Von&nbspRebecca Ann Hughes

Zuerst veröffentlicht am 11/06/2025 – 6:33 MESZ•Zuletzt aktualisiert
6:33

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Der Bahnverkehr in Europa nimmt wieder an Fahrt auf. Nachdem der Flixtrain seine Angebote in Deutschland massiv ausbauen will, zeigt sich die Renaissance des Zugverkehrs allmählich in ganz Europa.

Auch der Eurostar hat ehrgeizige Pläne zum Ausbau seines Netzes vorgestellt.

Das Unternehmen kündigte die Einführung direkter Zugverbindungen von London nach Deutschland und in die Schweiz an. Diese Änderungen wurden als Anbruch eines “neuen goldenen Zeitalters des internationalen nachhaltigen Reisens” bezeichnet.

Darüber hinaus wird das Unternehmen sein bestehendes Angebot durch die Ausweitung der Dienste auf beliebten Strecken verbessern.

Hier erfahren Sie, worauf sich Reisende freuen können.

Eurostar: direkte Zugverbindungen von Großbritannien nach Deutschland und in die Schweiz

Der geplante Ausbau von Eurostar umfasst die Einrichtung direkter Zugverbindungen zwischen London St. Pancras International und zwei weiteren europäischen Zielen: Frankfurt am Main in Deutschland und Genf in der Schweiz.

Das Unternehmen plant, rund zwei Milliarden Euro zu investieren, um eine umfangreiche Flotte von bis zu 50 neuen Zügen für diese Strecken zu beschaffen.

Die neuen Züge und Strecken sollen Anfang der 2030er Jahre in Betrieb genommen werden und auch mit den Flugstrecken konkurrieren können.

Besonders schnelle Reisezeiten sollen die Dienste zu einem attraktiven Angebot machen. Passagiere, die zwischen London und Frankfurt am Main reisen, können mit einer Ankunftszeit von etwa fünf Stunden rechnen. Die Reise nach Genf ist in etwa fünf Stunden und 20 Minuten zu bewältigen.

Zu möglichen Zwischenstopps hat Eurostar noch keine Einzelheiten bekannt gegeben. Noch ist unklar, ob Passagiere die Möglichkeit haben werden, an verschiedenen Punkten der Strecke ein- und auszusteigen.

Die neuen Verbindungen richten sich vor allem an Geschäftsreisende. Bei den Zielorten handele es sich um “große Finanzzentren”, betonte Gwendoline Cazenave, Geschäftsführerin von Eurostar.

Frankfurt und Genf sind jedoch auch touristische Hotspots, die viel Kultur, beeindruckender Architektur und internationalen Veranstaltungen zu bieten haben.

Die Termine für die Einführung der neuen Strecken sind noch nicht genau bekannt, da es noch einige logistische Herausforderungen zu bewältigen gibt.

Dazu gehören der Ausbau der Fahrgasteinrichtungen an den Zielbahnhöfen, die Einrichtung neuer Grenzkontrollstellen und die Sicherung von Vereinbarungen über den Zugang zur Strecke.

Trotz dieser Hürden bleibt Cazenave optimistisch, was den Erfolg des Projekts angeht, und verweist auf das starke Engagement von Eurostar, die Nachfrage der Fahrgäste und die Unterstützung der Regierung.

Eurostar erhöht das Angebot auf beliebten Strecken

Die erweiterte Flotte wird es Eurostar auch ermöglichen, die Frequenz auf beliebten Strecken zu erhöhen. Darunter fällt beispielsweise das Aufstocken von 17 täglichen Hin- und Rückfahrten zwischen London und Paris auf 20.

Das Unternehmen hat außerdem Pläne bestätigt, ab dem 9. September eine vierte tägliche Hin- und Rückfahrt zwischen St. Pancras und Amsterdam einzuführen. Ab Mitte Dezember sollen es sogar fünf tägliche Fahrten werden.

Derzeit bietet Eurostar Verbindungen zwischen London und Paris, Brüssel, Amsterdam sowie saisonale Verbindungen in die französischen Alpen während der Wintersport-Saison an. Zudem unterhält er Zugverbindungen innerhalb Belgiens, Frankreichs, Deutschlands und der Niederlande.

Im vergangenen Jahr beförderte der Betreiber 19,5 Millionen Fahrgäste – ein Anstieg um fünf Prozent gegenüber 18,6 Millionen im Jahr 2023. Die Strecke London-Paris war mit 280.000 Fahrgästen am beliebtesten, gefolgt von London-Brüssel mit 250.000 Fahrgästen.

Während Eurostar derzeit eine Monopolstellung im Personenverkehr durch den Kanaltunnel zwischen Großbritannien und Frankreich innehat, entwickeln mehrere Wettbewerber Pläne, diese anzufechten.

Darunter fallen beispielsweise die Virgin Group, die italienische FS Italiane Group und Gemini Trains.