Publiziert12. Mai 2025, 07:01
Koalition: Elternzeiten bleiben unangetastet in Luxemburgs Rentenreform
Alex Donnersbach (CSV) und Gérard Schockmel (DP) haben sich in der Rentenreform-Debatte klar positioniert: Erziehungs- und Babyjahre sollen unangetastet bleiben.

Die Regierungskoalition aus CSV und DP plant keine Änderungen bei der Anrechnung von Kindererziehungszeiten oder den sogenannten Babyjahren im Rahmen der bevorstehenden Rentenreform. Das bekräftigten mehrere Abgeordnete während einer Parlamentsdebatte.
«Die Zeiten, die für die Kinderbetreuung vorgesehen sind, müssen im Sinne der Familienpolitik erhalten bleiben», sagte der CSV-Abgeordnete Alex Donnersbach. Weder die Erziehungszeiten noch die Babyjahre stehen für ihn zur Disposition – auch wenn man offen sei, über die Modalitäten nachzudenken. Grundlegende Änderungen auf diesem Gebiet seien nicht zu erwarten. Die Leitlinien der Rentenreform will Sozialministerin Martine Deprez (CSV) bis zum Sommer vorstellen.
Erziehungszeiten für Kinder unter sechs Jahren zählen als sogenannte komplementäre Zeiten, ebenso wie Studienzeiten. Ab dem Alter von 60 Jahren werden sie als aktive Jahre in der Rentenberechnung berücksichtigt – allerdings handelt es sich um Zeiten ohne beitragspflichtiges Einkommen, wie das Sozialministerium erklärt. Davon zu unterscheiden sind die Babyjahre, die auf Antrag der Eltern gewährt werden – in der Regel für 24 Monate, in bestimmten Fällen bis zu 48 Monate. Diese Zeiten berechtigen zu einem fiktiven Einkommen, das bei der Berechnung proportionaler Rentenzuschläge berücksichtigt wird.
Frauen profitieren besonders
«Beide Koalitionsparteien wollen daran nicht rütteln», betonte auch Gérard Schockmel (DP). Er lobte die Regelungen als familienfreundlich und steuerlich gerechtfertigt. Laut Sozialministerium enthielten 16,9 Prozent aller Alters- und Invalidenrenten im vergangenen Dezember Zuschläge für Babyjahre. Frauen seien dabei deutlich überrepräsentiert.
Der Mechanismus wird häufiger von in Luxemburg wohnhaften Rentnern genutzt als von Grenzgängern: 25,1 Prozent der in Luxemburg lebenden Pensionierten erhielten im Dezember entsprechende Zeiten, bei Personen mit Wohnsitz im Ausland waren es nur neun Prozent. Bei den derzeitigen Anträgen spiegelt sich laut Ministerium die Realität des Arbeitsmarkts wider – mit einem steigenden Anteil an Grenzpendlern.
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