Mit Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass ein entscheidender Aspekt für deutsche Grenzgänger leider völlig fehlt: die Altersrente.
Selbst wenn das Nettogehalt in Luxemburg irgendwann nicht mehr deutlich höher wäre als in Deutschland, bleibt Luxemburg aus Rentensicht extrem attraktiv. Während deutsche Arbeitnehmer in der gesetzlichen Rentenversicherung oft über Jahre Beiträge einzahlen und trotzdem im Alter nur eine relativ bescheidene Rente erwarten können, bietet Luxemburg hier spürbare Vorteile.
Wer als Grenzgänger in Luxemburg arbeitet, zahlt in das luxemburgische Rentensystem ein – und dieses ist deutlich leistungsstärker. Die Rentenhöhen sind besser kalkulierbar, die Absicherung im Alter ist stabiler, und auch die Anpassungen an die Inflation oder Lohnentwicklungen sind oft großzügiger als in Deutschland. Viele Grenzgänger kalkulieren genau diesen Faktor langfristig mit ein, wenn sie sich für Luxemburg als Arbeitsort entscheiden – auch wenn das tägliche Pendeln nervenaufreibend ist.
Ein Beispiel: Wer 40 Jahre lang in Luxemburg arbeitet und monatlich 3.500 Euro brutto verdient, kann im Alter mit einer Bruttorente von rund 2.590 Euro rechnen – das entspricht etwa 74 Prozent des Bruttogehalts. In Deutschland würde dieselbe Person, bei gleichem Einkommen, nur auf etwa 1.500 Euro gesetzliche Bruttorente kommen, weil das System auf Durchschnittsentgeltpunkten basiert und insgesamt weniger leistungsorientiert ist.
Wenn wir also darüber sprechen, ob Luxemburg als Arbeitsplatz noch attraktiv genug ist, sollten wir nicht nur auf aktuelle Löhne, Steuern und Kindergeld schauen, sondern auch auf die wichtige Frage: Wo stehe ich im Alter besser da?
Carole Lexis-Weis,
Hillesheim (D)
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