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Jahre nach der Covid-Pandemie besorgen Mutationen Mediziner weiter. Mit LP.8.1 grassiert eine neue Variante in Europa – und das vor der Tourismus-Hauptsaison.
Frankfurt am Main – Als Covid-19 die Welt in Atem hielt, warnten manche Virologinnen und Virologen, dass damit das Zeitalter der Pandemien angebrochen sein könnte. Fünf Jahre und einige Virusvarianten später beschäftigt eine neue Coronavirus-Variante Deutschland und Europa: die Omikron-Subvariante LP.8.1. Sie wurde erstmals Mitte 2024 im Rahmen eines Abwasser-Monitorings im europäischen Raum entdeckt und breitet sich seitdem kontinuierlich aus.
Transparenzhinweis
In einer ursprünglichen Version dieses Artikels wurde die Corona-Variante LP.8.1. fälschlicherweise als „Nimbus“ bezeichnet. Bei „Nimbus“ handelt es sich jedoch um eine andere Variante mit der Kennzeichnung NB 1.8.1.
Bürgerinnen und Bürger sollten aufmerksam sein und Schutz- sowie Hygienemaßnahmen beachten, ebenso wie Reisende, die sich in der anstehenden touristischen Hochsaison ins europäische Ausland begeben.
Folgende Symptome kann die Coronavirus-Variante LP.8.1 mit sich bringen
Charakteristisch für LP.8.1 ist die hohe Übertragbarkeit der Variante sowie ihre ausgeprägte Immunflucht, also ihrer Fähigkeit, der Immunisierung früherer Infektionen oder Impfungen zu entgehen. Zwar sind Virologinnen und Virologen vorsichtig optimistisch, da es bislang keine Hinweise auf schwere Krankheitsverläufe gibt, die von der LP.8.1-Virusvariante ausgelöst werden könnten.

Vorsicht ist geboten. Die neue Corona-Variante LP.8.1 breitet sich derzeit in ganz Europa aus. © IMAGO / Zoonar und IMAGO / imagebroker
Wer sich mit der Coronavirus-Variante LP.8.1 infiziert, muss laut ARD Brisant mit folgenden Symptomen rechnen:
FieberSchnupfenHustenHalsschmerzenKopf- und GliederschmerzenIn Deutschland kursiert LP.8.1 seit Ende März – Fallzahlen steigen weltweit
In Deutschland wurde LP.8.1 erstmals in der 13. Kalenderwoche (24. bis 30. März) nachgewiesen. Mit 15 Prozent Anteil insgesamt macht LP.8.1 hierzulande zwar einen recht kleinen Teil des Corona-Infektionsgeschehens aus, wie die Ärzte Zeitung hinweist, doch die weltweite Prävalenz stieg im Verlauf des Aprils auf mehr als das Vierfache ihres Ausgangswertes im selben Monat an.
Wie die Deutsche Apotheker Zeitung berichtet, wuchs sie von 2,5 Prozent in der 14. Kalenderwoche (31. März bis 6. April 2025) auf 10,7 Prozent in Kalenderwoche 17 (21. bis 27. April) an. Sechs Wochen später (5. bis 11. Mai) entfielen bereits 16,7 Prozent aller in Europa sequenzierten Fälle auf NB.1.8.1.
Urlaub in Österreich und Italien? Dann sollten Sie im Sommerurlaub vorsichtig sein
Zwar trat LP.8.1 wie damals auch Covid-19 zunächst in Asien auf, doch mit der Ausbreitung der Virusvariante in Europa sollten sich mit Blick auf die nahende touristische Hochsaison in den Sommermonaten auch Reisende in Acht nehmen, die einen Urlaub im europäischen Ausland planen. Wie das österreichische Nachrichtenportal OE24 meldet, sei die Infektionslage in Österreich zwar „unter Kontrolle“, aber dennoch wurde zuletzt ein leichter Anstieg der Infektionszahlen verzeichnet. Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bestätigte, dass LP.8.1 mittlerweile in allen neun österreichischen Bundesländern nachgewiesen wurde.
Und auch das bei vielen deutschen Touristen beliebte Urlaubsland Italien blieb von LP.8.1 nicht verschont: Wie der italienische Nachrichtensender RAI berichtete, breitet sich die Variante aktuell auch in Italien aus. Als Reaktion auf die LP.8.1-Ausbreitung der Variante empfahl die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA), die Zusammensetzung der Covid-19-Impfstoffe zu aktualisieren. Ziel sei es, sie konkreter auf LP.8.1 abzustimmen. Marco Cavaleri, Leiter der EMA-Taskforce für Gesundheitsbedrohungen, sagte RAI: „Wir sorgen dafür, dass die Impfstoffe für die kommenden Kampagnen angepasst werden, damit sie den größtmöglichen Schutz für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen bieten.“
Experten zufolge könnten die LP.8.1-Fälle auch im Spätsommer und Herbst steigen
Aber auch über den Sommer hinaus könnte die Coronavirus-Variante LP.8.1 das Infektionsgeschehen mehr und mehr bestimmten, vor allem mit Blick auf den Spätsommer und Herbst, die sich auch schon während der Jahre der Covid-Pandemie immer wieder als besonders heikel herausstellten. In Österreich wird OE24 zufolge derzeit diskutiert, ob ab Herbst eine neue Impfkampagne mit angepasstem Impfstoff initiiert werden soll. Und das mitunter auch, weil die Rückkehr zahlreicher Urlauber während des Jahreszeitenwechsels das Infektionsgeschehen nochmals um zahlreiche LP.8.1-Fälle mehr anwachsen lassen dürfte. (fh)