Stand: 22.04.2025 09:27 Uhr
Fahrgäste müssen sich heute auf Ausfälle im öffentlichen Nahverkehr einstellen. Die Gewerkschaft ver.di hat Beschäftigte mehrerer Verkehrsbetriebe in Niedersachsen zu Warnstreiks aufgerufen.
Der Ausstand dauert von Betriebsbeginn bis Betriebsende, sagte ein ver.di-Landesbezirk-Sprecher dem NDR Niedersachsen vorab. Betroffen ist unter anderem der Busverkehr in Wolfenbüttel, Hildesheim und Lüneburg.
Zum Warnstreik aufgerufen sind:
KVG Braunschweig – betroffen sind Salzgitter, Wolfenbüttel, Helmstedt, Bad HarzburgKVG Stade – betroffen sind Stade, Cuxhaven, Buxtehude, Hittfeld, SoltauKVG LüneburgNutzfahrzeuge Nordhorn GmbH – betroffen ist die Grafschaft BentheimOmnibusbetriebe von Ahrendtschild in ZevenRegionalverkehr HildesheimVerkehrsbetriebe Grafschaft HoyaÖffis Hameln-Pyrmont GmbH Verdener VerkehrsgesellschaftVLG Gifhorn
In Salzgitter, Wolfenbüttel, Helmstedt und Bad Harzburg ist laut Verkehrsgesellschaft KVG Braunschweig auch der Schülerverkehr betroffen. Ebenso in der Grafschaft Bentheim: Wie der Verkehrsverbund auf Anfrage von NDR Niedersachsen mitteilt, fährt heute kein Schulbus. Das Unternehmen versuche, die Haupt-Buslinien aufrechtzuerhalten. Außerdem fahre der Zug zwischen Bad Bentheim und Nordhorn. Bei der KVG Stade sind Schulfahrten teilweise vom Warnstreik ausgenommen, da diese Touren an andere Unternehmen vergeben seien, teilte das Unternehmen mit. Informationen sind meist auf den Webseiten der Verkehrsbetriebe zu finden.
Tarifverhandlungen betreffen rund 2.500 Beschäftigte
Auf den Betriebshöfen sind laut ver.di Versammlungen geplant. Hintergrund des Warnstreiks ist ein Konflikt bei den Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag im Tarifbereich “Verkehrsbetriebe Niedersachsen”. Der Vertrag gilt laut dem ver.di-Sprecher für rund 2.500 Beschäftigte. Das zuletzt von der Arbeitgeberseite vorgelegte Angebot reicht aus Sicht von ver.di nicht aus. Mit dem Warnstreik will die Gewerkschaft vor der nächsten Verhandlungsrunde am 28. April den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen. Die Beschäftigten im Tarifbereich “Verkehrsbetriebe Niedersachsen” erhalten laut ver.di weniger Lohn als ihre Kolleginnen und Kollegen im Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N). Die Differenz im Fahrdienst betrage bis zu 3,30 Euro pro Stunde. Ver.di fordert unter anderem, den Lohn auf das Niveau des TV-N anzuheben.
ÖPNV-Warnstreiks im Februar – anderer Tarifkonflikt
Bereits zu Beginn des Jahres hatten Warnstreiks in vielen Städten Niedersachsens den öffentlichen Nahverkehr lahmgelegt – damals waren Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ausschlaggebend. Zu einer Einigung in dem Tarifstreit kam es Anfang April, bis 9. Mai läuft noch eine ver.di-Mitgliederbefragung über den Abschlussvorschlag.
Weitere Informationen
