ich brauche Eure Einschätzung, lieber Schwarm.

Mein Garten grenzt an die Gärten von Nachbar A und Nachbar B. Da unsere Reihenhäuser auf unterschiedlichen Höhenebenen gebaut sind, liegt mein Garten ca. 40 bis 60 cm höher als die Gärten von A und B.

An dem Gartenübergang mit A gibt es nur eine Böschung,

An dem Gartenübergang mit B gibt es Böschung und auch natürliche Hanglage

Diese Böschungen und Hanglage waren bereits vor dem Kauf des Hauses geplant und standen in Teilungserklärung, was auch vom Bauamt genehmigt war.

 die Böschungen befinden sich nicht in meinem Gartenteil. Es gibt aber anscheinend ein Problem: Das natürliche Wasser aus meinem Garten fließt immer von der höheren Ebene in die Gärten der Nachbarn.

Kürzlich haben die Nachbarn A und B einen Gärtner beauftragt, der vorgeschlagen hat, an den Gartenübergängen zwischen uns sogenannte Granitschwellen mit Beton zu bauen. Die Nachbarn argumentieren, dass dies folgende Vorteile hätte:

  1. Das Wasser aus meinem Garten würde aufgehalten und könnte nicht mehr in ihre Gärten fließen.
  2. Die Böschungen würden stabilisiert (auch für die Hecken, die wir gemeinsam einpflanzen wollen), sodass mein Garten nicht nach und nach durch Erosion beschädigt wird.

Aus meiner Sicht ist das aber nicht fair, denn der Bau dieser Betonschwellen bringt meinem Garten kaum Vorteile, während Nachbar A und Nachbar B deutlich mehr Nutzen daraus ziehen. Die Nachteile für mich wären dann Wasserrückstau auf meiner Seite, Erosion, Setzungen.

Was denkt ihr darüber? macht es Sinn für mich? dürfen die Nachbarn überhaupt bauen (Taufrecht mit dem natürlichen Wasserabfluss)? Wenn nicht, habt ihr Tipps, wie wir dies am besten mit den Nachbarn verhandeln könnten?

by GuideAppropriate6098

6 comments
  1. Was willst du auf deiner Fläche machen? Kommt dort eine Terrasse hin? Oder kommen dort Blumen/Büsche/Bäume hin?

    Das einzige, was ich dazu sagen kann ist, dass man darauf achten sollte, dass das Wasser immer vom Haus wegfließt. Da würde ich auch drauf achten, dass das Wasser sich nicht auf deiner Gartenseite “staut” und dann bei Starkregen vielleicht sogar einen Tümpel hast, der bis zum Haus reicht. Vielleicht könnt ihr dort eine gute Entwässerung finden, die euch allen drei passt.

    Ich würde mir aber nicht zu sehr von den Nachbarn reinreden und überrumpeln lassen. Nachher ärgert man sich für Jahrzehnte.

  2. Ich bin mir nicht sicher, was eine “faire” Lösung in dem Fall wäre, ich würde sie erstmal nicht als unfair betrachten. Ich persönlich würde auf jeden Fall eine Barriere bauen, weil: ohne Barriere spült jeder Regen ein paar Gramm Hang zum Nachbarn und du musst öfter gießen, weil das Wasser zu schnell abläuft. Das Resultat wäre, dass Ihr von oben immer neue Erde aufschütten müsst. Das muss aber keine Granitpalisade sein – würde zwar zur klaren Linienführung des Hauses passen, aber man muss auch keine RitterSport-Siedlung bauen: quadratisch, praktisch, gut.

    Sieht nach Neubau aus, also sollte um das Haus eine Drainage und Nässesperre anliegen. Das Wasser wird aber trotzdem durch die Stelen zum Nachbarn laufen, nur langsamer und ohne Erosion. Oder es sickert in deinen Boden und von da aus weiter zum Nachbarn, Wasser findet Schwerkraft ziemlich knorke. Allerdings nur, wenn Ihr auf Unkrautvlies und einen Schottergarten verzichtet. Unkrautvlies lässt relativ schnell den Boden absterben, das ist ja quasi der Zweck. Ohne Beikrautwurzeln gibt es weniger bis kein Bodenleben, ohne Regenwürmer und andere Erdbewohner verdichtet sich der Boden, bis das Wasser nicht mehr versickern kann. Und dann spült es alles über dem Vlies bei Starkregen zum Nachbarn, auch mit Mauer.

    Einigt Euch auf ein Material und eine Farbe, es muss nicht immer der klassische graue Granit sein, es muss nicht mal Granit sein – aber ein möglichst witterungsresistenter Stein sollte es schon werden. Guss-Stein oder Beton finde ich persönlich extrem unästhetisch, ist aber auch relativ robust. Setzt allerdings schneller Flechten an als Granit.

    Alternative: Trockenmauer aus unregelmäßigen großen Steinen. Damit bringt Ihr Abwechslung in die Linienführung und bietet gleichzeitig bedrohten Insekten und Eidechsen einen Unterschlupf.

    Der *einzige* Nachteil, den ich für Dich persönlich sehe: Da kannst Du keinen Baum mit Flachwurzel mehr pflanzen, weil der die Stelen mit der Zeit umkegelt.

    Edit: wenn Du magst, schmiere ich mal ein bisschen in Deinem Foto rum für eine Gestaltungsidee. Dazu bräuchte ich aber noch Infos zu Deinem Boden: sauer oder kalkig, eher dauertrocken, frisch oder feucht? Nährstoffreich oder nährstoffarm? Wenn Du da noch keine Info hast, nimm gerne eine App wie Flora Incognita und bestimme mal so 5-10 Sorten Wildpflanzen aka Unkraut. Damit lassen sich oft schon Rückschlüsse ziehen. Da könnte ich gleich passende Pflanzen vorschlagen.

  3. bei Wasserstau würde ich dir ne zysterne empfehlen.
    da du erheblich Wasserkosten reduziert würdest.
    Hecken pflanzen, sag ich: ja auf alle Fälle. eine hecke schützt eben vor Erosion. bei dem wo du mehr Nachteile als Vorteile hättest würde ich noch mal nach Verhandeln

  4. Puh, keine Ahnung wie es rechtlich aussieht, aber es ist evtll. schon problematisch, wenn dein Regenwasser in deren Garten läuft. Normalerweise muss man dafür sorgen, dass das nicht passiert.

    Granit ist natürlich teuer und sieht für die Nachbarn dann schön aus. Vielleicht könnt ihr euch auf eine günstigere Variante z.B. mit Beton Palisaden einigen, dafür kann man ja dann direkt höhere Heckenpflanzen kaufen und jeder hat was davon 😉

  5. L-Steine sollten sich da doch relativ günstig setzen lassen. Kostet nicht die Welt und hat den gleichen Effekt.

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