Beyfortus, eine Behandlung zur Immunisierung von Babys gegen das Hauptvirus, das Bronchiolitis verursacht, ist sehr wirksam bei der Verhinderung schwerer Infektionen mit dem Respiratory Syncytial Virus (RSV) bei Säuglingen. Dies bestätigt eine am heutigen Freitag veröffentlichte umfassende Studie.

Die in The Lancet Child & Adolescent Health publizierte Forschungsarbeit liefert die bisher umfassendste Bewertung zur Wirksamkeit dieser Behandlung, nachdem frühere nationale Untersuchungen bereits eine Reduktion der Hospitalisierungsraten bei Säuglingen nachgewiesen hatten.

Nirsevimab, so der Name des Wirkstoffs, ist kein Impfstoff, sondern eine vorbeugende Behandlung.

Die Bronchiolitis, die vor allem bei Babys in den ersten sechs Lebensmonaten Atembeschwerden verursacht, ist zwar in der Regel harmlos, kann aber manchmal zu Notaufnahmen und Krankenhausaufenthalten führen.

Seit 2023 in Luxemburg zugelassen

Beyfortus gehört zu einer Reihe innovativer Behandlungsmethoden, die darauf abzielen, die Infektion mit dem Hauptvirus, der diese Krankheit verursacht, zu verhindern oder einzuschränken. Nirsevimab, so der Name des Wirkstoffs, ist kein Impfstoff, auch wenn er injiziert wird, sondern eine vorbeugende Behandlung, die verhindert, dass das Virus den Körper infiziert.

Nach erfolgreichen klinischen Tests wurde dieser monoklonale Antikörper – der von Sanofi in Partnerschaft mit dem britischen Unternehmen AstraZeneca entwickelt wurde – zunächst von der EU die Zulassung erteilt. In Luxemburg folgte diese ein Jahr später. Im Herbst 2023 begann die flächendeckende Immunisierung im Großherzogtum.

Nirsevimab senkt das Risiko eines Krankenhausaufenthalts aufgrund einer Infektion mit dem wichtigsten Bronchiolitisvirus um durchschnittlich 83 Prozent. Foto: Shutterstock

Laut der am Freitag veröffentlichten Metaanalyse von 27 Studien, die in der RSV-Saison 2023-2024 in fünf Ländern (Frankreich, Italien, Luxemburg, Spanien, USA) durchgeführt wurden, senkt Nirsevimab das Risiko eines Krankenhausaufenthalts aufgrund einer Infektion mit dem wichtigsten Bronchiolitisvirus um durchschnittlich 83 Prozent, die Aufnahme auf die Intensivstation um 81 Prozent und die Fälle von Infektionen der unteren Atemwege bei Kindern im Alter von zwölf Monaten und jünger um 75 Prozent.

Die Immunisierung schien bei der Verhinderung von Krankenhauseinweisungen bei Säuglingen über drei Monaten (81 Prozent) wirksamer zu sein als bei Säuglingen von drei Monaten oder jünger (76 Prozent), so die Autoren.

Metaanalyse nur eingeschränkt aussagekräftig

Die Wirksamkeit von Nirsevimab bei der Verringerung der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Bronchiolitis war jedoch von Land zu Land unterschiedlich. In den USA war die Wirksamkeit von Nirsevimab mit 93 Prozent höher als in Spanien (83 Prozent) und Frankreich (76 Prozent).

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Die Forscher halten es für möglich, dass in den USA mehr Säuglinge mit hohem Risiko für schwere Infektionen behandelt wurden, da diese Kategorie in der Bronchiolitis-Saison 2023-2024 aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Beyfortus vorrangig behandelt wurde. Zur Überprüfung dieser Hypothese wären weitere Untersuchungen erforderlich.

Diese Metaanalyse weist Einschränkungen auf, räumen die Autoren ein. Bei den berücksichtigten Studien handelte es sich um Beobachtungsstudien, was zu Verzerrungen aufgrund zugrunde liegender Gesundheitsprobleme, des sozioökonomischen Status oder regionaler Unterschiede beim Zugang zur Gesundheitsversorgung führen kann.