Publiziert4. Juni 2025, 07:03
Bedrohung durch Russland: Nato will Verteidigungsfähigkeiten massiv ausbauen
Russland, aber auch US-Präsident Donald Trump, setzten die Nato enorm unter Druck. Nun gibt es neue militärische Planungsziele.

Empfängt am Donnerstag die Verteidigungsminister der Bündnisländer in Brüssel: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Archivbild: AFP/John Thys
Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch Russland will die Nato ihre militärischen Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung massiv ausbauen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen erfuhr, ist vorgesehen, die bisher gültigen Zielvorgaben um etwa dreißig Prozent zu erhöhen. So sollen künftig deutlich mehr weitreichende Marschflugkörper und Drohnen sowie Kapazitäten in Bereichen wie Luftverteidigung und Artillerie vorgehalten werden.
Um ein Erreichen der Vorgaben sicherzustellen, bekommen die Mitgliedstaaten neue nationale Planungsziele zugewiesen. Sie sollten an diesem Donnerstag bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel formell angenommen werden.
Als besonders große Herausforderung gelten die neuen Ziele, weil die bisher geltenden bei Weitem noch nicht erreicht sind. Ranghohe Militärs hatten zuletzt von einer Lücke von dreißig Prozent gesprochen.
Die konkreten neuen nationalen Planungsziele sind derzeit noch als streng geheim eingestuft. Es wird allerdings damit gerechnet, dass nach der Annahme der Vorgaben durch die Verteidigungsminister einige Details öffentlich gemacht werden.
Für Deutschland gehen Militärs davon aus, dass die derzeit rund 182.000 Soldatinnen und Soldaten starke Bundeswehr um eine hohe fünfstellige Zahl größer werden muss, wenn die Bundesrepublik die ihr zugewiesenen Planungsziele erreichen will. Zudem werden demnach zum Beispiel erhebliche Investitionen in neue Luftverteidigungssysteme nötig sein.
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(dpa)