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Deutschland trocknet aus: Die extremste Dürre seit 1931 bringt Natur und Landwirtschaft an ihre Grenzen – und Wetter-Experten schlagen Alarm.
Kassel – Was sich in den letzten Wochen abgezeichnet hat, ist jetzt Gewissheit: Deutschland erlebt aktuell die trockenste Frühjahrsphase seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1931. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet einen dramatischen Tiefstwert: Von Anfang Februar bis zum 13. April fielen bundesweit im Schnitt nur rund 40 Liter Regen pro Quadratmeter – ein Rückgang um rund 68 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.
Diplom-Meteorologe und Klimaexperte Dominik Jung von wetter.net warnt eindringlich: „So ein extremes Niederschlagsdefizit über so lange Zeit habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nicht erlebt. Das ist ein historisches Ereignis.“ Besonders hart trifft es den Nordwesten Deutschlands, wo stellenweise nicht einmal 35 Prozent des normalen Niederschlags verzeichnet wurden.

Die aktuelle Dürre bereitet nicht nur den Landwirten massive Sorgen. Auch die Binnenschiffer kämpfen mit den Folgen der Trockenheit. Die Flussegel sinken immer weiter ab. © picture alliance/dpa | Jens BüttnerWetter-Experte ordnet ein: Trockenheit bedroht Ernten und Ökosysteme – Regen zu spät?
Die Folgen für Umwelt und Landwirtschaft könnten gravierend sein. Die Böden sind vielerorts staubtrocken, erste Schäden an Feldfrüchten und jungen Pflanzen werden bereits gemeldet. Viele Landwirte schlagen Alarm: Ohne baldige und flächendeckende Regenfälle droht eine schlechte Ernte – mit wirtschaftlichen Konsequenzen.
Zwar kündigt der DWD in seiner Prognose Niederschläge bis Mitte nächster Woche an, doch diese dürften kaum ausreichen, um das Defizit auszugleichen. Vielerorts droht bereits ein früher Beginn der Waldbrandsaison. Auch Tiere und Pflanzen leiden: Feuchtgebiete trocknen aus, kleinere Flüsse führen kaum noch Wasser, Amphibien finden keine Laichplätze mehr.
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Europa unter Extrembedingungen – der Norden vertrocknet, der Süden versinkt im Regen
Das Ausmaß der Trockenheit macht auch vor den Landesgrenzen nicht halt. Laut Daten des Weltzentrums für Niederschlagsklimatologie, betrieben vom DWD im Auftrag der WMO, waren auch große Teile Europas von Februar bis März deutlich zu trocken. Die Zone mit dem stärksten Defizit erstreckte sich von den Beneluxländern über Norddeutschland bis zur schwedischen Ostseeküste.

Niederschlagdefizit in Europa vom 1. Februar bis 31. März 2025 im Vergleich zum Referenzzeitraum 1951-2000. © Deutscher Wetterdienst / www.dwd.de
In diesen Regionen wurden teils weniger als 20 Prozent des üblichen Niederschlags gemessen – ein historischer Tiefstand. Gleichzeitig erlebten Spanien und Portugal ein völlig anderes Extrem: Hier fiel mehr als doppelt so viel Regen wie normal. Experten sehen in diesen gegensätzlichen Entwicklungen deutliche Anzeichen für eine zunehmende Wetterextremisierung durch den Klimawandel.