Die Teuerung hat dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge arme Menschen in Deutschland noch ärmer gemacht und die Armutsquote insgesamt steigen lassen. Der Anteil der als arm geltenden Menschen stieg dem Armutsbericht des Verbands im Jahr 2024 um gut einen Prozentpunkt auf 15,5 Prozent. Das mittlere Einkommen von Menschen unter der Armutsgrenze lag dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr preisbereinigt bei nur noch 921 Euro im Monat – nach 981 Euro im Jahr 2020.
Bei der Verteilung von Armut gibt es dem Bericht zufolge große regionale Unterschiede. Elf Bundesländer liegen demnach bei der Armutsquote oberhalb des Bundesdurchschnitts. Besonders groß ist das Armutsproblem in Bremen, wo fast jeder vierte Mensch von Armut betroffen ist. In Sachsen-Anhalt lag dieser Wert bei 22,3 Prozent, in Nordrhein-Westfalen bei 17,4 Prozent. Insgesamt leben dem Paritätischen Wohlfahrtsverband zufolge 13 Millionen Menschen in Deutschland unter der Armutsgrenze.
Appell an neue Bundesregierung
“Die Kaufkraftverluste der vergangenen Jahre verschärfen die ohnehin
schon schwierige finanzielle Lage von Millionen Betroffenen”, sagte Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes. Besonders betroffen seien Alleinerziehende, junge Erwachsene und
Rentnerinnen und Rentner. “Wobei die Altersarmut stark weiblich geprägt ist.”
Rock forderte von der neuen Bundesregierung, die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung “ganz oben auf die Agenda zu setzen”.
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