Viele Tote bei Raketenangriff auf Selenskyjs Heimatstadt
Aktualisiert am 04.04.2025 – 19:28 UhrLesedauer: 10 Min.

Verkohltes Auto in Krywyj Rih: Die ukrainische Stadt wurde von einer russischen Rakete getroffen. (Archivfoto) (Quelle: Uncredited/dpa)
In Krywyj Rih schlägt eine russische Rakete ein. In Moskau werden Diplomaten aus Moldau ausgewiesen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
In der südostukrainischen Industriestadt Krywyj Rih sind durch einen russischen Raketenschlag nach Behördenangaben mindestens zwölf Menschen getötet worden. Mehr als 50 weitere seien verletzt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung, Olexander Wilkul, bei Telegram mit. Der Angriff sei mit einer ballistischen Rakete durchgeführt worden.
Autos und Garagen seien in Brand geraten und mehrstöckige Wohnhäuser beschädigt worden, erklärte Gebietsgouverneur Serhij Lyssak. Die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj liegt gut 70 Kilometer von der Frontlinie entfernt.
Wie ukrainische Medien schreiben, ist eine Delegation von Militärs aus Frankreich und Großbritannien in Kiew eingetroffen. Es seien Treffen mit unterschiedlichen Mitarbeitern des ukrainischen Militärs und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj geplant. Hauptgegenstand des Treffens sei die Planung von nicht-ukrainischen Friedenstruppen der “Koalition der Willigen”, um ein eventuelles Friedensabkommen mit Russland zu überwachen.
Die “Koalition der Willigen” geht auf eine Initiative des britischen Premiers Keir Starmer zurück. Über 30 Länder sollen bereit sein, sich zu beteiligen.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Kreml-Angaben noch kein Signal der Europäer für mögliche Gespräche über ein Ende des mehr als drei Jahre währenden Ukraine-Krieges erhalten. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete.
“Bislang gab es keinerlei Signale”, sagte Peskow. Er bezog sich vor allem auf Äußerungen des finnischen Präsidenten Alexander Stubb. Dieser hatte gesagt, dass ein oder zwei Länder für alle europäischen Unterstützer der Ukraine mit Moskau verhandeln sollten – am ehesten Frankreich oder Großbritannien.
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht auf Freitag 107 ukrainische Drohnen abgeschossen. Der heimischen Transportbehörde zufolge wurden zudem die Moskauer Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski vorübergehend geschlossen. Einige Stunden später seien diese wieder für Abflüge geöffnet worden.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas ist zuversichtlich, dass die USA in den Gesprächen mit Russland die Positionen der Ukraine und Europas respektieren. Außenminister Marco Rubio habe zugesichert, keine Zugeständnisse zu machen, die rote Linien überschritten, sagte Kallas beim Treffen der Nato-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel.
Ein Vertrauter Wladimir Putins befindet sich aktuell in Washington, um die Annäherung Russlands und der USA voranzubringen. Doch wer ist der Mann? Das lesen Sie hier.
Die Nato-Staaten sind nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf bestem Weg, ihre Verteidigungsausgaben auf über drei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung zu erhöhen. Zugleich mahnte Baerbock beim Treffen der Nato-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel, der russische Präsident Wladimir Putin sei an einem Frieden in der Ukraine nicht interessiert. Stattdessen spiele er auf Zeit und stelle immer neue Forderungen.
Russland bereitet eine neue Offensive vor. Die Ukraine warnt bereits seit Wochen vor Putins Plänen. Doch wo könnten die Kremltruppen losschlagen? Im Gespräch mit t-online berichtet Militärexperte Oberst Markus Reisner von den Möglichkeiten Putins. Mehr dazu lesen Sie hier.