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Die Kosten für ein Kind bis zum 18. Lebensjahr belaufen sich auf hunderttausende Euro. Besonders im Jugendalter steigen die Ausgaben stark an.
Kinder bereichern das Leben – sie kosten aber auch eine Menge Geld. Wie viel genau, zeigt eine Auswertung des Statistischen Bundesamts (Destatis): Durchschnittlich belaufen sich die Ausgaben für ein Kind bis zum 18. Lebensjahr auf 150.000 bis 165.000 Euro.
Damit ist Elternschaft nicht nur eine persönliche Entscheidung, sondern auch eine erhebliche wirtschaftliche Herausforderung – gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten.

Kosten eines Kindes ©
IMAGO / DepositphotosMonatliche Ausgaben je nach Alter
Die durchschnittlichen monatlichen Konsumausgaben pro Kind staffeln sich laut Destatis wie folgt:
Kinder unter 6 Jahren: ca. 679 Euro pro Monat6 bis 12 Jahre: ca. 784 Euro pro Monat12 bis 18 Jahre: ca. 953 Euro pro Monat
Besonders stark steigen die Kosten im Jugendalter, vor allem durch höhere Ansprüche bei Ernährung, Kleidung, Bildung, Freizeitaktivitäten und Mobilität.
Rechenbeispiel:
953 € × 12 Monate × 6 Jahre (von 12 bis 18) = 68.616 Euro nur für das Jugendalter – ohne Zusatzkosten wie Führerschein oder Klassenfahrten.
Gesamtkosten bis 18 Jahre
Wird die durchschnittliche monatliche Belastung über alle Altersgruppen hinweg berücksichtigt, ergeben sich Gesamtkosten zwischen 150.000 und 165.000 Euro pro Kind. Enthalten sind dabei:
Wohnen (anteiliger Miet- und Nebenkostenanteil)Lebensmittel, Kleidung, Bildung, GesundheitFreizeit, Medien, Spielzeug, VerkehrsmittelKommunikation (Smartphone, Internet, Apps)
Nicht eingerechnet sind höhere Bildungskosten nach der Volljährigkeit, Studiengebühren im Ausland, private Internate oder besondere medizinische Ausgaben – diese können die Gesamtsumme leicht auf über 200.000 Euro erhöhen.
Einkommen entscheidet über Investitionshöhe
Laut Destatis weichen die Pro-Kopf-Ausgaben erheblich vom Haushaltseinkommen ab:
Haushalte : Ø 325 € pro Kind/MonatHaushalte >5.400 € netto/Monat: Ø 860 € pro Kind/Monat
Damit gibt ein wohlhabender Haushalt mehr als das 2,5-Fache pro Kind aus als ein einkommensschwacher – mit weitreichenden Folgen für Teilhabe, Bildung und Chancengleichheit.
Laut einer Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) investieren einkommensstarke Familien fast dreimal so viel in Bildung, Musikunterricht, Sport oder Auslandsaufenthalte wie Haushalte im untersten Einkommensfünftel.
Wie schneidet Deutschland im internationalen Vergleich ab?
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit seinen Gesamtkosten pro Kind im oberen Mittelfeld:
Quellen: USDA „Cost of Raising a Child“ (2020), ONS UK, Insee Frankreich, Destatis Deutschland
Die höheren Ausgaben in den USA und Großbritannien erklären sich unter anderem durch höhere Gesundheitskosten, private Bildung und teurere Wohnkosten. In Frankreich wirken sich hingegen staatliche Subventionen, kostenloses Vorschulwesen und großzügige Familienleistungen dämpfend aus.
Führerschein, Smartphone, Klassenfahrten: Was im Jugendalter teuer wird
Besondere Ausgaben im Teenageralter sind häufig nicht monatlich planbar, aber erheblich:
Führerschein: Ø 2.500 bis 3.000 EuroSchulfahrten / Austauschprogramme: Ø 500–1.500 Euro/JahrTechnik & Medien: Smartphone, Laptop, Spiele – oft im dreistelligen Bereich jährlichFreizeit & Sport: Vereinsbeiträge, Ausrüstung, Reisen – individuell stark variierend
Diese „Sonderposten“ summieren sich schnell auf mehrere Tausend Euro pro Jahr und treiben die tatsächlichen Lebenshaltungskosten zusätzlich nach oben.
Fazit: Elternschaft braucht finanzielle Planung
Ein Kind zu haben ist unbezahlbar – aber nicht umsonst. Die Konsumausgaben für ein Kind in Deutschland summieren sich bis zur Volljährigkeit auf eine sechsstellige Summe. Wer frühzeitig Rücklagen bildet, staatliche Leistungen wie Kindergeld nutzt und regelmäßig die eigenen Ausgaben überprüft, kann diese Herausforderung besser bewältigen.
Content-Partnerschaft:
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Fortunalista entstanden.
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Was sich in Zahlen ausdrücken lässt, kann und soll emotionale Werte nicht ersetzen – aber es hilft, realistisch und vorausschauend zu planen.