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Frühling oder Herbst? Während im Osten T-Shirt-Wetter herrscht, drohen im Westen Kälte, Gewitter und Starkregen – Experten warnen eindringlich.
Kassel – Am Gründonnerstag (17. April) zeigt sich Deutschland wettertechnisch gespalten wie selten: Während im Osten die Thermometer auf nahezu hochsommerliche 30 Grad klettern, bleiben die Temperaturen im Westen bei frischen 10 Grad stecken – ein Temperaturunterschied von bis zu 20 Grad innerhalb weniger Hundert Kilometer. Ursache dafür ist eine markante Luftmassengrenze, die sich derzeit quer durch Deutschland zieht – von Hamburg bis München.
„Ostdeutschland wird aktuell mit einer südlichen Strömung von subtropischer Warmluft geflutet, während aus Westen deutlich kühlere Luft einsickert. Das ist eine klassische Konstellation für heftige Wetterentwicklungen“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Besonders kritisch sei das sogenannte „München-Tief“, ein kleines, aber wetteraktives Tiefdruckgebiet, das sich derzeit im süddeutschen Raum festsetzt und an der Luftmassengrenze für Unruhe sorgt.
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Gewitter, Starkregen und Hagel – DWD warnt vor Unwettern in Deutschland
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt bereits eindringlich vor Gewittern, die sich ab dem späten Nachmittag im Süden entwickeln und bis in die Nacht Richtung Nordwesten ziehen können. Dabei sind lokal Starkregen mit Mengen um 20 l/qm, Windböen bis 70 km/h und sogar kleinkörniger Hagel möglich. In der Nacht kann es teils zu mehrstündigem Starkregen kommen – lokal sind dann sogar 30 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Stunden drin. Besonders gefährlich wird es entlang der Luftmassengrenze, wo kalte und warme Luftmassen direkt aufeinandertreffen – eine explosive Mischung, die das Wetter rasch eskalieren lässt. Das München-Tief agiert dabei wie ein Brandbeschleuniger: Es verstärkt die Dynamik der Wetterlage und bringt zusätzliche Feuchtigkeit und Hebung mit – beste Bedingungen für intensive Gewitterzellen, die auch lokale Überflutungen verursachen könnten.

Gewittertief bei München: Regional kommt es am Gründonnerstag (17. April) an der Luftmassengrenze zu einzelnen starken Gewittern. © METEORED/www.daswetter.comFöhnsturm in den Alpen, Sturmböen im Flachland
Auch der Alpenraum bleibt nicht verschont: Dort herrscht derzeit ein kräftiger Föhnsturm, der auf den Gipfeln Böen bis zu 90 km/h erzeugt – das entspricht Stärke 10 auf der Beaufortskala. In föhnanfälligen Tälern werden immerhin noch 55 km/h gemessen. Doch auch dieser Föhn bricht am Nachmittag unter dem Einfluss der aufziehenden Gewitterzone zusammen – dann drohen im Süden zusätzliche Sturmböen aus West. In Ostsachsen frischt der Wind ebenfalls spürbar auf, mit Böen um 55 km/h aus Südost. Damit bleibt der Gründonnerstag ein wettertechnischer Drahtseilakt zwischen Frühlingsgefühlen und Unwettergefahr – und das ganze Land sollte gewarnt sein: Die Ruhe trügt, denn spätestens am Abend könnten aus harmlosen Wolken blitzende Gewitterriesen werden.