Publiziert20. April 2025, 05:05

Universitätsspital Zürich: Am Ostersonntag wachte Melanie (17) überraschend aus dem Koma auf

Melanie erlitt am Karfreitag 2021 eine schwere Lungenembolie und lag drei Tage im Koma. Am Ostersonntag erwachte sie im Unispital Zürich ohne bleibende Schäden.

Samira Kunz

Melanie erlitt am Karfreitag 2021 eine schwere Lungenembolie und fiel ins Koma.

Sie lag drei Tage lang im Koma und überlebte ohne bleibende Schäden.

Am Ostersonntag wachte sie im Universitätsspital Zürich überraschend auf.

Nur sechs Wochen später schrieb sie die Abschlussprüfung der KV-Lehre.

Im Spital Wetzikon ist Melanie (21) bekannt als das «Osterwunder». Am Karfreitag 2021 kam sie dort an und brach noch im Eingang zur Notaufnahme zusammen.

Wie das Spital mitteilt, grenzt es tatsächlich an ein Wunder, dass es Melanie heute so gut geht: Sie hat eine äusserst schwere Lungenembolie überlebt, das Herz stand rund 40 Minuten still, wobei sie drei kurze Phasen mit normalem Herzrhythmus hatte, und sie lag zwischen Karfreitag und Ostersonntag 2021 im Koma.

Nach der Reanimation und der gestellten Diagnose wurde die damals 17-Jährige vom Spital Wetzikon ins Universitätsspital Zürich verlegt. «Ich durfte Helikopter fliegen und kann mich nicht einmal daran erinnern, so schade», witzelt Melanie.

«Guten Morgen, schön sind Sie wieder da»

Am Ostersamstag hatte sich der Kreislauf der 17-Jährigen stabilisiert, aber sie wachte nicht aus dem Koma auf, obwohl ihr keine Schlafmittel mehr verabreicht wurden. Warum das so war, konnten sich die Ärzte und Ärztinnen nicht erklären.

Einen Tag später wachte Melanie überraschend auf. Sie erinnert sich: «Der Pfleger hat mir gesagt ‹Guten Morgen, schön sind Sie wieder da› und kurz erklärt, was passiert ist. Dann kam gleich meine Mutter zu mir und sie war überglücklich.» Melanie ging es kurz darauf schon so gut, dass das Beatmungsgerät entfernt werden konnte.

Sechs Wochen später schrieb sie ihre LAP

Die Ärztinnen und Ärzte konnten es kaum glauben, als sie erfuhren, dass Melanie wach ist und keine neurologischen Schäden davongetragen hat. Tatsächlich, blieb die 17-Jährige nur zwei Wochen im Spital, verbrachte anschliessend zwei Wochen in der Reha und schrieb sechs Wochen, nachdem sie am Karfreitag zusammengebrochen ist, die erste Abschlussprüfung zu ihrer KV-Lehre.

Ihre letzte Erinnerung vor dem Aufwachen ist die Autofahrt zum Spital. Dazwischen habe es sich für sie angefühlt, als würde sie ganz tief schlafen. Das Einzige, an das sie sich erinnert, sei ein ganz grelles Licht, das sie in den Augen gestört habe.

«Ich habe das gar nie als so krass empfunden, weil ich den wirklich schlimmen Teil nicht miterlebt habe.»

Melanie

Wie sie im Interview erzählt, sei das wohl auch der Grund dafür, dass sie keine Mühe damit hatte, das Erlebte zu verarbeiten: «Ich habe das gar nie als so krass empfunden, weil ich den wirklich schlimmen Teil nicht miterlebt habe und es mir danach so schnell wieder besser ging. Für meine Familie war es viel schlimmer.»

Vor kurzem besuchte Melanie das Spital Wetzikon und traf das Personal, welches ihr das Leben gerettet hat, wieder. «Ich finde es jedes Mal schön, dort zu sein», sagt sie. «Viele kennen mich, ohne dass ich sie kenne und es fühlt sich toll an, alle zu treffen, weil ich weiss, dass sie mir das Leben gerettet haben.»

Im Kurzfilm «Osterwunder am GZO» auf Youtube führt Chantal Breitenstein, ärztliche Direktorin und Chefärztin für Anästhesie und Schmerzmedizin am GZO, Melanie durch die Räume, an die sie sich nicht erinnern kann.

Im Kurzfilm «Osterwunder am GZO» auf Youtube führt Chantal Breitenstein, ärztliche Direktorin und Chefärztin für Anästhesie und Schmerzmedizin am GZO, Melanie durch die Räume, an die sie sich nicht erinnern kann.

Screenshot YouTube GZO Spital Wetzikon

Darum wurde das Kommentarfeld deaktiviert

Wir wissen, wie wichtig es ist, eure Meinung zu teilen. Leider müssen wir die Kommentarspalte bei diesem Artikel geschlossen lassen. Es gibt Themen, bei denen wir wiederholt Hasskommentare und Beleidigungen erhalten. Trotz intensivem Aufwand findet in diesen Kommentarspalten kein konstruktiver Austausch statt. Das bedauern wir sehr. Bei Storys rund um Todesfälle, Verbrechen und Unglücke verzichten wir ebenfalls auf die Kommentarfunktion.

Uns ist der Austausch mit euch enorm wichtig – er ist ein zentraler Bestandteil unserer Plattform und ein wesentlicher Baustein einer lebendigen Demokratie. Deshalb versuchen wir die Kommentarspalten so oft wie möglich offenzuhalten.

Ihr habt es selbst in der Hand: Mit respektvollen, konstruktiven und freundlichen Kommentaren tragt ihr dazu bei, dass der Dialog offen und wertschätzend bleibt. Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch in der nächsten Kommentarspalte!

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.