


Aktuell ist Nachwuchszeit bei den Wildtieren (Rehe, Hasen, Füchse, …), und die Jungen haben entweder noch keinen Fluchtinstinkt, oder sind einfach zu klein/schwach/langsam um auf Hunde angemessen reagieren zu können.
Bitte behaltets das im Hinterkopf, wenn ihr mit euren Vierbeinern irgendwo in der Natur unterwegs seids, wos hohes Gras/Böschungen/Hecken gibt, in denen die Wildtier-Eltern ihren Nachwuchs potenziell zurücklassen könnten.
Was ist der Grund für diesen Beitrag?
Vor zwei Tagen war ich bei Traumwetter eine Runde in den Weinbergen südlich von Wien spazieren. Es war entsprechend was los, und nicht wenige Leute waren natürlich auch mit Hund unterwegs. Eigentlich eh ziemlich alle von denen waren nach meiner Erinnerung ordnungsgemäß angeleint, oder sind zumindest durchgehend bei Fuß spaziert.
Anyhoo… Wie ich grad wieder Richtung Parkplatz eingebogen bin sind mir erneut zwei (angeleinte) Hunde entgegengekommen. Einer von denen hat offenbar etwas gewittert und ist plötzlich in den hochgewachsenen Grasstreifen zwischen Güterweg und Weinstöcken gehüpft und hat irgendwas geschnappt/ausgegraben. Wie sich herausstellen sollte wars ein Feldhase, und zwar offenbar ein wirklich ziemlich junger. Der Hund hat seine Beute auf Kommando zwar eh schnell wieder ausgelassen und auf den ersten Blick hats auch so gewirkt, als wär dem Häschen nicht viel passiert (kleine Fleischwunde rechts an der Hüfte und leichte Verletzung beim Maul)…
… leider dürfte das Baby aber zusätzlich eine Mischung aus Schock (laut Aussage meiner Tierärztin bei Hasen durchaus häufig) und innere Verletzungen (der Brustbereich hat sich auf einer Seite eingedrückt angefühlt) abgekriegt haben. Unmittelbar nach dem Vorfall hat es sich jedenfalls nur noch sehr zaghaft bewegt und ist langsam immer mehr in Schnappatmung verfallen. Und während ich eine Viertelstunde später mit meiner Tierärztin telefoniert hab um zu erfahren, was man hier als Laie im äußersten Notfall machen könnte, was halbwegs human wäre (nennen wir es… "einschläfern"), hat sich das Problem von selber gelöst :'(
Ps:
Den Hundebesitzern kann man keinen Vorwurf machen, die haben sich ordnungsgemäß verhalten, ihre Tiere angeleint gehabt, und die Viecher haben auf Kommando reagiert und sind auch ruhig daneben gesessen, während wir uns das verletzte Häschen genauer angeschaut haben.
Ich denk mir nur, dass sich der Zwischenfall eventuell vermeiden hätt lassen, wenn man die Möglichkeit im Hinterkopf behält und seine Tiere im "Gefahrenbereich" (wie hier, wo die Böschung uneinsehbar und unmittelbar neben der Straße war) vorsorglich an der kurzen Leine hält. Ich wünsch nämlich echt keine Tierfreund so eine Handvoll Elend von seinem Leid erlösen zu müssen…
by desteufelsbeitrag
12 comments
Die einfachste, und für viele „Anwendungsfälle“ beste Lösung (Schutz für Mensch und Tier) sind Beisskörbe im öffentlichen Raum.
Das ist echt nicht viel verlangt und würde soviel Leid vermeiden.
Also hats der kleine Hase nicht geschafft? :’-(
Bitte haltet euch an geltendes Recht beim Spaziergang in der Natur und das beinhaltet eine Leine.
Deswegen Hunde immer anleinen
Besonders Feldhasen sind ganz typische r-Strategen und bekommen teils bis zu 8 manchmal sogar bis zu 15 Jungtiere damit 1-3 überleben. Die Mutter versteckt diese dann überall in der Umgebung und kommt nur zum säugen vorbei. Viele enden dann als Fuchs, Wolfs oder Falkenfutter, dieser ist halt dem Hund zum Opfer gefallen. Liegen lassen, dann freut sich ein Falke, Rabe oder andere Aasfresser.
Das weiß der Tierarzt auch deswegen macht er normal nicht viel, außer er kann’s halt verrechnen.
Ich muss mir die Tränen verkneifen. Armes Baby, ruhe in Frieden :‘(
rip mini-klopfer
Das ist so kake dass in unserem Bundesland einfach generelle Leinenpflicht das ganze Jahr ist. Das lässt sich weder einhalten noch ist das tierschutzkonform. Woanders ist lediglich zur Brut- und Setzteit Leinenpflicht, das würde das Bewusstsein von vielen Hundebesitzern zu dieser Problematik stärken. Armes Hasi 🙁
Aber der mag ja nur spielen, der tut ja nix🤡
Nachtrag:
I**ch rede NICHT von Leinenpflicht, sondern generellem Bewusstsein.**
Der betreffende Hund war angeleint. Das Hilft aber nicht viel, wenn das Gebüsch oder die Wiese, wo sich das Wildtier versteckt hat, unmittelbar Meter neben dem Weg ist. Also bitte nicht glauben, sowas könnte einem nicht passieren weil man den Hund eh an der Leine führt.
Ich verstehe bis zu einem gewissen Grad deinen Standpunkt, aber Hunde bleiben nun mal Tiere. Ich weiß das Haserl ist lieb aber grad bei einem angeleintem Hund der aufs Wort sofort reagiert wird es nicht immer möglich sein sowas zu verhindern. Das passiert im Bruchteil einer Sekunde, oft sieht Der Hund mehr als wir jemals wahrnehmen werden.
Also was genau meinst du mit im Auge behalten? Sogar Maulkorb und super kurze Leine?
Naja ein Hund hat einem Falken, Fuchs oder Mader die Mahlzeit weggeschnappt. Bzw. vielleicht war es sogar eines der genannten Tiere. Gerade diese wilden Kaninchen gibt es in extrem hoher Zahl in Wien. Da braucht man den einzelnen wirklich nicht nach weinen.
Der arme. Gleich mal ein Schnitzel ziehen! /s?
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