Nach zähen Verhandlungen haben die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einem Abkommen zugestimmt, mit dem sie sich besser auf künftige Pandemien und Gesundheitskrisen vorbereiten wollen. Das Tageblatt hat sich beim Luxemburger Gesundheitsministerium danach erkundigt, wie das Großherzogtum zu der historischen Einigung steht.
„Ministerin Deprez begrüßt diesen historischen Moment, in dem sich 194 Länder auf ein Abkommen geeinigt haben, um künftig gemeinsam und koordiniert auf Pandemien reagieren zu können“, sagt Laura Valli vom Gesundheitsministerium auf Nachfrage des Tageblatt. Der Vertrag stelle einen „bedeutenden Schritt für eine stärkere internationale Zusammenarbeit und eine solidarische Reaktion im Falle einer Gesundheitskrise“ dar.
Das Abkommen ziele darauf ab, die Länder bei der Bewältigung von Gesundheitskrisen zu unterstützen – von der Prävention über die Vorbereitung bis hin zur Reaktion. Es solle die internationale Zusammenarbeit verbessern, den Wissensaustausch erleichtern und eine raschere sowie koordinierte Reaktion ermöglichen, indem Ressourcen effizienter geteilt und verteilt werden.
„Erstmals wird damit eine rechtlich verbindliche Verpflichtung eingeführt, die für alle Länder gilt“, sagt Valli. Ziel sei es, konkrete Maßnahmen auf nationaler Ebene umzusetzen. Dazu gehört die „Stärkung von Forschung und Prävention“ oder der „Aufbau eines Reservekorps an Gesundheitspersonal, das im Krisenfall mobilisiert werden kann“.
Über das Abkommen werde Mitte Mai auf der Weltgesundheitsversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf abgestimmt. Luxemburg nehme daran teil und wolle die Umsetzung in den nächsten Monaten und Jahren aktiv vorantreiben. (les)
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