Berlin – Meterhoch türmen sich mehrere herausgebrochene Stuhlreihen. Wände sind mit israelfeindlichen Parolen beschmiert. Schlimme Bilder, die nur noch sprachlos machen.
Sechs Tage nach der Besetzung des historischen Emil-Fischer-Hörsaals an der Hessischen Straße (Mitte) durch Israel-Hasser zeigte die Berliner Humboldt-Universität (HU) jetzt erstmals öffentlich das Ausmaß der Schande.
Ein Anblick, der offenbart, dass es bei der Besetzung auch dieses Mal nie um Protest ging – sondern allein um Zerstörungswut und puren Hass auf den Staat Israel, jüdische Bürger und die Bundesrepublik Deutschland.
Besetzer haben das Treppenhaus mit zahlreichen Hass-Parolen beschmiert
Die Besetzer haben das Treppenhaus mit zahlreichen Hass-Parolen beschmiert
Foto: EPA
Am vergangenen Mittwoch waren die Besetzer gegen 14 Uhr in den Hörsaal in der Hessischen Straße 1–2 eingedrungen. Sie verbarrikadierten sich in dem Gebäude. Im Treppenhaus sprühten sie rote Dreiecke an die Wand – Symbole der palästinensischen Terrororganisation Hamas –, sowie die Parole „Glory to the Resistance“ (Ruhm dem Widerstand) und die verbotene Parole „From the river to the sea“.
Der Eingang zum Hörsaal-Gebäude wurde mit mehreren herausgerissenen Stuhlreihen verbarrikadiert
Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP
In den sozialen Netzwerken waren bereits kurz nach der Besetzung Videos und Fotos öffentlich geworden, die das Ausmaß der Beschädigung zeigen. Mit einem Großaufgebot von 300 Beamten beendete die Polizei schließlich die Besetzung, nachdem die Hochschulleitung von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht hatte. Bereits kurz nach der Räumung erklärte HU-Präsidentin Prof. Julia von Blumenthal (54): „Wir konnten schon sofort sehen, dass Sachbeschädigung begangen wurde.“
Ein Palästinensertuch blieb neben den Schmierereien zurück
Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP
100 Strafermittlungsverfahren eingeleitet
Ein Polizeisprecher zu BILD: „Insgesamt wurden 100 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen des Verdachts des schweren Hausfriedensbruches, des besonders schweren Landfriedensbruches, der Volksverhetzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie des Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte eingeleitet.“ Auf BILD-Anfrage erklärte die HU, zudem selbst Strafantrag gegen die Besetzer zu stellen.
Auch Fensterbänke wurden beschmiert
Foto: Nadja Wohlleben/REUTERS
„Zerstörung war genau geplant und vorbereitet“
„Die Besetzung und Zerstörung war genau geplant und vorbereitet“, so HU-Präsidentin von Blumenthal nach dem Pressetermin zur Nachrichtenagentur DPA. Gutachter müssen die Schäden in dem denkmalgeschützten Hörsaal genauer bewerten.
Der Sachschaden nach ersten Schätzungen: 60.000 bis 100.000 Euro. Alle geplanten Lehrveranstaltungen müssen in den nächsten Wochen verlegt werden oder online stattfinden.
Lesen Sie auch
Der historische hölzerne Hörsaal (268 Plätze) war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden, später originalgetreu wieder aufgebaut und 1953 wiedereröffnet worden. Er trägt den Namen des Institutsgründers und Chemikers Emil Fischer (1852-1919).