Auswertung für das Pilotprojekt Grundeinkommen: Die Feldstudie entkräftet Mythos von der sozialen Hängematte

by Silly-Ad-1312

22 comments
  1. Um das bedingungslose Grundeinkommen ist es still geworden. Lieber diskutiert eine völlig verpeilte Politik über neue Einschränkungen beim Bürgergeld und behauptet steif und fest, die Leute würden nicht arbeiten wollen, wenn man ihnen nicht mit der Peitsche droht. Es sind falsche Menschenbilder, die zu einer falschen Politik führen. Aber wem sagt man das? Dabei ergab ein nun vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) ausgewertetes Drei-Jahres-Experiment: Wer bedingungslos regelmäßige Geldzahlungen erhält, zieht sich nicht aus dem Arbeitsmarkt zurück, ist aber mental deutlich gesünder.

  2. Das wird die religiösen Fanatiker der Konservativen nicht jucken.

    Wenn Fakten und Wissenschaft von Interesse wären, wär die CxU lange aufgelöst.

  3. Sagen andere Studien zu dem Thema, dass das Arbeitsverhalten aufgrund der Befristung des Experiments nicht eindeutig bewertbar ist? Warum ist man hier so sehr vom Gegenteil überzeugt.

    Also macht es einen Unterschied, wenn ich weiß, dass ich in drei Jahren wieder arbeiten muss oder wenn ich das Geld bis ans Lebensende bekomme?

  4. Das es massenhaft Leute abschreckt zu arbeiten wenn es Betrag X gibt egal ob man arbeitet oder nicht, statt wie jetzt das es Sozialleistungen bei Bedürftigkeit gibt, ist ja erstmal unlogisch, gerade mit BGE lohnen sich niedrig bezahlte Tätigkeiten gegenüber Leistungsbezug.

    Nur würden ca. 10 Billionen Euro mehr Transferzahlungen dazu führen das der Kaufkraft unterschied durch eigenes Einkommen verwässert werden würde, es wird schlicht weniger lohnend selbst ein hohes Einkommen anzustreben.

    Diese Untersuchungen wer wie sein Verhalten ändert stoßen da auch an Grenzen, keiner ändert seine Karriereweg nur weil er 3 Jahre lang Geld bezahlt bekommt. Volkswirtschaftlich ändert sich selbstverständlich auch nichts wenn hundert Leute so eine Leistung bekommen.

  5. Man muss bei sowas doch immer etwas skeptisch rangehen, allein schon, weil solche Experimente natürlich immer ein von vorne herein bekanntes Ende haben. Damit fällt die Universalität auch im verkleinerten Experimentalkontext weg – wenn man weis, das das Extraeinkommen, das sich hier ergibt, nach 3 Jahren wieder wieder einstellt, würde auch jemand, der ansonsten seinen Job eventuell aufgeben würde (ob nun zum kunst- und kulturschaffen, oder zum faulenzen), das halt trotzdem nicht tun.

    Und insgesamt stellt sich halt noch die Frage, warum eine universelle Sozialstütze überhaupt wünschenswert sein sollte. Man kann ärmeren Personen eine Stütze in gleicher Höhe anbieten, und die zustehende Höhe dann mit, zum Beispiel, höherem Einkommen langsam verringern. Es bringt keinen gesellschaftlichen Vorteil, solche Stützen an reichere Personene zu zahlen, aber es kostet den Staat eben schon.

  6. Alle Jahre wieder kommt irgendeine Studie raus, die “belegt”, dass Leute bei einem bedingungslosen Grundeinkommen nicht weniger arbeiten.

    Dadurch, dass das Geld nur befristet gezahlt wird, macht es für Bezieher überhaupt keinen Sinn aufzuhören zu arbeiten oder zu reduzieren, da sie genau wissen, dass es in x Jahren wieder los geht und die dann fehlende Erfahrung und Lücke im Lebenslauf wahrscheinlich nicht so gut ankommt. Ganz im Gegenteil kann so eine kurzzeitige Finanzspritze dafür sorgen, dass etwas mehr riskiert wird und vielleicht ein wenig mehr die eigene Passion auch als Geldmacher benutzt wird.

    Dass eine praktisch einmalige Zahlung, die nicht für immer ausreicht, einen gänzlich anderen Effekt als ein lebenslanges Einkommen sollte eigentlich jedem klar sein. Die wahren Effekte lassen sich nur exakt abschätzen, wenn man wirklich mal ein lebenslanges Einkommen zahlt. Dann sind mit Sicherheit auch Personen dabei, die ordentlich schleifen lassen.

  7. Solange die Testpersonen kein Grundeinkommen bis ans Ende ihres Lebens bekommen + mindestens ein Großteil der Bevölkerung Teil der Studie ist, ist das ganze wie eine Lotterie, in der der Preis halt monatlich ausgezahlt wird. Die wenigsten, die 3 Jahre “Grundeinkommen” erhalten, werden so dumm sein und ihr Leben vollständig auf diese Prämisse umstellen. Volkswirtschaftliche Ableitungen funktionieren noch weniger.

  8. Mich würde zum Vergleich interessieren, wie sich das Arbeits-/Konsumverhalten von Leuten verändert, die in der Rentenlotterie gewonnen haben (also Betrag X für ~20 Jahre oder so)

  9. Ist halt kein bedingungsloses Grundeinkommen, wenn die eine Bedingung ist, dass man‘s nur drei Jahre bekommt 😂

  10. Wieder so eine Bullshitstudie. Natürlich wirft niemand seinen Job hin, nur weil man Geld in der Größenordnung eines neuen VW Passats gewinnt. Aber hey – wenn hier jemand noch 43200€ zu viel aufm Konto hat, füll ich euch auch gerne einen Fragebogen aus, dass es mir dadurch besser geht als ohne.

  11. die studien sind sinnlos. Es braucht mal ne Studie, die wirklich lebenslang das UBI bei Teilnehmer:innen testet.

  12. Das mit der zeitlichen Begrenzung in einigen Kommentaren stimmt zwar schon, allerdings eben auch nur auf Seiten der Teilnehmer. Bei kurzzeitigen 107 Personen stellt sich auch weder die Wirtschaft noch die übrige Gesellschaft darauf ein.

  13. Alleine das Ehrenamt zeigt doch, dass viele auch dann arbeiten, wenn das eigene Geld woanders herkommt

  14. Ich denke, dass es auf den Menschen ankommt. Es wird sicherlich einige geben, die in einem nationalen Modell das BGE als geschenkt hinnehmen, es wird aber der Großteil sein, der dadurch gefördert wird.

  15. Man könnte doch eine Art Klimageld einführen, dass durch die co2 Abgaben finanziert wird.

  16. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Menschen die im Moment irgendwo in der Industrie für den Mindestlohn arbeiten sich das weiterhin antun würden, wenn sie einen ein bedingungsloses Grundeinkommen bekommen würden. Selbst wenn das ein paar Euro weniger wären.

    Teilweise sind die Jobs schon ziemlich anstrengend oder monoton langweilig. Dazu noch im Schichtsystem usw.

    Ich glaube viele die über das BGE reden haben mit diesen Menschen nicht wirklich viel zu tun und unterschätzen wie beschissen viele dieser Jobs sind.

  17. Ich mag meine Arbeit, aber ich würde sofort auf 40% reduzieren, wenn ich 1.200€ im Monat unbefristet für das Nichtstun bekäme. BGE wird in der echten Welt einfach nicht funktionieren.

  18. Wer sagt eigentlich, dass bei einem generellen Grundeinkommen nicht ganz stumpf alle möglichen Preise steigen?
    Wenn ich 1000€ monatlich vom Staat bekomme, kann ich doch bei gleichzeitiger Erwerbstätigkeit ganz andere Summen finanzieren und auch investieren. Häuser, Wohnungen, Grundstücke, Lebensmittel, alles notwendige könnte um 100% im Preis steigen und jeder könnte es sich noch leisten, weil die Kaufkraft gleich ist oder?

  19. Ich habe sogar damals im anfänglichen Wahnsinn für das Projekt gespendet. Aber was da rauskam, ist ja ein schlechter Scherz:
    – Menschen sind zufriedener, wenn sie einfach Geld geschenkt bekommen
    – Menschen kündigen nicht ihren Job, weil sie wissen, dass der Geldfluss bald endet.

    Wahnsinn.

  20. Ich finde, sie hätten Menschen nehmen sollen, die es nötiger haben, aus sozialen Schichten, die nicht privilegiert sind, um den Verein überhaupt zu kennen. Aus meinem damaligen Umfeld waren es ausschließlich Akademiker und ihre Bubble und alle, die ich kenne sind safe in ihren Finanzen. Mir ist durchaus bewusst, dass BGE keine Sozialleistung ist dieses Denken halte ich aber für falsch, da es größeres bei Menschen bewirken kann, die sich mal eine Vereinsmitgliedschaft, dadurch soziale Kontakte, einen kleinen Urlaub(Lebenserfahrung, Perspektive, Bildung), soziale Teilhabe (Scham weg) Veranstaltungen, Theater oder Kino und auch für Familien, die überlegen, ob‘s der Schulranzen oder der neue Kühlschrank auf Raten wird oder der Zahnarztbesuch noch warten kann. Ich fande es auch nicht gut, dass die Summe erhöht wurde, anstatt die Anzahl der Gewinnenden. Habe dem Verein zur Erweiterung (Twitter) auch meine Kritikpunkte geäußert und er ist zur Überraschung darauf eingegangen aber die Antwort war mehr eine Daseinsbestätigung und eigenes Schulterklopfen. Seitdem halte ich weniger davon außer zu sehen, dass Forschung (je nachdem welche) auch alternativ finanziert werden kann. Das war das positivste aus meiner Erfahrung in ca 5 Jahren Beobachtung, Teilnahme, mal Mäuschen spielen, BGE. Schade eigentlich aber ich halte da meine Meinung …Wie sag’ ich das…dynamisch anpassbar

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