Nach einer ersten Hochrechnung hat die SPÖ bei der Landtagswahl in Wien rund 39 Prozent der Stimmen geholt und damit die Wahl gewonnen. Die Sozialdemokraten von Bürgermeister Michael Ludwig setzten sich demnach trotz Verlusten gegen die deutlich erstarkte FPÖ durch. Die Rechtspopulisten kamen laut Hochrechnung auf rund 21 Prozent der Stimmen – 13 Prozentpunkte mehr als im Jahr
2020. Die SPÖ musste einen Verlust von rund 3 Prozentpunkten hinnehmen.

Die Hochrechnung sah die Grünen bei 15 Prozent, etwa gleichauf wie vor fünf Jahren. Die konservative ÖVP kam auf 10 Prozent und verlor damit im Vergleich zu 2020 rund 11 Prozentpunkte der Wählerstimmen. Die Neos, die derzeit mit der SPÖ regieren, gewannen leicht dazu und erhielten ebenfalls 10 Prozent der Stimmen. Die Ergebnisse der Hochrechnung unterliegen einer Schwankungsbreite von 1,8 Prozent.

Die hohen Zugewinne der FPÖ lassen sich zum Teil mit dem ungewöhnlich schlechten Ergebnis der letzten Landtagswahl in der österreichischen Hauptstadt erklären. Damals hatte die Partei im Zuge der Ibiza-Affäre um ihren damaligen Chef Heinz-Christian Strache deutlich an Stimmen eingebüßt – im Vergleich zur Wahl 2015 schnitten die Rechtspopulisten 2020 ganze 23 Prozentpunkte schlechter ab.

Heinz-Christian Strache scheitert an Fünf-Prozent-Hürde

Im diesjährigen Wahlkampf hatte sich die FPÖ vor allem auf den aus ihrer Sicht hohen Bevölkerungsanteil von Menschen mit Migrationsgeschichte und die stark gestiegene Jugendkriminalität in Wien konzentriert. Bürgermeister Ludwig hatte hingegen betont, dass die Zwei-Millionen-Stadt international als eine der lebenswertesten und sichersten Metropolen wahrgenommen werde.

Auch der ehemalige FPÖ-Politiker Strache war zur Wahl angetreten. Mit seiner eigenen Partei Team HC Strache – Allianz für Österreich versuchte sich der ehemalige Vizekanzler erneut an seinem Politikercomeback. Er kommt laut Hochrechnungen auf weniger als zwei Prozent der Stimmen und scheitert damit wie schon 2020 deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde.

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