Ticker zum Bergsturz im Lötschental –

Letzte Häuser sind nun überschwemmt – wohl ganzes Dorf zerstörtDrohende Flutwelle: Teilevakuierung in Gemeinden Wiler und KippelVermisster: Suche mit Wärmebildkameras und Hunden läuft

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Visuelle Übersicht: Diese Animationen und Karten erklären den gewaltigen Bergsturz in Blatten

Glaziologe im Interview: «Der Felssturz ist absolut dramatisch, für die Schweiz ein einzigartiges Ereignis»

10:25 Uhr

Berglandschaft mit schneebedeckten Gipfeln, grünen Wäldern und einem Bagger im Vordergrund unter einem klaren blauen Himmel.

Impression aus dem Katastrophengebiet: Der gigantische Schuttkegel am Donnerstagmorgen von der Nachbarsgemeinde Wiler aus fotografiert.

Foto: Cyrill Pinto

09:59 Uhr

Die verbliebenen Tiere von den Alpen rundum Blatten werden demnächst ausgeflogen. Dafür stehen in der Nachbarsgemeinde Wiler mehrere Tiertransporter bereit.

Video: Cyrill Pinto

Ein Transportfahrzeug voller Schafe wird von Arbeitern auf einer Bergstrasse in grüner Landschaft entladen.

Foto: Cyrill Pinto

08:32 Uhr

Die Häuser, die in Blatten verschont blieben, sind mittlerweile überschwemmt worden. Dies, weil sich hinter den Absturzablagerungen ein See gebildet hat. Der regionale Führungsstab gehe davon aus, dass nun das ganze Dorf zerstört sei, berichtet SRF. Heute Donnerstag fänden Rekognoszierungsflüge statt, um die Lage für den Rest des Tales genauer überblicken zu können.

Zudem seien vom Katastrophenhilfe-Batallion der Schweizer Armee erste Fahrzeuge zu sehen. Sie stünden in Gampel bereit. Die Behörden werden am Donnerstagnachmittag an einer Medienkonferenz (voraussichtlich zwischen 15 Uhr und 16 Uhr) über die Entwicklung im Katastrophengebiet orientieren. (step)

Überflutete Landschaft mit beschädigten Häusern und Trümmern im Wasser, umgeben von Erdrutschspuren.

Screenshot: Pomona Media (Youtube)

07:21 Uhr

Durch das von einem Murgang in Blatten VS aufgestaute Wasser und Schuttmaterial ist es in der Nacht auf Donnerstag in den Gemeinden flussabwärts nicht zu Erosionen gekommen.

Der hinter den Ablagerungen in Blatten VS entstandene See habe sich weiter gefüllt, sagte ein Sprecher des Regionalen Führungsstabs Lötschental am Donnerstagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Sicherheitshalber seien am Mittwoch einige Gebäude in den flussabwärts liegenden Gemeinden Wiler und Kippel vorsorglich evakuiert worden. Konkret seien laut SRF 16 Personen betroffen. Es bestehe die Möglichkeit, dass grosse Abflüsse aus dem See das Gelände entlang der Lonza abtragen könnten, erklärte der Sprecher.

Topografische Karte des Lötschentals in der Schweiz, zeigt Orte wie Freden, Kippel und Blatten, sowie den Flussverlauf.

Die Dörfer Ferden Kippel Wiler, Ried und Blatten an der Lonza.

Screenshot: Swisstopo

(SDA)

Gestern, 22:32

Nach dem grossen Gletscherabbruch in Blatten VS hat nun die Kantonspolizei Wallis eine Vermisstmeldung veröffentlicht. Um 16.35 Uhr sei die Meldung eingegangen, dass in der Region Tennmatten eine Person vermisst werde. Drei Rettungsspezialisten der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation KWRO144 wurden mit einem Helikopter der Air Zermatt in das betroffene Gebiet geflogen.

Sie wurden in der Nähe eines Schuttkegels abgesetzt, um nach der vermissten Person zu suchen. Zur weiteren Lagebeurteilung und Personensuche wurde zudem eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt. Zudem werden am Donnerstag auch Hunde nach dem Vermissten suchen, wie der Regionale Führungsstab mitteilte.

Bei der vermissten Person handelt es sich um einen 64-jährigen Einheimischen, der sich gemäss bisherigen Erkenntnissen zum Zeitpunkt des Ereignisses im betroffenen Gebiet aufhielt.

Trotz intensiver Bemühungen konnte der Mann bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht gefunden werden. Die Suche werde fortgesetzt, schreibt die Polizei. Verschiedene zusätzliche Massnahmen und Optionen zur Lokalisierung der Person werden laufend geprüft.

Gestern, 20:54

Nachdem in Blatten das Worst-Case-Szenario eingetreten ist, macht sich die Sorge breit, was mit dem Wasser der Lonza geschieht. Die Gesteinsmassen haben den Lauf des Flusses unterbrochen. «Es gibt einen riesigen Stau, der ist etwa zwei Kilometer lang», sagte Raphael Mayoraz von der Dienststelle für Naturgefahren an der Medienkonferenz. Die Massen wirkten wie ein Berg und seien zwischen 50 und 200 Meter dick. Dabei entstehe ein kleiner See, der immer grösser werde. Es bestünde das Risiko eines Murgangs. Man werde die Situation beobachten, die Lonza führe derzeit nicht viel Wasser. Dennoch hat sich am Mittwochabend bereits eine Überschwemmung gebildet, wie Aufnahmen zeigen, die der «Walliser Bote» veröffentlicht hat.

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In der «Tagesschau» von SRF gab Bundesrat Martin Pfister ein Interview. Dabei sagte er, dass ein Voraus-Detachement der Armee unterwegs ins Lötschental sei. Es werde noch heute Abend prüfen, welche Einsätze die Armee leisten könne. Auch die Truppe sei unterwegs und mache sich bereit für Einsätze. «Denkbar sind Wassertransporte, um das Wasser der Lonza abzuführen», sagte Pfister.

Weiter sagte der Bundesrat, es werde sicher finanzielle Unterstützung geben. Er versprach den Blattnerinnen und Blattnern, der Bund werde alles tun, um sie beim Wiederaufbau zu unterstützen. «Im Moment ist es wichtig, dass wir der lokalen Bevölkerung unsere Unterstützung zeigen, damit sie merken, dass die Schweiz hinter ihnen steht, das Wallis hinter ihnen steht und sie wieder eine Zukunft haben im Tal», sagte Pfister. (oli)

Auf die Frage, ob für andere Gemeinden im Lötschental eine Gefahr bestehe, antwortete Mayoraz: «Die Häuser in der Nähe der Lonza sind bereits evakuiert. Die Dörfer sind höher oben, deshalb besteht keine Gefahr.» Einen Murgang sei praktisch auszuschliessen, es könne aber Überschwemmungen geben, so Mayoraz. (pin)

Gestern, 19:46

Matthias Ebener, Informationschef des Führungsstabs bestätigt, dass eine Person vermisst wird. Nähere Angaben dazu könne er nicht machen.

Für die Betroffenen des Gletscherabbruchs gäbe es ein Care Team. Dieses sei bereits eingetroffen und stünde für die Bewohner im Einsatz.

Zudem werde das Provisorium für die Bewohner andauern, so Ebener: «Wir fragen die Bewohner nach ihren Bedürfnissen und organisieren Unterkünfte.» (pin)

Gestern, 19:39

Auch Bundesrat Martin Pfister drückt den Blattnerinnen und Blatter sein Mitgefühl aus und sichert Unterstützung zu. Die Armee sei unterwegs ins Lötschental. «Für alles was die Leute benötigen, wird sie zur Verfügung stehen.»

Luftaufnahme einer Siedlung, die von einem Erdrutsch betroffen ist. Häuser am Hang wurden beschädigt, Erdmassen haben sich über die Strasse ausgebreitet.

Die Erd- und Geröllmassen ragen meterhoch neben den Häusern des Dorfrandes auf.

Foto: Screenshot SRF

Das Ereignis werde alle Betroffenen für Jahre beschäftigen. (pin)

Gestern, 19:33

Bundesrat Albert Rösti beginnt sein Statement mit der Aussage: «Die Natur ist stärker als der Mensch. Die Bergler wissen das.»

Die Schweizer Bundesräte Martin Pfister und Albert Roesti sprechen während einer Pressekonferenz in Ferden, Schweiz, am 28. Mai 2025. Thema ist der Murgang in Blatten im Lötschental, Kanton Wallis.

Die Bundesräte Martin Pfister (links) und Albert Rösti (rechts) haben der Bevölkerung von Blatten ihre Unterstützung zugesagt.

Foto: Keystone

Das Ereignis mache fassungslos. In Gedanken sei er mit den Blattnern, die ihr Hab und Gut verloren haben. Die Blattnerinnen und Blattern sollen im Tal eine Zukunft haben. «Wir werden alles in unserer Möglichkeit mit allen Ebenen tun, damit es eine Zukunft gibt», erklärt Rösti.

Dies geschehe im Rahmen der ordentlichen Zusammenarbeit zwischen Gemeinden, Kanton und Bund. (pin)

Gestern, 19:30

Der Chef Naturgefahren Wallis, Raphael Mayoraz, erklärt, man habe den Notfallplan nach dem Worst-Case-Szenario ausgerichtet, der nun leider eingetroffen sei.

Raphael Mayoraz, Leiter des Naturgefahren-Dienstes des Kantons Wallis, spricht während einer Pressekonferenz in Ferden, Schweiz, am 28. Mai 2025.

Raphael Mayoraz, Leiter des Naturgefahren-Dienstes des Kantons Wallis.

Foto: Keystone

«3 Millionen Kubikmeter Stein sind mit dem Gletscher zusammen ins Tal gekommen.» Das sei beispiellos in der Geschichte. «Wir wissen nicht, wie viel Material noch oben ist.»

Für Donnerstag sei ein erster Reko-Flug geplant (pin).

Gestern, 19:22

Der Gemeindepräsident von Blatten hat den Bewohnern des Dorfes sein Mitgefühl ausgedrückt: «Wir haben heute das Dorf verloren aber nicht das Herz», erklärte Matthias Bellwald. Er sei froh, dass man rechtzeitig evakuiert habe.

Matthias Bellwald, Bürgermeister von Blatten, spricht bei einer Pressekonferenz in Ferden, Schweiz, nach einem Erdrutsch in Blatten, Mai 2025.

Matthias Bellwald, Gemeindepräsident von Blatten, hat fast sein ganzes Dorf an die Katastrophe verloren.

Foto: Jean-Christophe Bot (Keystone)

«Dort hinten im Tal werden unsere Häuser wieder stehen. Wir machen das menschenmögliche, damit das Dorf wieder eine Zukunft hat.» Es brauche viel Zeit und Unterstützung.

«Der Berg kann nicht zweimal kommen. Ich bin sicher, wir haben viele Freunde die uns helfen.» (pin)

Gestern, 19:00

Die Bundesräte Pfister und Rösti sind eingetroffen. Neben den Bundesräten sind auch die Walliser Staatsräte Ruppen, Biner und Ganzer vor Ort. Die PK zum Nachschauen.

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Am Bahnhof Goppenstein hat die Walliser Kantonspolizei die Strasse ins Lötschental gesperrt. Nur Einheimische kommen noch ins Tal, andere Personen werden abgewiesen. Am Bahnhof Goppenstein steigen Einheimische, darunter auch Bewohner von Blatten, vom Zug ins Postauto um. Als sie auf Nachbarn aus Blatten treffen, brechen sie in Tränen aus. Sie wissen: Ihre Heimat ist nicht mehr. (pin)

Am Mittwochnachmittag hat sich beim Birchgletscher oberhalb von Blatten VS ein Grossabbruch von Geröll und Eis ereignet. Ein Video von Pomona Media zeigt eine grosse Staub- und Geröllwolke, die sich vom Gletscher ins Tal hinab bewegt.

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Zahlreiche Häuser wurden zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden. Das sagte der stellvertretende Informationschef des Regionalen Führungsstabs, Jonas Jeitziner, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Ein grosser Teil des absturzgefährdeten Birchgletschers unterhalb des Bergsturzgebiets war am Nachmittag gegen 15.30 Uhr in einem Mal abgebrochen. Damit traf das von den Experten vor Ort in den vergangenen Tagen befürchtete Grossereignis ein.

Lawine aus Eis, Fels, Schnee und Wasser erreicht den Talboden in Wiler nach dem Einsturz des Birchgletschers über Blatten, Schweiz, am Mittwoch, 28. Mai 2025.

Tonnen von Geröll haben Teile von Blatten VS unter sich begraben.

Foto: Jean-Christophe Bott (Keystone)

Der Führungsstab konnte zunächst keine weiteren Angaben zur genauen Lage im Katastrophengebiet machen. Die Einsatzkräfte und die Behörden versuchten demnach, sich ein genaueres Bild der Lage zu machen. Die Öffentlichkeit werden sie zu einem späteren Zeitpunkt informieren, wie es weiter hiess. Eine für 16 Uhr geplante Medienkonferenz wurde auf 19 Uhr verschoben.

Laut einem Fotografen von Keystone-SDA, der vor Ort war, wälzten sich gigantische Schuttmassen ins Tal. Die Lage sei im Moment unüberblickbar, erklärte er. Gemäss Reportern von Ort sei die Druckwelle des Abbruchs deutlich spürbar gewesen.

(SDA/sme)

Der regionale Führungsstab hat für 19 Uhr eine Medienkonferenz angekündigt.

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Bei einem Besuch nach dem gigantischen Absturz des Birchgletschers oberhalb von Blatten VS haben drei Regierungsmitglieder des Kantons Wallis bestürzt gezeigt. «Es ist eine totale Katastrophe, die weit über das hinausgeht, was die Leute in der Region dachten», sagte SVP-Staatsrat Franz Ruppen.

Seine Rolle und die der Kantonsregierung sei nun, zuzuhören und präsent und solidarisch allen Menschen im Lötschental zur Seite zu stehen, erklärte Ruppen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er leitet das Departement Mobilität, Raum und Umwelt.

Sicherheitsdirektor Stéphane Ganzer bezeichnete den Bergsturz als «massiv, das Dorf ist fast von Schutt bedeckt. Sogar die Kirche ist verschwunden», erklärte er am Westschweizer Fernsehen RTS. Der FDP-Politiker erinnerte daran, dass die Lage seit einer Woche bekannt sei.

«Wir haben uns darauf vorbereitet und die richtigen Massnahmen ergriffen», sagte er weiter. Allerdings wies er darauf hin, dass auch bei einer noch so guten Vorbereitung letztlich die Natur dominiert. Jetzt müssten umfangreiche Aufräumarbeiten folgen. (SDA)

Nach dem grossen Gletscherabbruch und dem Niedergang einer gewaltigen Schlammlawine wird in Blatten VS eine Person vermisst. Matthias Ebener, Sprecher des Regionalen Führungsstabs, bestätigte am Mittwochabend der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Bericht der Online-Nachrichtenportals SRF. (SDA)

Nach dem Gletscherabbruch hat der Kanton Wallis am Mittwoch die Armee um Unterstützung ersucht. Das Gesuch werde geprüft, teilte ein Armeesprecher am frühen Abend mit. Die Armee halte sich bereit für die Hilfe vor Ort.

Die Armee traf Sofortmassnahmen: Ein Erkundungsdepartement sei losgeschickt worden, teilte ein Armeesprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Dieses werde die Walliser Behörden in den kommenden Stunden unterstützen. Das gilt sowohl für die Beurteilung der Lage als auch mit Blick auf mögliche Hilfeleistungen der Armee.

Die Armee halte sich bereit, um die zivilen Behörden vor Ort möglichst rasch und zielgerichtet im Rahmen der militärischen Katastrophenhilfe zu unterstützen. Der Luftraum über Blatten und Umgebung war nach dem Gletscherabbruch gesperrt worden. (SDA)

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) hat den Erdstoss von 3.1 Magnitude registriert und bestätigt. Der SED weist solche Ereignisse nicht als Erdbeben, sondern als Massenbewegungen aus.

DPA/SDA/osc/wie/lop/fem/bor/oli/sme/step

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