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Im neuesten Honig-Test der Stiftung Warentest haben die kostengünstigen Discounter-Honige in Qualität und Geschmack überzeugt. Einige inländische und Bio-Honige konnten jedoch nicht mithalten.
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Qualität lässt sich nicht allein am Preis festmachen und „Bio“ heißt nicht immer Top-Qualität. Einige Bio-Honige wie beispielsweise von dmBio „Vielblüten Honig“, Rossmann „Enerbio Blüten-Honig“ oder auch Alnatura „Vielblüten Honig“ bekamen von Stiftung Warentest* nur ein „ausreichend“ oder „befriedigend (Dennree „Bayerischer Blütenhonig“).
Vier der sieben schlechtesten Honige stammen aus Deutschland.
Überraschend enttäuschten einige teure, regionale und Bio-Honige. Produkte mit Prädikaten wie „Echter Deutscher Honig“ oder „Spitzenqualität“ reichten teilweise nur die Noten „ausreichend“ oder „mangelhaft“.
Ausschlaggebend waren hier oft eine unzureichende Enzymaktivität und erhöhte Hitzemarker, die die Naturbelassenheit des Honigs infrage stellen.
Testsieger Breitsamer Honig „Frühlingssummen“

Testsieger Breitsamer Honig „Frühlingssummen“ © Breitsamer
Kein Honig der 35 untersuchten Produkte hat „sehr gut“ abgeschnitten, aber immerhin waren neun Honige „gut“. Mit knappem Vorsprung vor den Discountern konnte sich der Hersteller Breitsamer für seinen Honig „Frühlingssummen“ mit der Note 1,8 den Sieg sichern.
Discounter als Qualitätsgaranten bei Honig
Die Eigenmarken der Discounter schnitten besonders gut ab. Diese günstigen Honige sind Mischungen aus EU- und Nicht-EU-Ländern, was ihrer Qualität jedoch keinen Abbruch tat.
Im Gegenteil: Sie überzeugten sensorisch und sind dabei oft nicht einmal halb so teuer wie der Testsieger.
ALDI „Gut Bio Honig cremig“ (Bio) – Note „gut“ (1,9)LIDL „Maribel Cremiger Blütenhonig streichzart“ – Note „gut“ (1,9)Netto Marken-Discount „Vom Land Blütenhonig cremig“ – Note „gut“ (1,9)ALDI Nord „Goldland Bienenhonig cremig“ – Note „gut“ (2,0)Herkunft & Qualität: Einige nicht Naturbelassen

Ein arbeits- und zeitintensives Hobby zum Erhalt der Bienen: die Imkerei © fotokostic/PantherMedia
Die Untersuchung von Stiftung Warentest zeigt, dass guter Honig von überall herkommen kann. Unter den 14 als „gut“ bewerteten Produkten finden sich sowohl internationale Mischungen als auch deutsche Honige.
Interessanterweise sind vier der sieben schlechtesten Honige aus Deutschland, obwohl sie teilweise als „Echter Deutscher Honig“ oder „Spitzenqualität“ vermarktet werden.
Keine „Panscherei“, enorme Aroma- & Preisunterschiede

Stiftung Warentest setzt auf verschiedene anerkannte und reproduzierbare Methoden, um Fälschungen aufzudecken. (Symbolbild) © Margarita Davchenko/PantherMedia
Ein wichtiger Aspekt im Test und für die Vergabe einer guten Note: die Naturbelassenheit der Honige. Einige Produkte fielen durch erhöhte Werte des Enzyms Invertase oder des Erhitzungsmarkers Hydroxymethylfurfural (HMF) auf. Beide gelten als Marker für mögliche Qualitätseinbußen.
Erfreulicherweise konnten die Tester keine Hinweise auf Verfälschungen oder Panschereien finden – obwohl Honig als eines der am häufigsten verfälschten Lebensmittel gilt.
20 der 24 getesteten Honige erhielten in der sensorischen Bewertung ein „gut“. Die Geschmacksprofile reichten von „aromatisch“ (Testsieger Breitsamer „Frühlingssummen“) über „pflanzlich“ (ALDI Gut Bio Honig) bis „würzig“ (LIDL Maribel Bio-Blütenhonig).
Die Preise für Honig variieren stark, abhängig von der Herkunft. Honig aus Ländern wie der Ukraine oder Argentinien ist oft deutlich günstiger als deutscher Honig. Dies erklärt die niedrigen Preise der Discounter-Produkte. Deutsche Imker, die meist im Hobby- oder Nebenerwerbsbereich tätig sind, können mit diesen Preisen oft nicht mithalten.
Darf ich Honig erhitzen?
Honig verträgt keine Hitze über 40 Grad, denn hohe Temperaturen zerstören wertvolle Enzyme. Industrielle Verarbeitung erhitzt Honig häufig übermäßig – ein klares Zeichen für minderwertige Qualität.
Ein hoher Gehalt an Hydroxymethylfurfural (HMF) verrät, dass Honig zu stark oder zu lange Hitze ausgesetzt war.
Je mehr HMF enthalten ist, desto geringer fällt die Naturbelassenheit und Qualität des Honigs aus.
Honig-Wissen kompakt: Fragen und Antworten

Honig ist nicht gleich Honig: Farbe, Konsistenz und Aroma variieren enorm. © Margarita Davchenko/PantherMedia
Was ist besser: deutscher Honig aus konventioneller Imkerei oder Biohonig aus Nicht-EU-Ländern?
Deutscher Honig aus heimischer Imkerei hat deutliche Vorteile gegenüber Bio-Honig aus Nicht-EU-Ländern. Wer deutschen Honig kauft, unterstützt damit lokale Imker und fördert so die heimischen Bienenvölker, die wiederum lebenswichtige Nahrungspflanzen bestäuben.
Die strengen Qualitätskontrollen und kurzen Transportwege sprechen für Honig aus Deutschland. Viele deutsche Imker arbeiten nach naturnahen Methoden – auch ohne Bio-Siegel.
Honig aus fernen Ländern hat lange Transportwege hinter sich, Herkunft, Produktionsweise und Qualität lassen sich oft nicht lückenlos nachvollziehen. In diesem Fall gilt: billig ist keineswegs besser.
Honig, Blütenhonig, Waldhonig – was ist was?
Neben Fantasienamen wie „Frühlingssummen“ oder klaren Angaben wie „Akazienhonig“ und „Sonnenblumenhonig“ gibt es weitere Begriffe auf den Honigetiketten.
Das sind die drei wichtigsten:
• Der Begriff Honig allein beschreibt allgemein ein Produkt aus Nektar oder Honigtau oder deren Mischungen.
• Waldhonig entsteht aus Honigtau, einem Sekret von Blattläusen, und ist dunkler, würziger sowie herber im Geschmack.
• Blütenhonig stammt aus Pflanzennektar verschiedener Blüten. Er ist mild, hell und aromatisch vielfältig.
Woran erkenne ich gute Honigqualität?
Guten Honig zu erkennen, muss nicht kompliziert sein. Achten Sie zunächst auf das Etikett: Es sollte klar die Herkunft und Art des Honigs angeben. Ein naturbelassener Honig ist oft die beste Wahl.
Beim Öffnen des Glases sollte der Honig einen angenehmen, typischen Duft haben. Die Konsistenz kann je nach Sorte flüssig oder cremig sein, allerdings immer gleichmäßig ohne Entmischung oder Schaum auf der Oberfläche.
Flüssiger vs. fester Honig – warum gibt es beides?
Die Konsistenz von Honig hängt von seinem Zuckerprofil ab. Honige mit viel Traubenzucker kristallisieren schneller und werden fest (wie Rapshonig). Andere Sorten, wie Akazienhonig, bleiben länger flüssig.
In manchen Honiggläsern ist ein Stück Wabe. Was hat es damit auf sich?
Die Wabe im Honig ist mehr als nur Dekoration. Sie zeigt, dass der Honig kaum verarbeitet wurde. Der Imker entnimmt die Wabe einfach aus dem Bienenstock und gibt sie ins Glas. So bleibt der Honig in seiner natürlichsten Form erhalten. Das Wachs der Wabe ist essbar und hat einen leicht nussigen Geschmack.
* Blütenhonig im Test bei Stiftung Warentest