Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte meldet für den gestrigen Tag 1100 neue verwundete oder getötete russische Soldaten. Damit steigt demnach die Zahl insgesamt 971.690 kampfunfähige Kremltruppen seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Die Zahlen lassen sich unabhängig nicht prüfen.
+++ 07:29 Ukrainischer F-16-Kampfjet abgestürzt +++
Ein ukrainischer F-16-Kampfjet ist in der Nacht abgestürzt. Der Pilot habe aber rechtzeitig den Schleudersitz aktivieren können und sei unverletzt, schreibt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram. Das Kampfflugzeug habe drei russische Luftziele zerstören können, ehe um 3.30 Uhr nachts der Kontakt abgebrochen sei, heißt es. Der Vorfall werde nun untersucht. Über den Standort gibt es keine Angaben.
+++ 06:48 Internes Memo: Kreml bereitet offenbar schon Scheitern von Istanbul vor +++
Der Kreml erwartet offenbar keinen Durchbruch bei den Friedensgesprächen in Istanbul. Wie das russische Exil-Medium “Meduza” mit Verweis auf eine Handreichung berichtet, habe der Kreml die staatlichen Medien angewiesen, die neuerlichen Gespräche als von Russland angetrieben zu beschreiben. Sie sollen als Fortsetzung der Istanbul-Verhandlungen von 2022 betrachtet werden, heißt es. Das Memo, so schreibt es “Meduza”, weise die russischen Propagandakanäle gleichzeitig aber an, die Bevölkerung schon auf ein Scheitern der Gespräche vorzubereiten. Auch die neuerlichen Sanktionen, die von der EU derzeit vorbereitet werden, “werden Russlands Entwicklung nicht schaden”, heißt es in der Anweisung.
+++ 06:21 Kiew meldet Explosionen – russischer Drohnenangriff +++
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew beginnt der Tag mit einem russischen Drohnenangriff. Wie “Kyiv Independent” meldet, seien am Morgen Explosionen hörbar gewesen. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigt das. “Explosionen in der Hauptstadt. Die Luftverteidigung ist im Einsatz”, teilt er über Telegram mit. Über mögliche Verletzte und Schäden ist bislang nichts bekannt.
+++ 05:54 Starmer: Putin muss Preis für Verweigerung des Friedens zahlen +++
Der britische Premierminister Keir Starmer fordert Konsequenzen für die “Verweigerung des Friedens” durch Russlands Präsidenten Wladimir Putin. “Wenn Russland nicht an den Verhandlungstisch kommen will, muss Putin den Preis dafür zahlen”, erklärt Starmer im Vorfeld des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der albanischen Hauptstadt Tirana. “Putins Taktik zu zögern und aufzuschieben” sei unerträglich. In Albanien kommen die Staats- und Regierungschefs aus 47 europäischen Ländern zum sechsten Gipfeltreffen der EPG zusammen. Für Deutschland nimmt erstmals Bundeskanzler Friedrich Merz an dem Treffen teil.
+++ 05:05 Pistorius: Nato-Ziel über drei Prozent nicht unrealistisch +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius hält eine deutliche Steigerung der Verteidigungsausgaben auf mehr als drei Prozent der Wirtschaftsleistung für wahrscheinlich. “Entscheidend ist, dass die Nato-Fähigkeitsziele, die (auf dem Nato-Gipfel) festgelegt werden, schnell, umfassend und zeitgerecht erfüllt werden”, sagt der SPD-Politiker. “Natürlich reden wir am Ende über um die drei Prozent oder mehr”, fügt er hinzu. Dies sei nicht unrealistisch.
+++ 04:11 Rubio: Nur Treffen von Putin und Trump wird Ergebnisse bringen +++
US-Außenminister Marco Rubio setzt wenig Hoffnung in Verhandlungen, solange sie ohne US-Präsident Trump und Kremlchef Putin stattfinden. Nur ein Treffen der beiden könne ein Ergebnis bringen. Er wisse nicht, wann und wo das sein werde, “aber das ist im Moment die einzige Chance”, sagt Rubio im Sender Fox News. “Nach allem, was wir nach monatelanger Arbeit wissen, wird nichts passieren, bis Präsident Trump sich mit Wladimir Putin an einen Tisch setzt und die Dinge auf den Tisch legt.” Trump hatte sich zuvor ähnlich geäußert und sich offen gehalten, womöglich kurzfristig noch zu Ukraine-Gesprächen in die Türkei zu fliegen. “Falls etwas passiert, würde ich am Freitag hingehen, wenn es angemessen ist.”
+++ 03:27 Russland meldet Einnahme von Siedlungen +++
Obwohl es immer noch die Aussicht auf Friedensgespräche zwischen der russischen und einer ukrainischen Delegation in Istanbul geben könnte, gehen die Kämpfe in der Ukraine unvermindert weiter. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hat das eigene Militär auf seinem Vormarsch durch die Ostukraine zwei weitere Siedlungen eingenommen. Das teilt der Generalstab des ukrainischen Militärs mit. Im Tagesverlauf hätten die russischen Angreifer 42 Luftangriffe durchgeführt und über 1100 Drohnen eingesetzt. Die meisten Gefechte habe es erneut in Richtung Pokrow gegeben.
+++ 02:05 Merz: Nächstes Sanktionspaket gegen Russland “in Vorbereitung” +++
Laut Bundeskanzler Merz sind weitere Sanktionen gegen Russland in Arbeit. “Das nächste Sanktionspaket ist in Vorbereitung”, sagt er im ZDF. Ein von der EU bereits beschlossenes Paket von Sanktionen trete am kommenden Dienstag in Kraft. Es richtet sich gegen fast 200 weitere Schiffe der russischen Schattenflotte, mit der Moskau das verhängte Öl-Embargo umgeht. Zudem ist geplant, Dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen.
+++ 00:35 Guterres: Territoriale Integrität der Ukraine muss bewahrt werden – sonst drohen weitere Konflikte +++
Der UN-Generalsekretär António Guterres ruft zur Einhaltung der territorialen Integrität der Ukraine auf. “Ein gerechter Frieden bedeutet, dass die UN-Charta, das Völkerrecht und die territoriale Integrität der Ukraine respektiert werden. Das wird nicht einfach sein”, sagt Guterres der “Süddeutschen Zeitung”. Das Prinzip der territorialen Integrität sei von äußerster Bedeutung. “Sie ist grundlegend für Frieden und Sicherheit in der Welt”, so Guterres. Wenn der Grundsatz der territorialen Integrität nicht mehr gelte, würde das zu einer Vervielfachung von Konflikten führen. Die laufenden Friedensbemühungen beobachte er dennoch mit Optimismus. Er sei zuversichtlich, dass ein Waffenstillstand ohne Vorbedingungen zustande kommen könne, der die Grundlage für einen gerechten Frieden schaffe.
+++ 23:52 Moskaus Delegation: “Sind bereit zu arbeiten” +++
Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski erklärt seine Bereitschaft zur Aufnahme von Gesprächen mit den Ukrainern in Istanbul. “Wir sind bereit zu arbeiten”, sagt der Berater von Präsident Wladimir Putin in einem auf Telegram veröffentlichten Video. Er erwarte, dass die Vertreter der Ukraine am Freitag in Istanbul zur Aufnahme der Gespräche um 10.00 Uhr Ortszeit (09.00 Uhr MESZ) erschienen.
+++ 23:04 Merz: Taurus-Lieferung steht im Augenblick nicht an +++
Derzeit ist nach Angaben von Kanzler Friedrich Merz keine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine geplant. “Es steht im Augenblick auch nicht an”, sagt Merz im ZDF. Eine Lieferung würde auch einen erheblichen Vorlauf wegen der nötigen Ausbildung erfordern. Die Ukraine würde aber Marschflugkörper aus Frankreich und Großbritannien erhalten. Merz betont, dass er die Debatte nicht öffentlich führen werde. Die Bedeutung des Taurus für die Ukraine werde in der Öffentlichkeit “hochgejazzt”.
+++ 22:21 Rubio: USA haben “keine hohen Erwartungen” an Gespräche in Istanbul +++
US-Außenminister Marco Rubio zeigt sich pessimistisch hinsichtlich der geplanten Gespräche zwischen russischen und ukrainischen Vertretern in Istanbul. “Wir haben keine hohen Erwartungen daran, was morgen passieren wird”, sagt Rubio im türkischen Antalya. Er glaube nicht, dass es einen Durchbruch in den Gesprächen über eine Waffenruhe in der Ukraine geben werde, bis US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin sich “Angesicht zu Angesicht gegenübersitzen”, fügt er hinzu.
+++ 21:50 Selenskyj bestimmt Verhandlungsteam für Istanbul +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestimmt per Erlass ein Team mit zwölf Mitgliedern für die geplanten Verhandlungen mit Russland in der Türkei. Verhandlungsführer ist Verteidigungsminister Rustem Umjerow. Daneben sind keine weiteren Minister zu den Unterredungen in Istanbul abgeordnet, wie dem Dekret zu entnehmen ist. Alle weiteren Unterhändler sind demnach stellvertretende Leiter von Geheimdiensten, höhere Stabsoffiziere und ein Berater des Chefs des Präsidentenbüros. Selenskyj hat zuvor mehrfach den niedrigen Rang der russischen Unterhändler kritisiert und direkte Verhandlungen mit Kremlchef Wladimir Putin gefordert. Putin ignorierte die Aufforderung und schickte nach Einschätzung von Beobachtern politische Leichtgewichte nach Istanbul.
+++ 21:23 Türkei: Trilaterale Treffen am Freitag geplant +++
In der türkischen Metropole Istanbul soll es am Freitag eine Reihe von trilateralen Gesprächen geben. “Morgen wird es eine Reihe von Treffen in unterschiedlichen Formaten geben”, heißt es aus dem türkischen Außenministerium. Demnach stehen trilaterale Gespräche zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei sowie zwischen den USA, der Ukraine und der Türkei auf der Tagesordnung. “Es ist nicht sicher, ob es ein Treffen im Vierer-Format geben wird”, hieß es mit Blick auf die vier Länder USA, Russland, Ukraine und Türkei.
+++ 20:53 Putin entlässt Chef der russischen Bodenstreitkräfte +++
Russlands Präsident Wladimir Putin entlässt den Kommandeur der russischen Bodenstreitkräfte, Oleg Saljukow. Saljukow werde zum stellvertretenden Sekretär des russischen Sicherheitsrats ernannt und “seiner aktuellen Funktionen entbunden”, heißt es in einem vom Kreml veröffentlichten Dekret. Der 70-jährige Saljukow wird damit Stellvertreter von Ex-Verteidigungsminister Sergej Schoigu, der im vergangenen Jahr von Putin abgesetzt und zum Sekretär des Sicherheitsrats ernannt worden war. Das Beratergremium tagt regelmäßig mit Putin.
+++ 20:14 Flugdaten: Selenskyj-Flugzeug verlässt türkischen Luftraum +++
Das Flugzeug des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat den türkischen Luftraum verlassen. Das geht aus Flugverfolgungsdaten hervor. Es ist nicht klar, ob Selenskyj an Bord der Maschine ist. Er war im Tagesverlauf in Ankara, um sich für potenzielle direkte Gespräche mit Russland in Istanbul bereitzuhalten. Allerdings kam der russische Präsident Wladimir Putin nicht in die Türkei, woraufhin Selenskyj schließlich erklärte, dass er nicht nach Istanbul weiterreisen werde. Stattdessen sollen die beiden Kriegsgegner dort nun durch rangniedrigere Delegationen vertreten werden.
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