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Könnte das Konklave im Nu vorbei sein? Wenn ja, steht für Vatikan-Kenner Andreas Englisch fest, wer der neue Papst und Nachfolger von Franziskus wird.

Rom – Am Mittwoch (7. Mai) beginnt die Papst-Wahl, das Konklave in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Und die Entscheidung, wer Nachfolger von Papst Franziskus wird, könnte sehr schnell fallen, wenn sich der Top-Favorit durchsetzt.

Absoluter Top-Kandidat auf Franziskus-Nachfolge: Kardinal Pietro Parolin der große Papst-Favorit

Im Fokus: Kardinal Pietro Parolin, der unter Franziskus zwölf Jahre lang Kardinalstaatssekretär war. Er sei allen anderen Kandidaten im Konklave einen Schritt voraus, sagt Vatikan-Experte Dr. Nino Galetti bei IPPEN.MEDIA. Beinahe alle Kardinäle kennen ihn, das sei der große Vorteil des Italieners.

Zwar war Parolin die Nummer zwei hinter Franziskus, hat aber nicht den Ruf, eine pure „Fotokopie“ des verstorbenen Papstes zu sein – was sich der Argentinier ausdrücklich nicht für seinen Nachfolger wünschte. Vielmehr gilt Parolin als Bürokrat, der fast schon zu langweilig für das Papstamt sein könnte.

Kardinal Pietro Parolin gilt als Favorit im anstehenden Konklave, das er als ranghöchster Kardinal selbst leiten wird.

Kardinal Pietro Parolin gilt als Favorit im anstehenden Konklave, das er als ranghöchster Kardinal selbst leiten wird. © Alessandra Tarantino/picture alliance/dpa/AP

Trotz kleinerer Kritikpunkte kristallisierte sich Parolin in der Woche vor dem Konklave als Spitzenkandidat des liberalen Flügels heraus. Das mündete sogar darin, dass Krankheits-Gerüchte über ihn gestreut wurden.

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Kardinal Fernando Filoni, ein Vertrauter von Parolin, hatte überdeutlich auf diese Gerüchte reagiert. Er versprach weißen Rauch, direkt im ersten Wahlgang am Mittwoch. „Damit wollte er andeuten: Wir haben genug Stimmen für Parolin, solche Angriffe bringen nichts mehr“, erklärt Vatikan-Journalist Andreas Englisch bei IPPEN.MEDIA.

Parolin hat offenbar viele Unterstützer. Und Englisch sagt: „Ich prognostiziere: Bei einem kurzen Konklave wird Parolin der nächste Papst.“

Vatikan-Experte und Buchautor Andreas Englisch wurde in Werl in Westfalen geboren. Heute lebt er mit seiner Frau und seinem Sohn in Rom.

Seit fast 40 Jahren lebt Andreas Englisch mit seiner Familie in seiner Wahlheimat Rom und ist einer der bekanntesten deutschen Vatikan-Korrespondenten. Viele seiner Bücher drehen sich um Papst Franziskus. Aktuell berichtet er in seinem Podcast „Konklave 2025“ über alle Entwicklungen rund um die Papst-Wahl. © Riccardo Musacchio und Flavio IannielloPapst-Favorit Parolin im Konklave laut Experte unter Zeitdruck

Also alles schon entschieden? So weit will der Vatikan-Kenner natürlich nicht gehen. „Wenn das Konklave mehr als fünf Wahlgänge dauert, dann wird es jemand anderes“, kündigt Englisch an. Heißt: Setzt sich Parolin nicht an einem der ersten beiden Tage durch, ist er „verbrannt“. Denn es könne auch „nach hinten losgehen, wenn ein Kandidat zu früh nach vorne geschoben wird“, wie es in der Woche vor dem Konklave um Parolin geschah.

Wann wird im Konklave gewählt?

Am ersten Tag des Konklaves findet ein Wahlgang statt. Ab dann sind es vier Wahlgänge pro Tag – zwei am Vormittag, zwei am Nachmittag. Bedeutet: Der fünfte Wahlgang ist der letzte des ersten vollen Konklave-Tags.

Vielleicht auch deshalb ruderte Kardinal Filoni, der zuvor die Blitz-Entscheidung angekündigt hatte, am Samstag (3. Mai) zurück, als Englisch ihn auf dem Petersplatz zu einem Gespräch traf. „Alle“ Kardinäle seien noch im Rennen, nahm er Parolin aus dem Rampenlicht. Kehrt der große Favorit als Papst schon sehr bald dahin zurück? Das Konklave wird es zeigen. (moe)