Die Nominierung von Gerson Rodrigues ins Aufgebot der Nationalmannschaft für die kommenden beiden Länderspiele gegen Slowenien (6. Juni) und Irland (10. Juni) schlug hohe Wellen. Die Verantwortlichen des nationalen Fußballverbandes FLF wurden von Politikern und Organisationen scharf kritisiert, weil der wegen Körperverletzung in drei Fällen verurteilte Rodrigues auch nach dem Urteil des Berufungsgerichts weiterhin für Luxemburg spielen darf.
Ich bin ein Fußballspieler, kein Produkt.
Gerson Rodrigues
Nun hat sich Rodrigues selbst bei Instagram geäußert. In einem auf Luxemburgisch und Englisch verfassten Statement schreibt er: „Nach einer schwierigen und mittlerweile abgeschlossenen Gerichtsaffäre möchte ich der FLF danken, dass sie auch in dieser Zeit zu mir gestanden hat. Ich will die Gelegenheit nutzen, um der FLF und allen, die mich unterstützt haben, meine Dankbarkeit auszusprechen. Mit meinem Engagement, meiner Disziplin und meiner Leistung auf dem Platz werde ich versuchen, das Vertrauen zurückzugeben.“
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Dann geht der 29-Jährige auf die Kritik ein: „Ich bin ein Fußballspieler, kein Produkt. In den vergangenen Monaten wurde ich zu oft wie eine Marketing-Marionette behandelt. Ich stehe zu meiner Verantwortung, aber ich lasse mich nicht zu einem Symbol degradieren, das man nach Belieben benutzen kann. Ich bin nicht perfekt, aber ehrlich. Und meine Antwort wird nicht in Worten, sondern auf dem Platz kommen, wo ich mich immer gezeigt habe.“
Im Rahmen der Kaderpräsentation von Nationaltrainer Luc Holtz hatte FLF-Jurist Marc Diederich am vergangenen Freitag eine Stellungnahme vorgelesen: „Der Verwaltungsrat der FLF findet, dass Gerson Rodrigues nicht ein zweites Mal vom Verband bestraft werden soll und dass er eine zweite Chance verdient hat. Er hat vor Gericht eine Strafe bekommen und wir wollen ihn nicht ein weiteres Mal für dieselben Fakten verurteilen. Es ist aber glasklar, und das hat er so auch gesagt bekommen, dass so etwas nicht mehr vorkommen darf. Mit anderen Worten: Gerson Rodrigues kann vom Trainer selektioniert werden und dabei bleibt es jetzt. Mehr werden wir dazu nicht sagen.“