Teheran. Der Konflikt zwischen Israel und dem Iran eskaliert. Nach Angaben des israelischen Militärs sind Drohnen auf dem Weg Richtung Israel. News im Blog.

In der Nacht ist das passiert, was Militärexperten für möglich gehalten hatten: Israel hat den Iran angegriffen, zahlreiche Atom- und Militärexperten wurden getötet und die wichtige Urananreicherungsanlage Natanz im Zentrum des Landes mehrfach getroffen.

Die Reaktion auf Israels Großangriff folgte umgehend: Der Iran hat Vergeltung angekündigt und Israel zunächst mit Drohnen angegriffen. Das israelische Militär spricht von einem mehrtägigen Einsatz.

US-Präsident Donald Trump hatte noch zuletzt vor einem Angriff auf den Iran gewarnt. Er will sich am Freitag mit seinem Nationalen Sicherheitsrat besprechen.

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Israels Militär: Mit Abschuss von Drohnen begonnen

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte IDF geben laut “Haaretz” an, mit dem Abschuss von Drohnen begonnen zu haben, die vom Iran außerhalb israelischen Territoriums gestartet wurden.

Israel: “Mehr als 100 Ziele im gesamten Iran getroffen”

Das israelische Militär gibt laut CNN an, 200 Kampfjets bei seinen anhaltenden Angriffen auf den Iran eingesetzt zu haben.
„Mehr als 100 Ziele im gesamten Iran wurden getroffen“, sagte IDF-Sprecherin Effie Defrin während einer Live-Briefing-Sendung und führte weiter aus, dass bereits „über 330 verschiedene Munitionsarten“ abgeworfen worden seien.

Definin sagte, die israelischen Angriffe seien „Teil einer präzisen und synchronisierten Operation“ gewesen, und die Piloten hätten „weiterhin militärische Ziele und Ziele des Atomprogramms in verschiedenen Gebieten des Irans angegriffen“.

Bericht: F-15-Kampfstaffel könnten Drohnen abfangen

Wie die israelische Zeitung “Haaretz” berichtet, entsandte die US-Luftwaffe vor etwa zwei Wochen eine F-15-Kampfstaffel nach Jordanien, um im Falle eines Angriffs auf Israel iranische Drohnen und Marschflugkörper abzufangen.

Dieselbe Staffel, die normalerweise in Großbritannien stationiert ist, war bereits zuvor vor dem ersten direkten Angriff Irans auf Israel im April letzten Jahres sowie nach Israels Vergeltungsschlag nach dem zweiten iranischen Angriff im Oktober in Jordanien stationiert.

Die F-15 wurden dem Bericht zufolge mit neuer Munition ausgerüstet, die auf den Erfahrungen der Amerikaner mit dem Abfangen iranischer und Huthi-Drohnen basiert. Jedes Flugzeug trägt 21 kleine, auf die Drohnenabwehr zugeschnittene Abfangraketen, sodass ein einzelnes Flugzeug pro Einsatz Dutzende von Drohnen abschießen kann.

Saudi-Arabien und Oman verurteilen Israels Angriffe auf Iran

 Die Golfstaaten Saudi-Arabien und Oman haben die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen scharf verurteilt. Die Angriffe stellten eine klare Verletzung internationalen Rechts dar, hieß es in einer Mitteilung der saudischen Regierung. „Das Königreich verurteilt diese ruchlosen Angriffe und betont, dass die internationale Gemeinschaft und der Sicherheitsrat eine große Verantwortung tragen, diese Aggression umgehend zu stoppen“, hieß es in einer Mitteilung aus Riad.

Die omanische Regierung bezeichnete die Angriffe laut der Nachrichtenagentur des Landes als „gefährliche und rücksichtslose Eskalation“, die eine eklatante Verletzung der UN-Charta und des Völkerrechts darstelle. Zudem drohe das israelische Vorgehen, diplomatische Bemühungen zunichtezumachen.

Erst am Donnerstag hatte Omans Regierung eine sechste Runde von Gesprächen zwischen dem Iran und den USA über das Atomprogramm des Landes in der omanischen Hauptstadt Muskat für Sonntag angekündigt. Bislang hatten die Gespräche keinen Durchbruch gebracht. 

IAEA: Iran meldet nach Angriff keine erhöhten Strahlenwerte an Atomanlage Natans

Der Iran hat an der Atomanlage Natans nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach den israelischen Angriffen keine erhöhten Strahlenwerte gemessen. „Die iranischen Behörden haben die IAEA darüber informiert, dass am Standort Natans kein Anstieg der Strahlenwerte beobachtet wurde“, erklärte IAEA-Cef Rafael Grossi am Freitag im Onlinedienst X.

Zuvor hatte die IAEA bestätigt, dass die für den Iran wichtige Anlage, in der auch Uran angereichert wird, zu den Zielen des israelischen Militärschlags gehörte. Das iranische Atomkraftwerk Buschehr wurde demnach nicht angegriffen.

Israel hatte am Morgen mehrere Ziele im Iran angegriffen, darunter in der Hauptstadt Teheran und in der Atomanlage Natans. Das iranische Ölministerium erklärte, große Raffinerien und Öltanks seien von dem Angriff nicht betroffen gewesen. 

Goldpreis nähert sich Rekord nach Israels Angriff auf Iran

Der Goldpreis ist nach dem Angriff Israels auf den Iran kräftig nach oben geklettert. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) stieg am frühen Morgen um bis zu knapp zwei Prozent auf 3.444 US-Dollar. Zuletzt lag das Plus noch bei 1,2 Prozent auf 3.426 Dollar. 

Damit nähert sich der Goldpreis weiter dem Rekordhoch, das im April bei 3.500 Dollar erreicht worden war. Gold gilt bei vielen Investoren als sogenannter sicherer Hafen und wird deshalb bei geopolitischen Krisen nachgefragt.

Israels Militär hatte in der Nacht mehrere Ziele im Iran angegriffen. Am Donnerstag hatte es Hinweise auf eine bevorstehende Attacke gegeben, als US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak abzogen. Das hatte den Goldpreis bereits nach oben getrieben. 

Armee: Iran greift mit mehr als 100 Drohnen an

Der Iran hat israelischen Angaben zufolge in den vergangenen Stunden mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel geschickt. Die Armee sowie die Abwehrsysteme des Militärs arbeiteten daran, diese abzuschießen, sagte der Militärsprecher Effie Defrin. 

 

US-Präsident Donald Trump hofft laut einem Bericht des Senders Fox News trotz des israelischen Angriffs auf den Iran auf eine Rückkehr zu Verhandlungen. „Der Iran darf keine Atombombe haben, und wir hoffen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wir werden sehen“, sagte Trump demnach in einem Telefoninterview. Im Falle iranischer Vergeltungsschläge seien die USA jedoch bereit, sich und Israel zu verteidigen.
Er sei vorab über den israelischen Angriff informiert worden, sagte Trump laut Fox News weiter. In den vergangenen Tagen habe er mehrmals mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesprochen und auch mindestens einen wichtigen Verbündeten im Nahen Osten kontaktiert, meldete der Sender weiter. 

Die USA seien aber nicht in den Angriff einbezogen gewesen. Trump hatte den Iran in den vergangenen Monaten mehrfach gewarnt, dass es ohne eine Einigung im Atomstreit zu einem Militäreinsatz kommen könnte. 

 

Im Zuge des israelischen Großangriffs im Iran ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen zum Ziel geworden. Die Uran-Anreicherungsanlage in Natans sei „unter den Zielen“, teilte IAEA-Chef Rafael Grossi auf der Plattform X mit. Die Situation sei „äußerst besorgniserregend“, schrieb Grossi. Seine Behörde stehe im Kontakt mit iranischen Behörden, um die aktuellen Strahlungswerte abzuklären.

Nach Grossis Angaben sind derzeit Atominspektoren der IAEA im Iran. Die Zentrale der Atomenergiebehörde in Wien stehe mit ihnen ebenfalls in Kontakt, schrieb er.

In Natans im Zentraliran wird unter anderem Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent produziert. Dieses Material ist nach Angaben der IAEA beinahe waffentauglich, denn es könnte mit relativ wenig Aufwand auf ein Niveau von 90 Prozent gebracht werden, das für Atomwaffen nötig ist. Teheran hat bislang stets beteuert, keine Atomwaffen bauen zu wollen.

 Die Angriffe im Iran sollen nach Äußerungen eines ranghohen israelischen Militärvertreters auch in den kommenden Tagen weitergehen. „Wir verfügen über einen langfristigen, breit angelegten Angriffsplan für die kommenden Tage – vor uns liegen schwierige Zeiten“, sagte der Militär nach Angaben des regierungsnahen israelischen TV-Senders C14. 
„Die Iraner werden reagieren. Wenn die Bevölkerung (in Israel) diszipliniert bleibt, wird es nur wenige Verletzte geben“, sagte er demnach weiter. Anderenfalls seien viele Opfer zu befürchten. „Wir befinden uns im Krieg.“

Zu dem Großangriff im Iran sagte der Militär laut dem Bericht: „Wir haben einen beispiellosen Erfolg erzielt – einen erheblichen Schlag gegen die Spitze des iranischen Militärs und der Revolutionsgarden. Zusätzlich auch gegen Atomwissenschaftler, die die Umsetzung vorantreiben.“

Iran kündigt Vergeltung an

Nach dem Angriff Israels hat der Iran Vergeltung angekündigt. Es werde ein entschlossener Gegenschlag vorbereitet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine „informierte Quelle“. Üblicherweise dienen die Staatsmedien als Sprachrohr für die Führung der Islamischen Republik und verbreiten gezielt deren Verlautbarungen.

Irans Verteidigungsminister Asis Nasirsadeh hatte diese Woche im Falle einer militärischen Eskalation bereits mit Konsequenzen gedroht. Seine Drohungen richteten sich zunächst gegen die mit Israel verbündeten USA und ihre Stützpunkte in der Region.
 
Eigentlich hatten Washington und Teheran im Streit über das iranische Atomprogramm miteinander verhandelt und einen neuen Deal angestrebt. Diese Hoffnung äußerte auch Nasirsadeh. „Aber wenn die Verhandlungen scheitern und uns eine Auseinandersetzung aufgezwungen wird, werden die Verluste der Gegenseite mit Sicherheit weitaus höher sein als unsere“, sagte er. Dann folgte der israelische Angriff.

rans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat Israel nach den tödlichen Angriffen auf den Iran mit folgenschweren Konsequenzen gedroht. Das „zionistische Regime“ habe sich „auf ein bitteres und schmerzhaftes Schicksal eingestellt, das ihm mit Sicherheit zuteil werden wird“, erklärte Chamenei. Zuvor hatten iranische Medien gemeldet, dass der Chef der berüchtigten Iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, bei einem israelischen Luftangriff getötet und neben Zielen in der Hauptstadt Teheran unter anderem die Atomanlage Natanz getroffen worden sei.
Auch die berüchtigten Iranischen Revolutionsgarden kündigten Vergeltung für den Tod ihres Chefs Hossein Salami an. Dieser war Berichten der iranischen Nachrichtenagenturen Tasnim und Mehr zufolge bei einem israelischen Luftangriff auf das Hauptquartier der Revolutionsgarden getötet worden.

Das iranische Militär erklärte, es werde „mit Sicherheit auf diesen zionistischen Angriff reagieren“. Israel werde „einen hohen Preis zahlen“ und sollte mit einer „starken Antwort der iranischen Streitkräfte rechnen“, sagte Generalstabssprecher Abolfasl Schekartschi am Freitag.

 Irans Hauptstadt Teheran ist von einer zweiten Welle von Explosionen erschüttert worden. Die Luftabwehr sei aktiviert worden, berichtete das staatliche Fernsehen. Nähere Details waren zunächst nicht bekannt.

Nach Israels Angriffen gegen den Iran hat der Armeechef des Landes die Bevölkerung auf mögliche iranische Vergeltungsangriffe eingestellt. Er könne „keinen absoluten Erfolg versprechen“, sagte Samir im israelischen Fernsehen. „Das iranische Regime wird versuchen, uns anzugreifen, und der zu erwartende Tribut wird sich von dem unterscheiden, was wir gewohnt sind.“ Die Angriffe auf den Iran nannte der Armeechef eine „historische Kampagne, wie es sie noch nie gab“. 

Verteidigungsminister Israel Katz sagte, Israel befinde sich im Konflikt mit seinem Erzfeind Iran an einem „kritischen Punkt“. „Dies ist ein entscheidender Moment in der Geschichte des Staates Israel und in der Geschichte des jüdischen Volkes“, erklärte Katz in einer Stellungnahme. Der Iran sei „mehr denn je entschlossen, seine Vision der Zerstörung Israels zu verwirklichen“. Wenn Israel den „kritischen Punkt“ verpasse, „werden wir keine Möglichkeit haben, den Iran daran zu hindern, sich Atomwaffen zu beschaffen, die unsere eigene Existenz gefährden würden“, sagte er.

Nach dem israelischen Großangriff hat der Iran Vergeltung angekündigt. Es werde ein entschlossener Gegenschlag vorbereitet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine „informierte Quelle“. Üblicherweise dienen die Staatsmedien als Sprachrohr für die Führung der Islamischen Republik und verbreiten gezielt deren Verlautbarungen.

Irans Verteidigungsminister Asis Nasirsadeh hatte diese Woche im Falle einer militärischen Eskalation bereits mit Konsequenzen gedroht. Seine Drohungen richteten sich zunächst gegen die mit Israel verbündeten USA und ihre Stützpunkte in der Region. 

Eigentlich hatten Washington und Teheran im Streit über das iranische Atomprogramm miteinander verhandelt und einen neuen Deal angestrebt. Diese Hoffnung äußerte auch Nasirsadeh. „Aber wenn die Verhandlungen scheitern und uns eine Auseinandersetzung aufgezwungen wird, werden die Verluste der Gegenseite mit Sicherheit weitaus höher sein als unsere“, sagte er. Dann folgte der israelische Angriff.