Zeitmaschine App: Entdecke das alte Luxemburg

«Einige Fassaden sind über die Jahrzehnte hinweg unverändert geblieben», sagt Francine Lies, verantwortlich für die wirtschaftliche und kommerzielle Entwicklung der Stadt Luxemburg. Mithilfe von Bildern aus dem städtischen Fotoarchiv, der vom luxemburgischen Start-up Urban Time Traveller entwickelten Technologie und den Forschungen des Historikers Robert Philippart können Geschichtsinteressierte nun in den Straßen der Hauptstadt eine Zeitreise unternehmen.

31 Gebäude und ehemalige Geschäfte wurden in der App The Luxembourg Time Traveller verewigt. Für den spielerischen Aspekt haben Schüler des Lycée des Arts et Métiers ein Quiz entwickelt, das die Informationen in der App begleitet. So erfährt man etwa, dass der Cercle Cité seinen Namen erhielt, weil er zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein literarischer Kreis war.

«Im Jahr 1903 wollte die Stadt zeigen, dass der Platz d’Armes einen zentralen Ort darstellt, an dem sich Geschäfte und Straßen treffen und an dem die Gesellschaft zusammenkommen konnte», erklärt der Historiker. In der Nähe des Großherzoglichen Palastes, wo heute die Spuerkeess ihren Sitz hat, befand sich einst «eines der ersten großen Warenhäuser, das sich in Luxemburg niederließ», das Haus Knopf. Von 1923 bis 1933 konnten die Luxemburger dort in einem authentischen Teesalon japanischen Tee genießen.

Eines der Lieblingsgebäude von Robert Philippart hat ebenfalls seinen Platz im digitalen Raum gefunden: das Haus Link. Das ehemalige Gebäude zeichnet sich dadurch aus, dass seine beiden Art-Nouveau-Fassaden durch einen Durchgang verbunden sind, der zur Place Guillaume II führt. «Wir wollten die Geschichte der Gebäude und Geschäfte der Hauptstadt hervorheben und gleichzeitig eine Erfahrung bieten, die die Menschen zu Hause nicht machen können», erklärt Francine Lies.