Klarer Sieg gegen Yverdon –

Fünf Tore, ein Signal: Dieses GC hat doch noch Spass am Fussball

Amir Abrashi vom Grasshopper Club Zürich jubelt nach dem Spiel am 14. Mai 2025 vor den Fans im Stadion. Mannschaft in blauen und weissen Trikots klatscht in die Hände.

Lassen sich nach dem wichtigen Sieg von den GC-Fans bejubeln: Amir Abrashi (vorne) und seine Mitspieler.

Foto: Martin Meienberger (Freshfocus)

Die tragische Figur des Abends ist früh ausgemacht: Ronaldo Tavares. Zweimal trifft der Yverdon-Stürmer in den ersten Minuten mit einem hohen Bein einen GC-Spieler. Und ähnlich schnell, wie der Portugiese in diese Zweikämpfe fliegt, fliegt er auch mit Gelb-Rot vom Platz.

Fünf Minuten sind da gespielt – und es ist der Start eines denkwürdigen Abends in einem kapitalen Spiel im Abstiegskampf.

Rund 80 Spielminuten später stehen beinahe alle GC-Fans im Letzigrund. Sie klatschen, jubeln, lachen. Ja, einige tanzen sogar. Viele können ihren Augen noch nicht ganz trauen, als sie auf die Anzeigetafel blicken. 5:0 steht es da für die Grasshoppers. Nestory Irankunda hat soeben das letzte Goal des Abends erzielt. Sein Jubel, ein einwandfreier Flickflack, passt ins Bild, das die Grasshoppers in diesem Spiel abgeben.

Sie sind frisch, energisch – und fangen ab und zu sogar noch an zu zaubern.

Sonny Kittel schlenzt etwa seinen zweiten Treffer in der 40. Minute sehenswert ins linke obere Eck, oder wie er es beschreibt: «Gut abgerutscht. Endlich einmal da eingeschlagen, wo der Ball einschlagen muss.» Einfacher fällt dem Deutschen da das erste Goal nach sieben Minuten: Den Pass von Adama Bojang muss er nur noch einschieben.

Das dritte Goal der Grasshoppers in der ersten Halbzeit fällt nach einem abgefälschten Weitschuss von Dirk Abels. Und es zementiert den riesigen Leistungsunterschied der beiden Teams – der auch im zweiten Durchgang nicht kleiner wird.

Und so reiht sich auch der 17-jährige Leart Kabashi nach 79 Minuten noch unter die Torschützen – in seinem zweiten Pflichtspieleinsatz. Der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs und mit dem «riesigen Potenzial», wie ihn sein Captain Amir Abrashi beschreibt, lässt erst seinen Gegner mustergültig mit einem Absatztrick stehen, dann trifft er mit einem Schuss aus über 20 Metern.

«Ab zwölf Uhr gilt der Fokus voll auf Sion»

«Fussball hat seine eigenen Regeln», beschreibt Abrashi diesen überraschend erfrischenden Auftritt seines Teams, das die vorherigen drei Spiele allesamt verlor, kein einziges Tor zustande brachte – und dazu noch durch den Wechsel des Sportchefs oder die Entlassung des Goalietrainiers für Schlagzeilen sorgte.

Dieser «elementar wichtige» Sieg, wie ihn Kittel beschreibt, befördert die Grasshoppers vorerst weg von einem Relegationsplatz. Die Erleichterung der Spieler ist etwa in Form von lauten Jubelschreien in den Katakomben nicht zu überhören. Dennoch betont Trainer Tomas Oral, dass diesem Sieg «nicht zu viel Bedeutung» gegeben werden dürfe.

Er sagt dies mit Blick auf das nächste wichtige Spiel am Samstag gegen Sion – aber wohl auch mit dem Wissen, dass an diesem Abend ein Gegner auf dem Feld gestanden ist, der in dieser Form weit davon entfernt ist, irgendetwas in der höchsten Spielklasse der Schweiz zu suchen.

Nur einmal gelingt es Yverdon, einen Ball aufs Goal von Justin Hammel zu bringen. Viel lieber passen die Gäste mangels Ideen zurück auf ihren Goalie Paul Bernardoni, der sich rekordverdächtig oft nur noch mit einem weiten, hohen Abschlag zu helfen weiss. 33 Pässe, die meisten eben hoch und weit, stehen beim Yverdon-Goalie bis zum Schluss zu Buche. Nur deren acht finden den Weg zu einem Mitspieler.

In den meisten anderen Statistiken – vor allem in jenen, in denen man besser sein will – übertrumpfen die Grasshoppers ihre Gegner klar.

Und so schiessen die Zürcher das erste Mal seit dem 2. Dezember 2023 (5:0 gegen Lausanne) wieder einmal fünf Treffer in einem Meisterschaftsspiel. Die Abwesenheit von Giotto Morandi, der verletzt fehlt, ist in kaum einer Facette des Spiels zu erkennen. Sein Ersatz Kittel gefällt sich in der Rolle im offensiven Mittelfeld sehr gut – die Fans danken bei der Auswechslung mit einer stehenden Ovation.

«Gut regenerieren» sei nun angesagt, sagt Abrashi. Oral ergänzt: «Ab zwölf Uhr gilt der Fokus voll auf Sion.» Als der Trainer diese Worte sagt, steht die Uhr kurz nach elf. Etwas Zeit zum Feiern bleibt den Spielern da also noch. Danach folgt die kapitale Woche der Entscheidung im Abstiegskampf.

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Schiedsrichter Fedayi San hat wohl Mitleid mit Yverdon. Ohne eine Sekunde Nachspielzeit zu geben beendet er die Partie. Die Grasshoppers gewinnen das Kellerduell gegen Yverdon gleich mit 5:0! Was für ein Befreiungsschlag. Danke fürs Mitfiebern, gleich folgt hier eine kurze Zusammenfassung.

Im Letzigrund stehen die Fans mittlerweile. Die gezeigte Leistung ist also gut genug für eine Standing-Ovation. Ein riesiger Kontrast zur Reaktion auf die Derby-Niederlage letztes Wochenende. Natürlich auch spielerisch von GC.

Was für ein Befreiungsschlag für die Grasshoppers! Klar, man hat quasi ein gesamtes Spiel mit einem Mann mehr auf dem Feld spielen können. Aber was die Zürcher gerade zeigen, ist pure Spielfreude. Mit Abels, Kabashi und dem neusten Torschützen Irankunda haben gleich drei Spieler ihr erstes Tor in der Super League erzielt. Und einige Minuten bleiben noch, um das Torverhältnis zu verbessern.

Und jetzt avanciert die Partie zum GC-Schaulauf! Auch der zweite Joker der Zürcher trifft, Irankunda trifft die Hereingabe des eben eingewechselten Young-Jun perfekt und lupft den Ball über Goalie Bernardoni zum 5:0 für GC!

Und der eingewechselte Kabashi erzielt in seinem zweiten Super-League-Einsatz sein erstes Tor für die Grasshoppers! Muci erobert den Ball – und dann zieht der erst 17-jährige Kabashi zieht in die Mitte und versucht sich einfach einmal aus der Distanz. Tor! Und was für ein herrliches, Bernardoni ohne Abwehrchance beim 4:0 für GC!

Dann muss die Partie kurz unterbrochen werden. Muci packt aus der Distanz den Hammer aus, Tijani hält den Kopf hin. Der hat wohl ziemlich wehgetan.

Das Spiel plätschert gerade vor sich hin. GC hat wieder mächtig Tempo rausgenommen, dieses Mal verwalten die Zürcher aber souveräner als noch in der ersten Halbzeit. Yverdon kommt zu keinen nennenswerten Chancen, GC lauert auf Konter.

Und gleich darauf noch ein Versuch, weil Muci foult und eine unnötige Gelbe Karte erntet. Aber wieder keine Gefahr: Sauthier schiesst die kurze Variante in den Zürcher Nachthimmel.

Dann mal ein Freistoss für Yverdon aus aussichtsreicher Position. Esteves bringt die Flanke nicht ungefährlich, aber Legowski kann nicht profitieren.

Yverdon versucht wieder offensive Akzente zu setzen. Aber bei GC gibt’s momentan kein Durchkommen. Und neue Kräfte kommen: Choinière und der erst 17-jährige Kabashi kommen für Doppeltorschütze Kittel und Captain Abrashi.

Gleich die nächste tolle Aktion von GC. Der Eckball, von Kittel getreten, findet den Kopf von Abels. Der Ball fliegt knapp über das Tor – Goalie Bernardoni wäre wohl zur Stelle gewesen.

Die Grasshoppers machen mittlerweile einen stabileren Eindruck als noch im ersten Durchgang. Abgeklärtes Verteidigen wird durch pfeilschnelles Umschalten ergänzt. Und klar, die unterbesetzten Waadtländer müssen anrennen, wenn sie hier am Resultat noch etwas ändern wollen.

Doppelwechsel bei GC: Irankunda und Paskotsi kommen, der unglückliche Hassane und Bojang verlassen das Feld.

Kittel fast mit seinem nächsten Treffer! Schon wieder der Doppeltorschütze von Schmitz lanciert, im Strafraum kann sich Verteidiger Sauthier aber noch irgendwie zwischen Ball und Tor schieben und so Schlimmeres verhindern.

Gleich darauf die erste Halbchance für Yverdon. Auf der linken Seite versucht sich erneut Le Pogam, dessen Hereingabe wird noch tückisch abgelenkt – und ist trotzdem einfache Beute für Goalie Hammel.

Schon wieder so eine unglückliche Aktion von Hassane. Der GC-Mittelfeldakteur zeigt heute eine durchzogene Partie. Nach bereits einigen kritischen Ballverlusten kommt er gegen den eingewechselten Rodrigues doch deutlich zu spät und erntet sich die Gelbe Karte.

Yverdon mit einem ersten Vorstoss im zweiten Durchgang. Der eingewechselte Le Pogam hat die Energie für einen dynamischen Vorstoss, aber sein steiler Pass wird von der GC-Abwehr unterbunden.

Zu Beginn dieser Halbzeit gibt es jetzt den ersten Eckball der gesamten Partie. GC darf sie treten – und Muci verpasst nur knapp. Beim gleich darauffolgenden zweiten Versuch herrscht dann weniger Gefahr.

Und weiter geht’s im Letzigrund! Und bei Yverdon tut sich gleich einiges. Gleich vier Neue stehen zum Wiederanpfiff bereit. Aké, Baradji, Marchesano und Kongsro haben Feierabend, Rodrigues, Komano, Esteves und le Pogam sind neu mit dabei.

Was für ein Auftakt in diese Partie! Stürmer Tavares leistet den Grasshoppers im Kellerduell gegen Yverdon kräftig Schützenhilfe. Bereits nach fünf Minuten fliegt der übermotivierte Tasar-Ersatz mit Gelb-Rot vom Platz. GC nutzt die Überzahl prompt: Kittel trifft in der 7. Minute zur Führung. Danach flacht das Spiel ab – die Zürcher lassen den Gästen aus dem Waadtland viel, vielleicht sogar zu viel Raum. Erst kurz vor der Pause drehen die Gastgeber im Letzigrund noch einmal auf. Kittel erzielt mit einem ansehnlichen Schlenzer das 2:0, ehe Abels aus der Distanz zur klaren 3:0-Pausenführung erhöht. Kann Yverdon in der zweiten Halbzeit noch einmal reagieren? Wir melden uns gleich zurück.

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