Die luxemburgische Rugby-Nationalmannschaft musste die Überlegenheit Schwedens bei der 18:57-Niederlage anerkennen und konnte auch im vierten Spiel der Europe Trophy keinen Sieg einfahren. Der Abstieg scheint nun kaum noch vermeidbar zu sein. 

Von Beginn an war im Stade de Luxembourg erkennbar, dass Schweden der erwartete schwere Gegner sein würde. Die luxemburgische Defensive hatte große Schwierigkeiten, die Angriffe der Gäste zu stoppen. Bereits nach zehn Minuten ging der Favorit mit 7:0 in Führung. Ein entscheidender Knackpunkt der Partie war dann die Rote Karte für Stuart Logier in der 16. Minute, wodurch Luxemburgs Aufgabe noch schwerer wurde. In der Folge taten sich Drennan, Wheeler und Co. weiterhin schwer, offensive Akzente zu setzen und gefährlich in die Nähe der Mallinie zu kommen. Folglich resultierten die einzigen Punkte der ersten Hälfte aus Strafkicks. Mit einem Rückstand von 6:24 ging es in die Kabine.

In der zweiten Hälfte kehrte das luxemburgische Team mit einer kämpferischen Einstellung und neuer Energie zurück. Erstmals gelang es dem Heimteam, die gegnerische Abwehr zu überraschen: Der junge Fintan Lawlor fand in Anthony Drennan einen Abnehmer, der mit einem Versuch auf 24:11 verkürzen konnte. Lawlor verwandelte anschließend durch Erhöhung zum 24:13 – ein Hoffnungsschimmer für Luxemburg. Dies war eine der besten Phasen des Spiels, in der die Mannschaft mit großer Leidenschaft agierte. Auch in der Defensive gelangen gute Aktionen. Bis zur 60. Minute konnte das Team von Trainer James Kent das Spiel relativ ausgeglichen gestalten. Doch aus dem Nichts fand Schweden innerhalb weniger Minuten mehrfach Lücken in der luxemburgischen Defensive, insbesondere im Zentrum des Spielfelds. Der Rückstand wuchs bis zur 67. Minute auf 13:45 an und die Kräfte der Luxemburger schwanden zunehmend. Dennoch wollte Luxemburg die Partie nicht ohne ein letztes Ausrufezeichen beenden. In einer Schluss-Offensive mobilisierte das FLR-Team die letzten Reserven und Ketema gelang in den letzten Sekunden ein weiterer Versuch zum 18:57.

„Natürlich sind wir vom Ergebnis enttäuscht“, sagte Coach James Kent. Trotz der hohen Niederlage konnte der Trainer jedoch einige positive Aspekte erkennen. „In vielen Bereichen habe ich im Vergleich zum Tschechien-Spiel eine Steigerung gesehen. Mit einem Mann weniger zu spielen, ist eine enorme Herausforderung. Wir haben viel Charakter gezeigt und selbst in Unterzahl noch Punkte erzielt. Zeitweise mussten wir sogar mit 13 gegen 15 spielen, und gerade in dieser Phase haben wir unser bestes Rugby gezeigt.“

Auch Kapitän Christian Olsen sieht trotz der Niederlage Lichtblicke: „Das Talent ist da, und unser Teamgeist ist stark. Uns fehlt noch die Konsequenz, unsere Spielweise optimal umzusetzen, insbesondere in der Offensive. 60 Minuten lang konnten wir gut mithalten, aber in den letzten 20 Minuten hatten wir große Probleme, die Intensität aufrechtzuerhalten. Ich denke, wir waren etwas überrascht, wie hoch das Niveau in dieser Liga ist.“ Dennoch bleibt Olsen optimistisch: „Wir haben viele junge Talente, die sich gerade entwickeln. Unsere Mannschaft muss erst noch Erfahrung auf diesem Niveau sammeln.“

Am kommenden Samstag steht bereits das nächste schwierige Heimspiel gegen Polen auf dem Programm. Für die Mannschaft von Coach Kent wird es nun vor allem darum gehen, sich gut zu erholen, um gegen die Polen bestehen zu können. Luxemburg geht erneut als klarer Außenseiter in die Partie. „Positiv ist, dass wir eine ganze Woche Zeit haben, um uns gezielt auf dieses Spiel vorzubereiten. Der Großteil des Teams bleibt zusammen, und einige Spieler haben sich sogar extra Urlaub genommen, um keine Trainingseinheit zu verpassen. Auf physischer Ebene wird es jedoch extrem anstrengend – es ist das erste Mal in der luxemburgischen Rugby-Geschichte, dass wir innerhalb weniger Tage zwei so hochklassige und physisch anspruchsvolle Spiele bestreiten. Dennoch werden wir alles versuchen, um einige Dinge zu verbessern“, so der Trainer abschließend.

Luxemburg: Logelin, Agassi, Dennis-Soto, Pujadas, K. Sweetnam, Wheeler, C. Sweetnam, Drennan, Schmitt, Lawlor, Bertani, Logier, Trees, Olsen, Bares; eingewechselt: Thevenot (49.), Graybrook, Whiteman (57.), Verlaque (62.), Madureira, Musolino (65.), Ketema (67.), Tropiano (69.)
Schweden: Loman, Kozhani, Strale Heelge, Wadden, Granath, Marini, Fryxell, Karlsson, Nilsson, Johansson, Nordgren, Murphy, Kalling-Smith, Ahlback, Fransson; eingewechselt: De Chavaille (18.), Christersson (20.), Nahas (40.), Nylen (46.), Vannerberg, Larsson (55.), Hill (59.), Nilserius (64.)
Schiedsrichter: Saba Makharadze (GEO)
Zuschauer: 1.100 zahlende

Europe Trophy:
Luxemburg – Schweden 18:57
Samstag, 5. April:
18.00: Luxemburg – Polen (im Stade de Luxembourg)

Bisher gespielt:
Litauen – Luxemburg 47:20
Luxemburg – Kroatien 31:31
Tschechien – Luxemburg 40:16

Tabelle: 1. Schweden 4 Spiele/18 Punkte, 2. Tschechien 5/16, 3. Polen 3/14, 4. Kroatien 5/6, 5. Litauen 5/5, 6. Luxemburg 4/2