Die EU-Kommission prüft einem Insider zufolge die Möglichkeit, EU-Unternehmen den Abschluss neuer Verträge mit Russland für fossile Energie zu untersagen. Zudem würden juristische Ansätze erörtert, um den Firmen straffrei eine Kündigung bestehender Erdgasverträge mit Russland zu ermöglichen, sagt ein hochrangiger EU-Vertreter. Hintergrund ist, dass einzelne Mitgliedstaaten ein Embargo russischer Lieferungen blockieren könnten. Daher würden andere Ansätze ins Auge gefasst. Ein Kommissionssprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Die Kommission soll bis zum 6. Mai einen Plan vorlegen, wie die EU ihre Nutzung von Energie aus Russland zurückfahren kann. Gegenwärtig erhält die Staatengemeinschaft trotz der Maßnahmen nach der russischen Invasion der Ukraine 19 Prozent ihrer Erdgas- und Flüssigerdgaslieferungen (LNG) aus Russland.

+++ 21:38 Selenskyj widerspricht US-Friedensplan mit Blick auf Krim +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Vorschlag der USA zurückgewiesen, die russische Kontrolle über die Krim als Teil eines Waffenstillstandsabkommens anzuerkennen, und damit die Bemühungen von Präsident Trump um ein schnelles Ende des Krieges in Frage gestellt. “Die Ukraine wird die Besetzung der Krim rechtlich nicht anerkennen”, sagt Selenskyi auf einer Pressekonferenz. “Darüber gibt es nichts zu reden. Das ist gegen unsere Verfassung.” Die Ablehnung gefährdet Trumps jüngsten Versuch, den Krieg in der Ukraine – der sich nun schon im vierten Jahr befindet – zu beenden, und wirft neue Ungewissheit über die Zukunft der Beziehungen zwischen Kiew und Washington auf, die Trump von einer schnellen Einigung abhängig gemacht hat. Zu den Medienberichten über den US-Vorschlag, die Krim als russisch anzuerkennen, sagt Selenskyj auf einer Pressekonferenz: “Das sind Signale, Ideen, Visionen, man kann sie anders nennen. Aber das sind keine offiziellen Vorschläge an die Ukraine.” Der ukrainische Präsident weist darauf hin, dass unklar sei, von wessen Vorschlägen diese stammten, ob sie die Vision der USA darstellten oder das Ergebnis von Gesprächen der Amerikaner mit Kremlchef Wladimir Putin seien.

+++ 21:15 Weißes Haus bestätigt erneutes Treffen Witkoffs mit Putin in Moskau +++
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff will in den kommenden Tagen erneut nach Moskau reisen, um mit Kremlchef Wladimir Putin über eine Beendigung des russischen Angriffskriegs zu beraten. Ein solches Gespräch kündigte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, für “später in dieser Woche” an. Zuvor hatte Kreml-Berater Juri Uschakow über Witkoffs diese Woche erwarteten Besuch in Moskau vor Journalisten gesprochen. Einen genauen Termin nannte er jedoch nicht (siehe Eintrag 16:07 Uhr). Witkoff hat bislang drei Treffen mit Putin geführt und im Anschluss an die Unterredungen immer auffällig positiv über den russischen Präsidenten gesprochen.

+++ 20:43 Bericht: USA schlagen Anerkennung von Krim-Annexion vor +++
Die USA haben einem Medienbericht zufolge vorgeschlagen, die Annexion der Krim durch Russland anzuerkennen. Das berichtet die “Washington Post” unter Berufung auf mehrere mit den Überlegungen vertraute Personen. Die US-Regierung habe der Ukraine die Vorschläge in der vergangenen Woche in Paris präsentiert, heißt es weiter. Zudem soll der Vorschlag die Einfrierung der Kriegsfronten als Teil eines Friedensabkommens vorsehen. Zuvor hatte die “Financial Times” über einen Vorschlag Moskaus zum Stopp des Angriffs auf die gesamten aktuelle Frontlinie berichtet (siehe Eintrag 20:00 Uhr). Eine Stellungnahme der Regierungen in Kiew, Washington und Moskau liegt auch hierzu bisher nicht vor.

+++ 20:00 Bericht: Putin bietet Stopp der Invasion auf ganzer Front an +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat einem Medienbericht zufolge einen Stopp der Ukraine-Invasion entlang der gesamten aktuellen Frontlinie angeboten. Dies sei Teil von Bemühungen, ein Friedensabkommen mit US-Präsident Donald Trump zu erzielen, berichtet die “Financial Times” unter Berufung auf Insider. Putin habe diesen Vorschlag Anfang des Monats bei einem Treffen mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in St. Petersburg unterbreitet. Wie die Zeitung unter Berufung auf drei mit den Gesprächen vertraute Personen weiter berichtet, könnte Moskau auf Ansprüche auf Abschnitte der teilweise eingenommenen ukrainischen Regionen verzichten, über die die Regierung in Kiew weiter die Kontrolle hat. Stellungnahmen der genannten Staaten liegen bisher nicht vor.

+++ 19:43 Rubio sagt Teilnahme an Ukraine-Friedensgesprächen in London ab +++
US-Außenminister Marco Rubio wird nicht an den Gesprächen zum Ukraine-Krieg in London teilnehmen. Das teilt Außenministeriumssprecherin Tammy Bruce mit, nachdem sie zuvor Rubios Teilnahme an der Reise nach London angekündigt hatte. Bruce erklärt, dass die Gespräche dennoch wie geplant stattfinden werden. Der Ukraine-Sonderbeauftragte von Präsident Donald Trump, General Keith Kellogg, befinde sich bereits in London und werde an den Verhandlungen teilnehmen. In der britischen Hauptstadt findet am Mittwoch die zweite Runde der internationalen Gespräche über eine mögliche Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine statt (siehe auch Eintrag 16:29 Uhr). “Die Ukraine, Großbritannien, Frankreich und die USA – wir sind bereit, so konstruktiv wie möglich voranzuschreiten”, schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner Ankündigung. Ziel seien eine “Waffenruhe ohne Vorbedingungen” und letztlich ein “echter und dauerhafter Frieden” (siehe Eintrag 19:26 Uhr). Wie ukrainische Medien berichteten, wird die Ukraine in London vom Leiter der Präsidialverwaltung Andrij Jermak, dem stellvertretenden Stabschef Pawlo Palissa sowie Verteidigungsminister Rustem Umerow vertreten.

+++ 19:26 Selenskyj: Vor Gesprächen mit Russland Waffenstillstand erforderlich +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, sein Land sei zu Gesprächen mit Russland in jeder Form bereit, sobald ein Waffenstillstand in Kraft sei. Bei einem Briefing von Journalisten in Kiew sagt Selenskyj zudem, dass die ukrainische Delegation, die am Mittwoch in London mit Vertretern westlicher Länder zusammentrifft, das Mandat haben werde, einen vollständigen oder teilweisen Waffenstillstand zu erörtern. Er sei zudem offen für eine Zusammenarbeit mit den USA bei der Ertüchtigung des Atomkraftwerks Saporischschja und bereit zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump während seines Besuchs beim Vatikan anlässlich des Todes von Papst Franziskus.

+++ 19:05 Militärverwaltung meldet russischen Angriff auf Saporischschja – eine Tote, viele Verletzte +++
Russische Truppen sollen die Stadt Saporischschja angegriffen und dabei eine 69-jährige Frau getötet und 33 weitere Menschen verletzt haben. Das berichtet die “Ukrainska Pravda” unter Verweis auf den Leiter der Militärverwaltung der Oblast, Ivan Fedorov, und den staatlichen Notdienst der Ukraine (SES) auf Telegram. Zudem seien mehrere neunstöckige Wohnhäuser und eine Bildungseinrichtung beschädigt worden. Auch Autos seien in Brand geraten. Bei ihren Angriffen sollen die Russen den Angaben zufolge zwei gelenkte Fliegerbomben eingesetzt haben. Ein Angriff habe auf eine Infrastruktureinrichtung, der andere auf ein dicht besiedeltes Gebiet, insbesondere ein Wohngebäude gezielt, heißt es mit Verweis auf den Leiter der Militärverwaltung.

+++ 18:35 Spanien will Verteidigungsausgaben in diesem Jahr auf zwei Prozent erhöhen +++
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Infragestellung der Sicherheitszusagen der USA unter Präsident Donald Trump haben die Lage aber grundlegend verändert. Viele Nato-Staaten in Europa wollen jetzt massiv aufrüsten. Spanien will nun seine Verteidigungsausgaben im laufenden Jahr auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen. Regierungschef Pedro Sánchez kündigt dafür neue Investitionen in Höhe von mehr als zehn Milliarden Euro an. “Wir müssen die Investitionsziele erreichen, die unsere Verbündeten verlangen”, sagt der Sozialist. Spanien wolle ein “zentrales und vertrauenswürdiges Mitglied” der Europäischen Union und der Nato sein. Bislang ist Spanien weit vom Zwei-Prozent-Ziel der Nato entfernt. Nach Zahlen des Verteidigungsbündnisses gab Spanien im vergangenen Jahr lediglich 1,28 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung aus – prozentual der niedrigste Wert von allen Nato-Staaten. Spaniens Ziel war es bislang, die zwei Prozent im Jahr 2029 zu erreichen.

+++ 18:09 Kallas: USA nutzen Druckmittel gegenüber Russland nicht aus +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat den USA vorgeworfen, im Ringen um eine Waffenruhe in der Ukraine nicht alle Washington zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen. “Sie haben Werkzeuge zur Hand, mit denen sie Druck ausüben können”, sagt Kallas. “Sie haben diese Werkzeuge nicht genutzt”, stellt sie fest. Russland spiele “all diese Spielchen und hält uns hin und will nicht wirklich Frieden”, sagt Kallas angesichts der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin am Samstag verkündeten 30-stündigen Oster-Waffenruhe. Diese sei nur ein Trick gewesen, damit US-Präsident Donald Trump “nicht die Geduld verliert”. Moskau und Kiew hatten sich gegenseitig Verstöße gegen die von Putin verkündete Waffenruhe vorgeworfen.

+++ 17:49 Russischer Hackerangriff gegen öffentliche Einrichtung in den Niederlanden +++
Russische Hacker haben nach Angaben des niederländischen Militärgeheimdienstes (MIVD) im vergangenen Jahr eine öffentliche Einrichtung in den Niederlanden angegriffen. Eine Gruppe russischer Hacker habe eine “Cyberattacke gegen das digitale Kontrollsystem einer öffentlichen Einrichtung in den Niederlanden” ausgeführt, erklärt MIVD-Chef Peter Reesink in dem am heutigen Dienstag veröffentlichten Jahresbericht des Geheimdienstes. “Soweit wir wissen, ist es das erste Mal, dass solch ein digitales Kontrollzentrum in den Niederlanden durch eine solche Sabotageattacke angegriffen worden ist”, erklärt Reesink. Um welche Einrichtung es sich handelte, lässt der MIVD offen. Letztlich habe die Attacke keinen Schaden verursacht. Der Militärgeheimdienst warnte allerdings, Russland erfasse die Infrastruktur in der Nordsee und führe Unterwasseraktivitäten aus, die auf “Spionage und die Vorbereitung von Störungen und Sabotage” hinwiesen. Als mögliche Ziele nannte Reesink “Internetkabel, Trinkwasser und die Energieversorgung”.

+++ 17:04 Explosionen in großem Munitionslager östlich von Moskau +++
Östlich von Moskau hat ein Brand in einem Munitionslager der Raketen- und Artilleriestreitkräfte mehrere Explosionen verursacht. Ursache des Feuers sei der Verstoß gegen Sicherheitsbestimmungen beim Umgang mit Explosionsstoffen, teilt das russische Verteidigungsministerium Nachrichtenagenturen in Moskau zufolge mit. Verletzte gebe es vorläufigen Informationen nach nicht. Zuvor hatte bereits der Gouverneur der Region Wladimir, Alexander Awdejew, die Explosion bestätigt, aber vor der Verbreitung von Bild- und Videomaterial gewarnt. Dies sei strafbar, schrieb er auf seinem Telegramkanal. Die Kreisverwaltung teilte mit, dass wegen der anhaltenden Explosionen zwei Dörfer in unmittelbarer Nähe der Munitionsbasis evakuiert werden müssten: Barsowo und Mirny. Das Munitionslager nahe der Stadt Kirschatsch zählt zu einem der größten Depots der russischen Streitkräfte. Es ist mehr als 500 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

+++ 16:29 EU-Staaten wollen mit USA und Ukraine über ein Ende des Krieges beraten – auch Deutschland vertreten +++
In London treffen sich am Mittwoch Vertreter der führenden europäischen Staaten und der Ukraine zu Beratungen mit den USA über ein Ende des Krieges. Aus den Vereinigten Staaten reist Außenminister Marco Rubio an. Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot sagt im Radio, man wolle den USA die französischen und europäischen Sicherheitsinteressen in den Verhandlungen mit Russland erläutern. Neben Gastgeber Großbritannien wird auch Deutschland vertreten sein. Dafür reist unter anderem der außen- und sicherheitspolitische Berater von Bundeskanzler Olaf Scholz, Jens Plötner, nach London.

Jens Plötner ist der außen- und sicherheitspolitische Berater der geschäftsführenden Bundesregierung. Jens Plötner ist der außen- und sicherheitspolitische Berater der geschäftsführenden Bundesregierung.

Jens Plötner ist der außen- und sicherheitspolitische Berater der geschäftsführenden Bundesregierung.

(Foto: picture alliance / dts-Agentur)

+++ 16:07 US-Sondergesandter Witkoff erneut in Moskau erwartet +++
Der US-Sonderbeauftragte Steve Witkoff wird in dieser Woche erneut in Moskau erwartet, wie russische Staatsmedien unter Berufung auf Kreml-Berater Juri Uschakow berichten. Uschakow habe die Frage eines Journalisten bejaht, ob Witkoff nach Moskau reisen würde. Einen genauen Termin nannte er jedoch nicht. Es wäre bereits der vierte Besuch Witkoffs in Moskau seit der Amtsübernahme Trumps. Zuvor hatte CNN unter Berufung auf einen Insider berichtet, die Trump-Regierung plane ein weiteres Treffen zwischen Witkoff und Russland, um Moskau für einen amerikanischen Friedensplan zu gewinnen.

Trumps Mann für Russland und die Ukraine: Steve Witkoff. Trumps Mann für Russland und die Ukraine: Steve Witkoff.

Trumps Mann für Russland und die Ukraine: Steve Witkoff.

(Foto: AFP)

US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag erklärt, er hoffe auf eine Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine “diese Woche”. Trump pocht seit seinem Amtsantritt im Januar auf ein Ende der Kämpfe – bislang aber ohne Erfolg. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Witkoff in der Vergangenheit kritisiert und ihm vorgeworfen, er verbreite russische Narrative. Dies sei nicht hilfreich für den Friedensprozess, so Selenskyj.

+++ 15:29 Kein Druck auf Putin aus USA? Sharma: Wut der Ukrainer richtet sich gegen Trump +++
In der Ukraine kommt es zu heftigen Angriffen trotz einer angekündigten Feuerpause über die Osterfeiertage. Im Land selbst ist die Stimmung daher wenig hoffnungsvoll, weiß ntv-Korrespondentin Kavita Sharma. Sie berichtet aus Kiew über die immer wieder scheiternde Waffenruhe mit Russland und die Rolle Trumps.

+++ 15:08 Militärverwaltung meldet russischen Drohnenangriff auf Krankenhaus in Cherson +++
Bei einem Angriff einer russischen Drohne auf ein Krankenhaus in der Stadt Cherson sind sechs Menschen verletzt worden. Das berichtet die ukrainische Online-Zeitung “Ukrainska Prawda” unter Berufung auf die lokale Militärverwaltung. Demnach haben bei dem Angriff der russischen Streitkräfte vier Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens und zwei Mitarbeiter des medizinischen Personals Verletzungen durch Explosionen und Granatsplitter erlitten. Die Männer seien im Alter von 65, 44, 41 und 19 Jahren. Zudem seien das Krankenhaus in Cherson sowie Krankenwagen und Zivilfahrzeuge beschädigt worden.

+++ 14:21 Russland gegen Eile bei Ukraine-Gesprächen +++
Russland hat sich gegen Eile bei Gesprächen über eine Beilegung des Konflikts mit der Ukraine ausgesprochen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagt im russischen Staatsfernsehen, das Thema sei “so komplex”, dass eine “umsetzbare Einigung” nicht in einem “kurzfristigen Zeitrahmen” erzielt werden könne. Es lohne sich grundsätzlich nicht, “starre Zeitrahmen” aufzustellen. US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag erklärt, er hoffe auf eine Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine “diese Woche”. Angaben zu möglichen Fortschritten in den Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine machte er allerdings nicht. Trump pocht seit seinem Amtsantritt im Januar auf ein Ende der Kämpfe – bislang aber ohne Erfolg.

+++ 13:59 Ex-Airbus-Chef Enders warnt vor “Rüstungsbeschaffung wie im Kalten Krieg” +++
Ex-Airbus-Chef Thomas Enders warnt vor einer schleppenden und bürokratischen Umsetzung der beschlossenen Aufrüstung der Bundeswehr. Man dürfe “nicht neue, multinationale Großprogramme definieren”, sondern müsse “die existierenden Plattformen verbessern” und die Produktionslinien “massiv ausbauen”, sagt Enders dem Wirtschaftsmagazin Capital. “Rüstungsbeschaffung wie im Kalten Krieg wäre rausgeschmissenes Geld”, betont der Ex-Manager, der als einer der profiliertesten Kenner der europäischen Verteidigungsindustrie gilt und heute Präsident der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik ist. Europa habe nur ein “Fenster von drei bis fünf Jahren”, um sich auf einen russischen Angriff vorzubereiten, meint Enders. Deshalb solle jedes Nato-Land “erst einmal vor der eigenen Haustür kehren” und die “eigenen Defizite möglichst rasch abstellen”. Unter anderem komme es jetzt darauf an, die große Lücke im Drohnenbereich und bei der Satellitenaufklärung zu schließen.

+++ 13:34 Paris bezeichnet Moskaus Feuerpause als Marketingaktion für Trump +++
Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot bezeichnet die vom Kreml verkündete Feuerpause über Ostern als Marketingaktion. Moskaus Charmeoffensive habe darauf abgezielt, US-Präsident Donald Trump “davon abzuhalten, ungeduldig und wütend zu werden”, sagt der französische Außenminister gegenüber France Info. Die Ukraine und Russland haben sich gegenseitig beschuldigt, gegen die Feuerpause tausendfach verstoßen zu haben.

+++ 12:51 Viele Opfer bei Angriff auf Saporischschja +++
Auf die Stadt Saporischschja hat es ukrainischen Angaben zufolge einen Bombenangriff gegeben. Das teilt die regionale Militärverwaltung mit. Eine 69-Jährige sei getötet worden. Mindestens 22 weitere Menschen wurden demnach bei dem russischen Angriff am Vormittag verletzt, darunter drei Kinder. Der “Kyiv Indepdendent” meldet, dass eine der Bomben ein Mehrfamilienhaus getroffen habe. Die Militärverwaltung hat ein Video sowie Fotos geteilt, die verletzte Menschen und ein schwer beschädigtes Hochhaus zeigen.

+++ 12:17 Offen für bilaterale Gespräche? Konkrete Pläne hat der Kreml nicht +++
Der Kreml hat nach eigenen Angaben keine konkreten Pläne für Friedensgespräche mit der Ukraine. Wenn die Ukraine aber bestimmte Hürden beseitige, könnten diese zustande kommen, sagt Präsidialamts-Sprecher Dimitri Peskow. Welche Hürden das seien, sagt er nicht. Präsident Wladimir Putin hatte jüngst gesagt, er sei offen für direkte Gespräche mit der ukrainischen Regierung. Dies galt wiederum als Reaktion auf den ukrainischen Vorschlag, den Beschuss ziviler Ziele für 30 Tage einzustellen. “Das ist alles ein Thema, das sorgfältig geprüft werden muss, vielleicht sogar auf bilateraler Ebene. Wir schließen das nicht aus”, hatte Putin am Montag gesagt.

+++ 11:53 Neuseeland baut seine Militärhilfe aus +++
Die Ukraine kann weiterhin auf die militärische Unterstützung Neuseelands zählen: Premierminister Christopher Luxon kündigt an, den Einsatz von bis zu Hundert Angehörigen der neuseeländischen Streitkräfte zu verlängern, die ukrainische Soldaten in Großbritannien und ganz Europa ausbilden. Zudem werde Neuseeland bis Dezember 2026 unter anderem in den Bereichen Aufklärung und Logistik Unterstützung leisten. Die Hilfe umfasst zum Beispiel Spezialausbildungen für die Verwundetenversorgung im Gefecht und die Kampfmittelbeseitigung auf See.

+++ 11:07 Hund aus Trümmern gerettet +++
Der staatliche Notdienst der Ukraine meldet, dass Rettungskräfte in der Region Sumy nach einem russischen Angriff einen Hund aus Trümmern gerettet haben. In der Nacht hatte es den Angaben der Militärverwaltung zufolge einen Angriff auf die Gemeinde Bilopilska gegeben, bei dem ein Mensch verletzt wurde sowie mehrere Wohnhäuser beschädigt wurden. Laut dem Notdienst erkundeten die Rettungskräfte die Einsatzstelle, als sie den Hund unter den Trümmern winseln hörten. Sie hätten ihn gerettet und seinem Besitzer übergeben.

+++ 10:18 Tass: Russland erobert Kloster in Kursk zurück +++
Die russischen Streitkräfte haben einem Medienbericht zufolge in der Grenzregion Kursk ein Kloster zurückerobert, das ukrainischen Truppen zuletzt als Rückzugsort gedient haben soll. Wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet, übernahmen russische Soldaten die Kontrolle über das Belogorski-Kloster nahe dem Dorf Gornal. Auf einem Telegram-Kanal des russischen Militärs heißt es zudem, um das Kloster sei zehn Tage lang heftig gekämpft worden. Die Ukraine habe dort Truppen, Artillerie und Drohnenstartanlagen stationiert gehabt. Russland steht aktuell kurz davor, die letzten ukrainischen Truppen aus Kursk zu vertreiben.

+++ 09:37 Russland überzieht Ukraine mit zweiter Angriffs-Welle +++
Nach den russischen Drohnenangriffen in der Nacht, warnen die ukrainischen Luftstreitkräfte am Morgen vor neuen Drohnenangriffen. Um 8 Uhr Ortszeit habe eine neue Welle russischer Drohnenangriffe begonnen, teilt das Militär mit. Gruppen von Angriffsdrohnen seien von Norden und Osten her in die ukrainischen Regionen Sumy und Charkiw eingedrungen. Inzwischen gilt in weiten Teilen der nördlichen und östlichen Ukraine Luftalarm. Zuvor hatte die Flugabwehr von 54 russischen Drohnen in der Nacht berichtet. Davon seien 38 abgeschossen worden und 16 hätten ihr Ziel wahrscheinlich wegen erfolgreicher elektronischer Kriegsführung nicht erreicht. Dennoch wurden in Folge der Drohnenangriffe laut Behördenangaben mindestens drei Menschen in Odessa verletzt, zudem kam es zu Bränden und Gebäudeschäden. Auch die Region Kiew meldete Schäden.

+++ 08:53 Laut Partisanen verlegen Russen Equipment auf der Krim +++
Auf der besetzten Halbinsel Krim soll beim russischen Militär eine größere Verlegung von Equipment im Gange sein. Das meldet die proukrainische Partisanen-Bewegung Atesh. Die Besatzer hätten damit begonnen, massiv Ausrüstung und Flugabwehrsysteme auf der gesamten Halbinsel zu verlegen, schreibt Atesh am Montag bei Telegram. Dieser Prozess sei oft unkoordiniert und chaotisch, fügen die Partisanen hinzu. Die russischen Streitkräfte würden versuchen, die Sicherheitsmaßnahmen auf der Krim zu verstärken.

+++ 08:11 Ukraine: Russisches Buk-Raketensystem zerstört +++
Ukrainische Soldaten haben nach eigenen Angaben zwei Fahrzeuge eines Buk-M2-Raketenabwehrsystems zerstört. Das teilt die 15. Artillerie-Aufklärungsbrigade mit. Ein Video soll dies belegen. Wo sich das russische Boden-Luft-Raketensystem befand, wird nicht gesagt.

+++ 07:49 Russland verkündet Drohnenabschüsse über Krim +++
Russland hat nach eigenen Angaben zehn ukrainische Drohnen in der Nacht abgeschossen. Die Hälfte davon sei über der Schwarzmeer-Halbinsel Krim unschädlich gemacht worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit.

+++ 06:51 Bericht: Moskau erwägt, Trump mit Wolkenkratzer zu locken +++
Würde ein eigener Wolkenkratzer, der im Geschäftsviertel von Moskau aufragt, das Interesse von US-Präsident Donald Trump wecken? Laut der “Moscow Times” sucht der Kreml nach Anreizen, die Trumps Aufmerksamkeit wecken und aufrechthalten könnten. Zu den Überlegungen gehörten Geschäfte mit seltenen Erden, geopolitischer Einfluss in Iran und Nordkorea und ein Trump Tower in Moskau, schreibt die Zeitung und beruft sich auf mehrere russische Regierungsbeamte, Diplomaten, sowie Mitarbeiter großer staatlicher Unternehmen. Bei der “Moscow Times” heißt es, nach Trumps Wahlsieg im November habe der Kreml große Unternehmen angewiesen, detaillierte Vorschläge für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Washington auszuarbeiten. In Moskau sei unter anderem über den Bau eines 150-stöckigen Trump Towers nachgedacht worden. Trump selbst könnte an der Grundsteinlegung teilnehmen, heißt es weiter. “Schnelligkeit, Wirkung und Auffälligkeit: Das sind Dinge, die Trump intuitiv schätzt”, wird eine dem Kreml nahestehende Quelle zitiert. Dies gelte umso mehr, als Trumps Team und russische Offizielle dieses Projekt bereits in der Vergangenheit diskutiert hätten.

+++ 06:07 “Wohngebiet ins Visier genommen” – Verletzte in Odessa +++
Bei dem Drohnenangriff in der Nacht auf Odessa sind nach vorläufigen Angaben mindestens drei Menschen verletzt worden. Das teilt die Militärverwaltung mit. “Der Feind hat ein Wohngebiet in einem dicht besiedelten Stadtteil von Odessa ins Visier genommen”, schreibt zudem Bürgermeister Gennadiy Trukhanov auf Telegram. Viele Wohnungen seien beschädigt. Er veröffentlicht Bilder von einem Brand und von Wohngebäuden mit beschädigten Fassaden.

+++ 03:21 Russische Journalistin aus Hausarrest geflohen +++
Eine russische Journalistin, die unter Hausarrest steht, weil sie sich gegen die Offensive gegen die Ukraine gerichtet hatte, ist offenbar flüchtig. Die russischen Behörden riefen Jekaterina Barabasch zur Fahndung aus, nachdem sie durch ein elektronisches Überwachungssystem auf das Verschwinden der 63-Jährigen aufmerksam geworden waren. Die Journalistin hatte nach Beginn des Großangriffs im Februar 2022 geschrieben, Russland habe das Nachbarland “bombardiert” und “ganze Städte dem Erdboden gleichgemacht”. In Russland wurde ihr daraufhin die Verbreitung von Falschinformationen vorgeworfen.

+++ 00:33 Massiver Drohnenangriff auf Odessa +++
Am Abend des Ostermontags greift Russland Odessa massiv mit Drohnen an. Der Leiter der Militärverwaltung der Oblast, Oleg Kiper, berichtet von Schäden an ziviler Infrastruktur. Auch Wohngebäude, eine Bildungseinrichtung und Fahrzeuge sollen getroffen worden sein, es gibt mehrere Brände. Zu möglichen Opfern gibt es noch keine Informationen.

+++ 23:12 Kiew bietet Verzicht auf Schläge gegen Zivilobjekte an +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj schlägt erneut einen gegenseitigen Verzicht auf Schläge gegen zivile Einrichtungen vor. Die Ukraine halte ihr Angebot aufrecht, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. “Und wir erwarten eine klare Antwort aus Moskau.” Zuletzt hatte Kremlchef Wladimir Putin eine Einigung dazu nicht ausgeschlossen, aber Vorbehalte geltend gemacht, die es zu klären gelte – womöglich auch in bilateralen Gesprächen zwischen Kiew und Moskau. Nach Angaben Selenskyjs hat die Osterwaffenruhe gezeigt, dass es prinzipiell möglich ist, die Kampfhandlungen in dem vor mehr als drei Jahren von Putin begonnenen Krieg in der Ukraine zu beenden. Denn in der Zeit habe es keinen Luftalarm und an einigen Frontabschnitten auch keine Gefechte gegeben.

+++ 22:11 Bericht: Russische und ukrainische Soldaten graben gemeinsam Leichen aus +++
Nach Angaben des ukrainischen OSINT-Projekts “Deep State” haben ukrainische und russische Soldaten während der Oster-Feuerpause an mindestens einem Frontabschnitt gemeinsam Leichen gefallener Kameraden geborgen. “Deep State” veröffentlichte ein Drohnenvideo, das die Szene zeigen soll. Darauf sind mehrere Männer beim Graben zu sehen. Ob und welche Uniformen sie tragen, ist jedoch nicht erkennbar. Der genaue Ort der Aufnahme wird nicht genannt.

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