In einer Pressemitteilung vom Samstag begrüßt die Gewerkschaft des Gemeindepersonals FGFC, dass eine gemeinsame Initiative der neun Mitgliedsgemeinden des interkommunalen Bussyndikats TICE etwa 50 Mitarbeitende in den Gemeindedienst integrieren will. Die Gemeinde Schifflingen machte den Anfang und beschloss einstimmig, zwei TICE-Mitarbeiter zunächst für zwei Jahre einzustellen – mit dem Ziel einer dauerhaften Übernahme. Betroffen sind laut FGFC vor allem ehemalige Busfahrer, deren Gesundheit es ihnen nicht mehr erlaubt, ihren Beruf auszuführen.
Die Gewerkschaft weist jedoch auch darauf hin, „dass der Umgang mit gesundheitlich eingeschränktem Personal schon seit Langem eine vernachlässigte Baustelle der Politik darstellt“. Die aktuelle Praxis sei nicht nur ein erheblicher finanzieller Aufwand für den Arbeitgeber, sondern sorge zudem für Frustration bei den betroffenen Mitarbeitern und sei eine Mehrbelastung für verbleibende Kollegen. Eine strukturelle Lösung sei notwendig, um die Betroffenen „sinnvoll und nachhaltig in den Gemeindedienst zu integrieren“.
Die FGFC fordert daher, dass gesundheitlich eingeschränktes Gemeindepersonal in alternative Arbeitsgruppen wechseln kann. Ziel sei es, ihnen neue, passende Aufgaben zu übertragen, die sinnvoll und praktikabel sind. Zudem spricht sie sich für gezielte Weiterbildungen und angepasste Laufbahnwechsel für gesundheitlich eingeschränktes Personal aus. Mechanismen sollen Lohneinbußen ausgleichen und finanzielle Sicherheit gewährleisten. Darüber hinaus sollen präventive Maßnahmen wie die medizinische Betreuung, eine bessere Gesundheitsvorsorge stärker gefördert werden.
„Die Maßnahme in Schifflingen ist also ein wichtiger Schritt – aber für die FGFC nur der Anfang eines notwendigen Systemwandels im Umgang mit gesundheitlich beeinträchtigtem Personal im öffentlichen Dienst“, schreibt die Gewerkschaft. (les)