Trumps reziproke Zölle schützen US-Firmen vor ausländischen Konkurrenten. Aber letztlich helfen sie auch Firmen aus jenen Ländern, die vergleichsweise glimpflich davonkommen. US-Firmen profitieren nur auf dem Heimatmarkt von den Handelsschranken. Auf dem Weltmarkt schaden ihnen die Zölle.

US-Präsident Donald Trump hat mit seiner Zollpolitik Schockwellen durch die Weltwirtschaft geschickt. Die Börsen kannten tagelang nur eine Richtung, nachdem Trump seine reziproken Zölle verkündet hatte: nämlich talwärts. Die Erleichterung war groß, als der Republikaner die meisten Zölle für 90 Tage ausgesetzt hatte. Ein Basissatz von zehn Prozent gilt jetzt, nur für China ein Vielfaches davon. Doch längst nicht alle Unternehmen, die in die USA exportieren, hätten mit den höheren reziproken ein Problem gehabt. David Waine, Geschäftsführer von Con Mech, einem spezialisierten Stahlkonstrukteur im Nordwesten Englands, sagte etwa kurz nachdem Trump seine reziproken Zölle verkündet hatte zu BBC Radio, dass die Zölle für Con Mech eine Chance darstellen. Denn die internationale Konkurrenz muss zum Teil viel höhere Zölle hinnehmen. „Wir sollten auf dem US-Markt eigentlich wettbewerbsfähiger sein als in den vergangenen Jahren“, sagte Waine. Trump will die heimische US-Industrie aufbauen, aber das wird einige Zeit dauern, und Amerika wird weiterhin auf Importe angewiesen sein.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen: