Ich möchte diesen Post nutzen, um auf BSal aufmerksam zu machen.
Auf dem Bild zu sehen sind 9 Larven des Feuersalamanders (Salamandra Salamandra), erkennbar an den weißen Punkten auf den Hinterbeinen.
Doch warum sitzen die kleinen Racker nun in dieser Plastik-Box?
Es geht ums Zählen des Nachwuchses dieses Jahr, und dem daraus schätzen, wie viele Feuersalamander es momentan in der Region gibt.
Gezählt werden muss wegen BSal (Batrachochytrium salamandrivorans), einem Pilz, welcher auch hier in Deutschland anzufinden ist. 2013 wurde er in Europa entdeckt und beschrieben. Vermutlich kam er durch den Amphibienhandel von Asien über die Niederlande zu uns.
Wie der Name es schon suggeriert, sind vorallem Salamander von diesem Pilz betroffen, doch können auch Molche, bspw. Bergmolche, Opfer des Pilzes werden. Während sie in Asien gegenüber diesem Pilz immun sind, ist er für uns hier eine neue Gefahr.
Bei Feuersalamandern und ein paar Molch-Arten hat er bei nichtbehandlung eine 100 prozentige Tötungswahrscheinlichkeit.
Andere Amphibien wie Unken, Frösche, etc. können den Pilz auch aufnehmen und verteilen, wobei sie an ihm nicht verenden zu scheinen.
Dadurch sind die Bestände des Feuersalamanders bei uns in Europa, und vorallem in Deutschland, welches als BSal hotspot gilt, vollständig eingebrochen.
Bei uns im Arbeitsbereich (Eifel; Kreis Aachen) ist nahezu der gesamte Bestand an Feuersalamandern durch BSal förmlich ausgelöscht worden.
Letztes Jahr zählten wir auf drei Bäche verteilt (die Bäche werden im 2 Jahres Takt kontrolliert) EINE EINZIGE Larve. Heute fanden wir 33 Larven.
Wie erkennt man nun BSal?
Bsal bildet an betroffenen Tieren schwarz umrandete Flecken über den Körper hinweg. Wenn Ihr ein solches Exemplar seht, fasst es nicht an und desinfiziert euch anschließend die Hände und Schuhe.
So sieht sowas dann aus:
Doch wie könnt Ihr eure lokalen Salamander und Molche nun schützen?
Zum einen solltet Ihr natürlich, wie andere Tiere auch, die Amphibien in frieden lassen.
Wenn Ihr aus welchem Grund auch immer mit Salamandern und/oder Molchen in Kontakt kommen solltet, desinfiziert euch nach der Begegnung die Hände und Schuhe.
Wenn Ihr an Gewässern, an denen Ihr häufig Amphibien sichtet, vorbei kommt, desinfiziert euch anschließend die Schuhe. Falls in dem Gebiet, in dem Ihr wart, BSal herumkreist, könntet Ihr mit euren Schuhen die Sporen von dem Pilz verteilen und wärt eine aktive Biowaffe.
Falls euch in eurem Umkreis ein größeres Amphibiensterben auffällt oder Ihr infizierte Tiere seht, dann meldet das auf der im Anschluss folgenden Website. Auch könnt ihr tote Exemplare in frischhaltebeuteln mitnehmen und einfrieren und diese (bestmöglich) an ein Labor schicken. Wenn der Verwesungsprozess zu stark ist, kann der Pilz nicht mehr nachgewiesen werden. Danach Hände, Schuhe und sämtliche genutzte Utensilien desinfizieren!
http://bsaleurope.com/report-cases/
Vielen Dank fürs Lesen.
by BenjoOderSo
3 comments
Sagen wir ich hab so einen infizierten Feuersalamander entdeckt, kann ich ihm helfen? Du schreibst was von “unbehandeltem Pilz”. Gibts also nen weg zu helfen?
Leider kann ich mir das Bild dazu nicht ansehen… du solltest die Funktion ordentlich nutzen und einen Namen eingeben und dann den Link.
Das könnte dann [so](https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/amphibien/wissen/19745.html) aussehen….! 🙂
Danke an u/Undoreal für den Hinweis, dass der eine Link kaputt ist.
[So kann sich BSal an den Tieren zeigen](https://www.feuersalamander-bayern.de/fileadmin/_processed_/7/4/csm_Feuersalamander_Bedrohung_Bsal_Quelle_Miguel_Vences_002__f28dcbe37f.jpg)
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