Der S-Bahn-Verkehr unter der gesperrten A100-Brücke am Berliner Autobahndreieck Funkturm ist seit Donnerstagabend unterbrochen. Um die Sicherheit der Brücke bis zum Abbruch zu gewährleisten, müsse diese zusätzlich unterstützt werden, teilte die Autobahn GmbH des Bundes mit.

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Betroffen seien insbesondere die Ringbahn-Linien S41 und S42 sowie die S46. „Wie lange der Bahnverkehr unterbrochen bleibt, ist derzeit nicht bekannt“, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der Gesellschaft mit der S-Bahn.

Nach Angaben der S-Bahn ist der Abschnitt zwischen Halensee und Westend gesperrt. Die Züge fahren wie folgt:

S41: Westend > Gesundbrunnen > Ostkreuz > Südkreuz > Halensee > Charlottenburg S42: Charlottenburg > Halensee > Südkreuz > Ostkreuz > Gesundbrunnen > Westend S46: Königs Wusterhausen Bundesplatz

Die S41 und S42 werden nach Charlottenburg umgeleitet, zwischen Halensee und Charlottenburg besteht ein 20-Minuten-Takt. Am Bahnhof Charlottenburg hält auch die Stadtbahn.

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Wie die S-Bahn mitteilte, wird zwischen Halensee und Westend ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet:

Die Haltestellen des Ersatzverkehrs: S Halensee: Kurfürstendamm (wie Bus M19, M29, X10, 104) S Westkreuz: Halenseestr. (wie Bus 104) S Messe Nord/ICC: Neue Kantstr. (wie Bus M49, X34, X49, 139, 218) S Westend: Spandauer Damm (wie Bus M45)

Der Ersatzverkehr soll täglich von ca. 4 Uhr bis 21 Uhr im Fünf-Minuten-Takt fahren, am Abend bis 1.30 Uhr im Zehn-Minuten-Takt und im Nachtverkehr am Wochenende von circa 1.30 Uhr bis 5 Uhr im 15-Minuten-Takt.

Allerdings wies die S-Bahn darauf hin, dass es auch beim Ersatzverkehr Probleme geben könnte: „Aufgrund verkehrsbedingter Einflüsse kann der Takt nicht immer gehalten werden und es kann zu Fahrzeitverlängerungen kommen.“

Mit Blick auf die Sperrung hieß es von der Autobahn GmbH und der S-Bahn: „Diese Maßnahme ist nach den Feststellungen eines Fachgutachtens notwendig, das der Autobahn GmbH heute vorgelegt wurde.“ Bis zur Montage der Stütze müsse der Bahnverkehr aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden. Die Stütze werde den Brückenüberbau über den Bahngleisen verstärken. „Die erforderlichen Arbeiten beginnen unverzüglich.“

Bonde: Sicherheit der Berliner gewährleisten

Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) teilte mit: „Die Sperrung ist notwendig, um die Sicherheit der Berlinerinnen und Berliner zu gewährleisten. Meine Verwaltung und ich stehen in engem Kontakt mit der S-Bahn Berlin GmbH und der Autobahn des Bundes.“ Die S-Bahn fahre mit einem Ersatzkonzept, um die Belastung für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten, so Bonde.

„Ich bedaure die dadurch entstehenden Belastungen sehr, doch die Sicherheit der Berlinerinnen und Berliner hat natürlich oberste Priorität“, teilte die Senatorin mit. „Ich bitte um Verständnis, wenn es angesichts der Kurzfristigkeit zunächst noch zu Einschränkungen kommt.“

Die Autobahn GmbH hatte die Ringbahnbrücke vor einer Woche überraschend gesperrt, weil sich ein Riss im Tragwerk der Brücke unerwartet vergrößert hatte. Infolge der Sperrung kam es an dem bundesweit wichtigen Verkehrsknoten zu Chaos.

Autobahn GmbH hatte gerade erst Umleitungen vorgestellt

Seit Anfang der Woche fließt der Verkehr in Richtung Norden wieder. Er wird einspurig über die Gegenfahrbahn umgeleitet. Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen dürfen allerdings nicht über die Umleitung fahren.

Der Berliner Verkehr kommt mit der neuen Nachricht weiter nicht zur Ruhe. Seit Januar hat die Gewerkschaft Verdi fünfmal zum Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben aufgerufen. Der aktuelle Ausstand soll am Freitagmorgen enden. Von den Warnstreiks war die S-Bahn allerdings nicht betroffen, weil sie von der Deutschen Bahn betrieben wird.

Die Brückensperrung und die Folgen Fertigstellung binnen zwei Jahren war Fehlinformation Autobahngesellschaft nennt keinen Zeitplan für Neubau der gesperrten A100-Brücke Nach Brückensperrung im Berliner Westen A100 wieder Richtung Norden befahrbar – Lkw müssen auf Nebenstraßen ausweichen Kommender Brückenabriss im Berliner Westen Gleissperrung unter der A100 hätte massive Auswirkungen auf den Bahnverkehr

Die Brücke soll komplett abgerissen und neu gebaut werden. Die Autobahn GmbH hatte noch am Mittwoch mit anderen Beteiligten ein Umleitungskonzept für die kommenden Wochen und Monate vorgestellt. Dabei hieß es, dass es zunächst wohl keine Auswirkungen auf die S-Bahn geben werden.

Der technische Geschäftsführer der für den Bau zuständigen Projektmanagementgesellschaft Deges, Andreas Irngartinger, sagte am Mittwoch, die Ausschreibung für den Abriss der Brücke solle noch vor Ostern beginnen. Der Abriss selbst könnte demnach im besten Fall drei Monate dauern. Wie lange der Neubau dauern werde, blieb offen. (dpa, Tsp)