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Trump beabsichtigt, erstmals direkte Waffenlieferungen an die Ukraine zuzulassen. Dies sind schlechte Nachrichten für Putin nach dem Deal mit Selenskyj.
Washington, D.C. – US-Präsident Donald Trump vollzieht offenbar eine Wende bei Waffenlieferungen an die Ukraine im Krieg gegen Russland: Wie Kiyv Post unter Berufung auf Diplomatenkreise berichtet, will der Trump zulassen, dass Verteidigungsgüter an die Ukraine auf direktem Wege kommerziell verkauft werden. US-Rüstungsfirmen könnten dann direkt an die ukrainische Regierung liefern, anstatt über den Umweg von staatlichen Hilfen.
Dämpfer für Putin: Trump will offenbar Wende bei Waffenlieferungen an die Ukraine
Trump habe den US-Kongress darüber informiert, dass er solche Waffen-Deals im Wert von 50 Millionen Dollar oder mehr erlauben will, berichtet das ukrainische Blatt. Die Lizenz für solche direkten Waffenverkäufe an Kiew seien dem Kongress auf Grundlage des „Arms Export Control Act“ vorgelegt worden, heißt es.
Dies würde eine Wende in der Ukraine-Politik von Donald Trump bedeuten: Die neuen Deals wären die ersten Genehmigungen von Waffenlieferungen an die Ukraine während Trumps aktueller Amtszeit.

Freunde oder Feinde? Donald Trump (l.) verfolgt bei den Ukraine-Verhandlungen gegenüber Wladimir Putin eine unklare Taktik. © James Watson/Alexander Kazakov/AFP (Montage)Trump-Wende im Ukraine-Krieg: Direkte US-Waffenverkäufe an Regierung von Selensykj
Aktuell erhält die Ukraine lediglich Waffen aus alten Zusagen der abgewählten Regierung von Joe Biden von den USA. Neue Militärhilfen hatte Trump vor einigen Wochen ausgesetzt. Stattdessen wollte der ein Ende des Ukraine-Kriegs durch Verhandlungen mit Putin erreichen.
Der Sicherheitsexperte Colby Badhwar von der Forschungsgruppe Tochny sagte zur Kyiv Post, die Trump-Wende bedeute im Wesentlichen, dass US-Waffenverkäufe „trotz aller Vorhersagen, dass Trump die Ukraine komplett abschotten würde, weitergehen.“ Die EU hatte bereits einen „Plan B“ gefasst, falls Trump sich aus der Ukraine-Unterstützung zurückzieht.
Plan von Trump zum Ende des Ukraine-Kriegs durch Verhandlungen geriet ins Stocken
Die Ukraine-Verhandlungen sind unterdessen ins Stocken geraten. Trump legte zwar kürzlich einen Friedensplan für die Ukraine vor, den die Regierung von Wolodymyr Selenskyj aber ablehnt, da sie praktisch fast alle Kriegsziele von Wladimir Putin erfüllen würden. Auch international wurde der Plan als absurd kritisiert.
Trump und Selenskyj trafen sich vergangenes Wochenende bei der Beerdigung von Papst Franziskus in Rom. Dort gab es ein vertrauliches Zweier-Gespräch zwischen ihnen im Petersdom, das beide als erfolgreich bezeichneten. Seitdem scheint Trump seinen Kurs gegenüber Putin zu verschärfen, der seine brutalen Angriffe auf das Nachbarland unvermindert fortsetzt.
Papst-Beerdigung in Rom: Trump trägt blau, Selenskyj im Anzug

Am Donnerstag (1. Mai) wurde bekannt, dass die USA und die Ukraine einen Deal über die gemeinsame Nutzung der Rohstoffe in der Ukraine unterzeichnet haben und auch den Wiederaufbau des Landes umfasst. Trumps Finanzminister Scott Bessent bezeichnete das Abkommen als „historisch“ und als ein Signal an Russland, den Ukraine-Krieg zu beenden. (smu)