Am Samstagnachmittag ist um 16.56 Uhr eine Ära zu Ende gegangen. In Walferdingen ging der diesjährige Kongress des Nationalen Olympischen Komitees über die Bühne. Das COSL hat einen neuen Präsidenten bekommen. Nach drei aufeinanderfolgenden Amtszeiten durfte André Hoffmann kein weiteres Mal für das Mandat des Vorsitzenden kandidieren. Seit April 2012 war Hoffmann der Chef des Komitees, damals hatte er den Posten von Marc Theisen übernommen.

Michel Knepper ist Hoffmanns Nachfolger. Der ehemalige Vorsitzende des Triathlonverbands war der einzige Kandidat. Seit 2013 gehört der jetzt 64-Jährige dem Vorstand an. An der Seite von Hoffmann war er zuletzt der erste von zwei Vizepräsidenten und auch Kassierer.

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Im Verwaltungsrat ist es am Samstag zu einigen personellen Veränderungen gekommen. Alwin de Prins, Marie-Paule Hoffmann und Caroline Weber hatten im Vorfeld beschlossen, nicht mehr anzutreten. Während sich Carlo Goeres, Alex Goergen, Pol Marcy, Romain Seil und Lynn Spielmann erneut zur Wahl stellten, standen mit Jill Altmann, Lynn Frank, Serge Schaul und Anne Kremer vier neue Namen auf der von Knepper vorgelegten Liste, die seitens der nationalen Sportverbände auf 96 Prozent Zustimmung stieß. Einen Platz im Verwaltungsrat hat ebenfalls Christine Majerus als Präsidentin der Athletenkommission sicher.

Ingenieur und Triathlet

Wer aber ist der neue COSL-Präsident? Die Geschicke an der Spitze der FLTri lenkte der verheiratete 64-Jährige bis 2009. Als der Triathlonverband 2003 gegründet wurde, war Knepper eine der treibenden Kräfte. Zuvor hatte er bereits von 1985 bis 1994 das Kommando bei seinem Heimatverein Trilux. 1995 gehörte Knepper zum Organisationskomitee der Spiele der kleinen europäischen Staaten in Luxemburg.

Radsport-Enthusiast Knepper begann seine berufliche Karriere 1989 als beigeordneter Ingenieur im Büro Schroeder & Associés. 2007 wurde er sowohl Geschäftsführer bei k-engineering als auch Direktor und Betriebsleiter bei Grossfeld Immobilière, dem Entwickler des Stadtviertels Cloche d‘Or. Den Posten hatte er bis Dezember vergangenen Jahres inne. Offiziell ist er noch nicht in Rente, er hat seine Aktivität aber stark verringert. Knepper ist außerdem Dozent an der Universität Luxemburg.

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Nun steht er an der Spitze des Nationalen Olympischen Komitees und ist somit der insgesamt elfte Präsident des COSL. Allgemein wird es unter Knepper nicht zu großen Revolutionen kommen. Es wird eine Arbeit in der Kontinuität der vergangenen Jahre sein. Die Vorstellung und die Anwendung der neuen Version des integrierten Sportkonzepts stet ganz oben auf der Prioritätenliste. Der Sport soll in Luxemburg zu noch mehr Anerkennung finden. Zudem soll die Organisation der JPEE 2029 in Luxemburger ein voller Erfolg werden.