interessierten Mitgliedern aber auch den gemäßigten, manchmal auch progressiven Evangelischen bleiben in den Kirchen zunehmend die konservativen, fundamentalen Mitglieder zurück! Das ist ein Problem, denn so rücken Gemeinden und Kirchen mehr in Richtung Evangelikalismus amerikanischer Prägung und das ist eine absolute Katastrophe für eine demokratische, offene und freie Gesellschaft.
Für uns progressive Christ:innen werden das spannende Zeiten.
Tja, da gehen sie dahin die letzten Klammern unserer Gesellschaft. Vereinsleben wird weniger, Kirchen schrumpfen und selbst der Fußball kann nicht mehr so stark die breite Gesellschaft mobilisieren.
Eine Gesellschaft ohne schichtübergreifende Austauschorte gibt es eigentlich nicht. Mal sehen, wie sich das entwickeln wird. Ich sehe es mit Sorge, wenn jeder nur noch mit ähnlichen Menschen in seiner Blase abhängt.
Passiert mir auch ständig, da muss man dann einfach mal systematisch zurück gehen:
Wo haben die Kirchen diese Mitglieder den das letzte mal bewusst in der Hand gehabt und was haben sie danach gemacht? Hat schon jemand im Kühlschrank nachgeschaut?
Ein schöne Entwicklung. Als Atheist kann ich das nur begrüßen. Leider gibt es immer mehr religiöse Leute aus dem muslimischen Spektrum. Wäre schön wenn die sich auch davon lösen würden.
In NRW kostet seit 2006 der Kirchenaustritt dank CDU-FDP-Koalition unter Jürgen Rüttgers 30€.
Ich war letzte Woche bei der Taufe von der Tochter meines Cousins, nachdem ich nun schon vor 15 Jahren ausgetreten bin und danach auch nie wirklich viel mit der Kirche in Berührung komme.
Es war ganz nett, hab auch noch etwas mit dem Pfarrer gequatsch (junger Kerl), aber man hat sehr stark gemerkt wie verzweifelt bemüht die sind, das für jüngere Generationen relevant zu machen.
Für mich waren aber manche Stellen absurd. Da stehst du um ein gerade mal einjähriges Kleinkind das nichts von allem versteht und der Pfarrer hat die Jesu Taufe durch Johannes als Leitfaden für seine Predigten gewählt. In mehreren Gebeten und Lesungen wurde immer hervorgehoben wie wichtig es sei Jesus in sein Leben aufzunehmen und Gott und die christliche Lehre bewusst zu akzeptieren. Das gipfelte dann in der Aufforderung, dass sich nun bitte alle versammeln und stellvertretend für das Kind das Glaubensbekenntnis sprechen, weil sie es ja selber noch nicht kann.
Die Ironie daran schien keinen zu stören.
Verständlich. Wenn es einen Gott gibt, erkläre die existenz der letzten 5 Jahre.
Ich bin noch dabei und zahle die Steuern gerne, weil ich glaube, dass die Kirche zu den wenigen Organisationen zählt, die sich für Arme, Alte und Schwache einsetzen.
Diese Erfahrung habe ich jedenfalls in meiner evangelischen Stadtteil-Gemeinde gemacht.
Ich bin letztes Jahr in die evangelische Kirche eingetreten und gehöre somit zu den 15.000
Und ich persönlich finde es richtig, dass Menschen, die nicht an Gott glauben und bislang nur aus Tradition in der Kirche sind, austreten. Denn was sollen sie denn dort?
Mehr als die Kirche gerne hätte, und noch immer viel zu wenig. Je mehr austreten desto stärker nähern wir uns einer aufgeklärten Gesellschaft. Dann gibts Säkularisierung vielleicht irgendwann nicht mehr nur auf dem Papier, sondern vllt ansatzweise in echt.
30 comments
Gut so!
Das reicht uns nicht!
[kirchenaustritt.de](https://kirchenaustritt.de)
_Hier “Those are Rookie numbers”-Meme einfügen_
Ich bin letztes Jahr auch ausgetreten. Endlich! Ich wollte es schon lange tun und bin froh, dass ich endlich als konfessionslos vermerkt bin. Ich brauche keine organisierten Religionen. Ich bin irgendwo zwischen animistisch/heidnisch und atheistisch und das reicht mir. Ich mache mir lieber meine eigenen Gedanken über unsere Existenz, das Universum, Götter und der Sinnlosigkeit des Seins als einfach blind einem Buch mit fragwürdigen Texten zu glauben. Meinetwegen darf jeder privat glauben was er will, aber es sollte keinen Einfluss mehr auf unsere Politik haben. Viele Menschen haben wegen organisierten Religionen gelitten. Der Staat sollte säkular sein und die Bürger gleich behandeln.
Hokuspokus Firlefanz. Warum sind da immer noch so viele Mitglied, weil das alle so brav aufm Dorf machen?
Noch einige Millionen zu wenig aber eine gute Tendenz.
Gern geschehen, auch wenn der Gang zum Amt dafür nervig war
Wird Zeit den Gebühreneinzugsdienst zu beenden und dann mal schauen wie viele Leute den Dauerauftrag/die Einzugsermächtigung ausfüllen um in der Kirche bleiben zu können.
Genaue Zahlen aus dem Artikel:
* EKD:
* Austritte: 345,000
* Tote: 335,000
* Taufen: 110,000
* Eintritte: 15,000
* Katholiken:
* Austritte: 322,000
* Tote: 213,000
* Taufen: 116,000
* Eintritte: 6,200
[EDIT: Da ich es interessant fand es gegenüberzustellen: Geburten gab es 2024 ~ 650,000 (Zahlen sind noch nicht offiziell. 2023 Gab es 690,000.](https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/geburten-aktuell.html)
Hoffen wir das es 2025 ein vielfaches davon erreichen wird. Je weniger in den Verein sind, desto eher verliert er hoffentlich sein politischen Einfluss und Schutz vor legalen Konsequenzen.
Gibt es eigentlich Analysen dazu, warum die evangelische Kirche sowohl absolut wie auch relativ mehr verliert als die katholische Kirche?
Wenn ich könnte würde ich auch ein zweites und drittes mal austreten.
>Oftmals wird nach vielen Jahren Ihr Kirchenaustritt angezweifelt. Nach derzeitiger Rechtslage sind Sie in der Beweispflicht, Ihren Austritt nachzuweisen.
Einige Religionsgemeinschaften spekulieren darauf, dass ihre ehemaligen Mitglieder diese Bescheinigung nicht aufbewahren und fordern dann oftmals Jahre nach dem Austritt einen Beweis dafür.
Ihnen drohen dann Kirchensteuernachzahlungen für die letzten sechs Jahre.
Quelle: https://www.kirchenaustritt.de/
Habe erst kürzlich in diesem Jahr meine Bescheinigung über das Amtsgericht neu eingeholt, mein Austritt war 2016 und ich befürchtete genau das.
Viel zu wenig!
Ich verstehe hier die Kritik (an der Kirche), die mehr als angebracht ist. Ich als Atheist bin aber bewusst noch in Österreich in der evangelischen Kirche. Die Diakonie leistet bei uns wirklich einen super Job, mein Sohn ist in einem Kindergarten von ihnen. Ein toller internationaler Kindergarten.
Während des Beginns der des Krieges in der Ukraine habe ich freiwillig bei der Caritas geholfen die Flüchtlinge am Hauptbahnhof in Wien zu versorgen und ihnen zu helfen. Von staatlicher Seite gab es da absolut gar nichts.
Generell tut die Caritas als Einrichtung sehr viel für die Menschen in Wien und sogar direkt in der Ukraine und anderswo.
Wenn ich katholisch wäre, würd sich das anders sehen. Aber ich habe kein Problem damit, jedes Jahr meinen Kirchenbeitrag zu zahlen.
Kein Wunder haha, kommen ja auch nicht gerade aus guten Gründen in die Presse
Hat sonst noch wer das Gefühl dass das keine unbedingt positive Entwicklung ist, insofern als haufenweise einst wichtige gesellschaftliche Institutionen lustig vor sich hin bröseln oder dabei sind enorm an Einfluß zu verlieren, aber ohne irgendwelchen adäquaten Ersatz und stattdessen die Gesellschaft einfach freudig atomisiert und verroht?
Ich bin an dem Tag an dem ich meinen ersten Lohnstreifen bekommen habe und gesehen habe das da Kirchensteuer abgezogen wird direkt zum Amt gegangen und ausgetreten.
Auch nett das da so Menschen sich denken können den armen Knaben taufen wir jetzt damit erspäter zusätzlich blechen darf, und dann kostet der Austritt auch noch Geld.
Netterweise aben meine Eltern mir dann das Geld wiedergeben auch wenn ich ihnen gesat habe es sei nicht nötig.
Als engagierte evangelische Christin freuen mich diese Zahlen natürlich nicht unbedingt. Das größte Problem daran für die ev. Kirche ist dabei aber: mit der Anwendung/den Auftritten von nicht/wenig interessierten Mitgliedern aber auch den gemäßigten, manchmal auch progressiven Evangelischen bleiben in den Kirchen zunehmend die konservativen, fundamentalen Mitglieder zurück! Das ist ein Problem, denn so rücken Gemeinden und Kirchen mehr in Richtung Evangelikalismus amerikanischer Prägung und das ist eine absolute Katastrophe für eine demokratische, offene und freie Gesellschaft.
Für uns progressive Christ:innen werden das spannende Zeiten.
Tja, da gehen sie dahin die letzten Klammern unserer Gesellschaft. Vereinsleben wird weniger, Kirchen schrumpfen und selbst der Fußball kann nicht mehr so stark die breite Gesellschaft mobilisieren.
Eine Gesellschaft ohne schichtübergreifende Austauschorte gibt es eigentlich nicht. Mal sehen, wie sich das entwickeln wird. Ich sehe es mit Sorge, wenn jeder nur noch mit ähnlichen Menschen in seiner Blase abhängt.
Passiert mir auch ständig, da muss man dann einfach mal systematisch zurück gehen:
Wo haben die Kirchen diese Mitglieder den das letzte mal bewusst in der Hand gehabt und was haben sie danach gemacht? Hat schon jemand im Kühlschrank nachgeschaut?
Ein schöne Entwicklung. Als Atheist kann ich das nur begrüßen. Leider gibt es immer mehr religiöse Leute aus dem muslimischen Spektrum. Wäre schön wenn die sich auch davon lösen würden.
In NRW kostet seit 2006 der Kirchenaustritt dank CDU-FDP-Koalition unter Jürgen Rüttgers 30€.
Ich war letzte Woche bei der Taufe von der Tochter meines Cousins, nachdem ich nun schon vor 15 Jahren ausgetreten bin und danach auch nie wirklich viel mit der Kirche in Berührung komme.
Es war ganz nett, hab auch noch etwas mit dem Pfarrer gequatsch (junger Kerl), aber man hat sehr stark gemerkt wie verzweifelt bemüht die sind, das für jüngere Generationen relevant zu machen.
Für mich waren aber manche Stellen absurd. Da stehst du um ein gerade mal einjähriges Kleinkind das nichts von allem versteht und der Pfarrer hat die Jesu Taufe durch Johannes als Leitfaden für seine Predigten gewählt. In mehreren Gebeten und Lesungen wurde immer hervorgehoben wie wichtig es sei Jesus in sein Leben aufzunehmen und Gott und die christliche Lehre bewusst zu akzeptieren. Das gipfelte dann in der Aufforderung, dass sich nun bitte alle versammeln und stellvertretend für das Kind das Glaubensbekenntnis sprechen, weil sie es ja selber noch nicht kann.
Die Ironie daran schien keinen zu stören.
Verständlich. Wenn es einen Gott gibt, erkläre die existenz der letzten 5 Jahre.
Ich bin noch dabei und zahle die Steuern gerne, weil ich glaube, dass die Kirche zu den wenigen Organisationen zählt, die sich für Arme, Alte und Schwache einsetzen.
Diese Erfahrung habe ich jedenfalls in meiner evangelischen Stadtteil-Gemeinde gemacht.
Ich bin letztes Jahr in die evangelische Kirche eingetreten und gehöre somit zu den 15.000
Und ich persönlich finde es richtig, dass Menschen, die nicht an Gott glauben und bislang nur aus Tradition in der Kirche sind, austreten. Denn was sollen sie denn dort?
Mehr als die Kirche gerne hätte, und noch immer viel zu wenig. Je mehr austreten desto stärker nähern wir uns einer aufgeklärten Gesellschaft. Dann gibts Säkularisierung vielleicht irgendwann nicht mehr nur auf dem Papier, sondern vllt ansatzweise in echt.
Guuuut
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