Neuen Geheimdienstinformationen der USA zufolge bereitet Israel offenbar einen Angriff auf iranische Atomanlagen vor. Der US-Nachrichtensender CNN berichtete darüber am Dienstag (Ortszeit) und berief sich auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen aus US-Regierungskreisen. Es sei jedoch nicht klar, ob die israelische Führung über die Pläne bereits eine endgültige Entscheidung getroffen habe, fügte CNN unter Berufung auf die Insider hinzu.
Die USA und Iran befinden sich derzeit mitten in Gesprächen über das iranische Atomprogramm. Die US-Regierung besteht auf einer vollständigen Einstellung der Urananreicherung in der Islamischen Republik. Die Anreicherung gilt als möglicher Weg zur Entwicklung von Atombomben. Der Iran weist jedoch westliche Vorwürfe zurück, nach Atomwaffen zu streben, und behauptet, sein Atomprogramm diene ausschließlich zivilen Zwecken zur Energieerzeugung.
US-Präsident Donald Trump hatte bei seinem Besuch in Staaten der Golf-Region in der vergangenen Woche erklärt, ein neues Atomabkommen sei in greifbarer Nähe, jedoch müsse der Iran schnell handeln.
Am Dienstag wies unterdessen das politische und geistliche Oberhaupt der Islamischen Republik, Ajatollah Ali Chamenei, die Forderungen der USA nach einem Stopp der Urananreicherung als „übertrieben und unerhört“ zurück und warnte, dass die Gespräche wahrscheinlich keine Ergebnisse bringen würden. Teheran werde niemanden um Erlaubnis bitten, Urananreicherung durchzuführen. Zudem bezeichnete er die amerikanischen Aussagen als „Unsinn“.
„Sie sagen: ‚Wir werden dem Iran nicht erlauben, Uran anzureichern.‘ Das ist völlig unangebracht“, sagte Chamenei während einer Gedenkfeier für den verstorbenen Präsidenten Ebrahim Raisi, der letztes Jahr bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam. „Niemand im Iran wartet auf ihre Erlaubnis. Die Islamische Republik hat ihre eigene Politik und ihren eigenen Kurs – und sie wird sich daran halten.“
Chamenei erwartet von Atomverhandlungen „nicht viel“
Weiter sagte Chamenei: „Ja, auch zu Raisis Zeiten gab es indirekte Verhandlungen, genau wie heute. Aber sie führten zu nichts – und auch von den aktuellen erwarten wir nicht viel. Wer weiß, was passieren wird.“ Seine Kommentare spiegeln die wachsende Frustration Teherans angesichts der festgefahrenen Atomgespräche sowie der allgemeinen Spannungen wider, die die Beziehungen zwischen den USA und dem Iran in den letzten Jahren geprägt haben.
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Baghaei, erklärte gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA, es sei „noch keine endgültige Entscheidung über die nächste Verhandlungsrunde gefallen“, und fügte hinzu, die Islamische Republik Iran prüfe die Angelegenheit unter Berücksichtigung der widersprüchlichen und sich ständig ändernden Positionen der US-Seite.
IRNA berichtete außerdem, dass der stellvertretende Außenminister Kazem Gharibabadi gesagt habe, Teheran habe einen Vorschlag für die nächste Runde indirekter Gespräche mit Washington erhalten und prüfe diesen derzeit.