EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erwägt Sanktionen gegen das Nord-Stream-2-Konsortium, sollte Russland einer von der EU geforderten 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine nicht zustimmen. Das bestätigte Kommissionssprecherin Paula Pinho gegenüber Journalisten, wie die Berliner Zeitung berichtet.
Von der Leyen habe die Möglichkeit entsprechender Massnahmen bereits am Wochenende bei einer Videokonferenz mit den Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs, Polens und Grossbritanniens angesprochen, so Pinho. Zuvor hatte das Wall Street Journal berichtet, von der Leyen habe am Freitag in Brüssel mit Bundeskanzler Friedrich Merz über mögliche Schritte gegen die Pipeline gesprochen.
Bereits vergangene Woche hatte die Kommission Pläne vorgestellt, russisches Gas bis spätestens Ende 2027 vollständig aus dem EU-Markt zu verdrängen. Ein sofortiges Lieferverbot ist bislang nicht vorgesehen.
Deutschland hatte die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 im Februar 2022 gestoppt. Die Leitung wurde im September desselben Jahres durch Sabotage beschädigt.