Mit einem offenen Brief an den Bundesrat forderten kürzlich Schweizer Lehrlinge acht Wochen Ferien, um Stress abzubauen und der Berufslehre zu mehr Attraktivität zu verhelfen. Lehrer und Gewerkschaften unterstützen diese Forderung. Konkret haben 50 Lehrlinge aus 15 verschiedenen Betrieben moniert, die Ferienverteilung der Auszubildenden im Vergleich zum 13-wöchigen Urlaubsangebot der Gymnasiasten sei unfair.
Aber nicht nur die Lehrlinge möchten mehr Ferien. Seit April 2025 läuft eine Unterschriftensammlung für eine paritätische Elternzeit von 18 Wochen. Aktuell dauert der Mutterschaftsurlaub 14 Wochen, und der Vater hat ein Anrecht auf zwei Wochen bezahlten Urlaub in dieser Zeit.
Auch die Vier-Tage-Woche ist immer wieder ein Thema. Seit Ende 2024 ist ein erster landesweiter Pilotversuch im Gange – initiiert von der Berner Fachhochschule in Zusammenarbeit mit der NGO «4 Day Week Global» und einem Zürcher Beratungsunternehmen. Einige Schweizer KMU nehmen daran teil. Man möchte herausfinden, wie sich weniger Arbeit auf die psychische Gesundheit der Arbeitenden und auf die Unternehmensproduktivität auswirkt.
Wie war das doch noch gleich mit dem Fachkräftemangel in der Schweiz? Wir müssen immer mehr ausländisches Personal ins Land holen, weil die Schweizerinnen und Schweizer in den Ferien sind. Was für ein Verhältnisblödsinn.