Die jüngsten Vorkommnisse rund um den nationalen Fußballverband halten nicht nur die Sport-Szene in Atem. Zunächst löste die Nominierung von Gerson Rodrigues, der vom Berufungsgericht wegen mehrfacher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung verurteilt wurde, eine öffentliche Kontroverse aus.
Anfang der Woche hatte Nationaltrainer Luc Holtz zudem einen Journalisten von einer Medienrunde ausgeschlossen, weil er sich an dessen Berichterstattung stört. Sportminister Georges Mischo (CSV) sowie mehrere politische Parteien kritisierten das Vorgehen der FLF-Verantwortlichen scharf.
Auf mehreren Bannern wurde Gewalt gegen Frauen und das Vorgehen der FLF verurteilt. Foto: Yann Hellers
Kritik gab es am Freitagabend beim Testspiel zwischen Luxemburg und Slowenien auch von Demonstranten und Teilen der FLF-Fans. Mehrere Protestbanner wurden jedoch von den Ordnern entfernt.
Sportlich wartet die FLF-Auswahl weiterhin auf den ersten Sieg gegen Slowenien. Vor dem Duell am Freitagabend hatte Luxemburg bislang alle vier Duelle gegen Slowenien verloren. Zuletzt trafen beide Mannschaften am 8. September 2007 in der EM-Qualifikation aufeinander. Damals unterlag die FLF-Auswahl vor heimischer Kulisse mit 0:3. Am Freitagabend verlor Luxemburgs Fußballnationalmannschaft der Männer erneut. Vor 7.508 Zuschauern unterlagen Laurent Jans und Co. im Stade de Luxembourg mit 0:1 gegen Slowenien.
Luxemburg verpasst Ausgleich in der Schlussphase
Erst einmal brach jedoch Jubel aus, als der Stadionsprecher den FLF-Frauen zum Aufstieg in die Liga B der Nations League gratulierte. In einer chancenarmen ersten Halbzeit hatte Rodrigues nach fünf Minuten die erste Gelegenheit. Doch Sloweniens Torwart Igor Vekic wehrte seinen Distanzschuss zur Ecke ab.
Gerson Rodrigues hatte die erste Torgelegenheit des Spiels. Foto: Yann Hellers
Die erste nennenswerte slowenische Torchance hatte Sandi Lovric in der 32.‘. Sein Abschluss wurde allerdings von einem eigenen Mitspieler ins Toraus abgefälscht. Unmittelbar vor der Halbzeitpause gelang Slowenien dann doch noch die Führung. Nach Vorarbeit von Petar Stojanovic erzielte Tamar Svetlin das 1:0.
Gleich nach Wiederanpfiff bereitete ein Abschluss von Svetlin FLF-Torhüter Tiago Pereira keine Probleme. Nach einer Freistoßvariante landete ein Schuss von Rodrigues in der 51.‘ nur knapp neben dem Tor. Nur eine Minute später wurde Slowenien ein Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt. Im direkten Gegenzug schoss Rodrigues erneut knapp am Tor vorbei.
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Nach 65 Minuten sorgte der eingewechselte Aiman Dardari mit einer starken Einzelaktion für Aufsehen. Sein Schuss ging jedoch knapp am Tor vorbei. Nur zwei Minuten später verhinderte Vekic den Ausgleich. Nach einer Flanke von Jans parierte Sloweniens Torwart stark gegen Rodrigues. In der 88.‘ parierte Vekic erneut stark. Nach einem Freistoß von Danel Sinani entschärfte der Schlussmann einen Kopfball von Dirk Carlson und rettete damit den slowenischen 1:0-Sieg.