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Goldschakale sind in Deutschland besonders geschützt. Auf Sylt wird ein Tier nun gejagt. Das Interesse daran teilzunehmen, ist offenbar hoch.
München – Sie sind selten zu sehen, doch es gibt sie seit Jahren in Deutschland: Goldschakale. Seit dem 19. Mai sorgt eines der Tiere auf Sylt für Wirbel. Es riss zahlreiche Schafe und Lämmer. Das bedeutet nun sein Todesurteil. Mit einer Ausnahmegenehmigung darf der Goldschakal auf der bei Urlaubern beliebten Insel gejagt werden. Jäger aus anderen Regionen wollen nun nachts mitjagen.
Jagd-Tourismus auf Sylt: Interessierte aus ganz Deutschland wollen Goldschakal töten
„Es haben sich Leute gemeldet, aber das wird nicht in Anspruch genommen – wir wollen hier keinen Jagd-Tourismus“, sagte der stellvertretende Kreisjägermeister Nordfrieslands, Manfred Uekermann, der Deutschen Presse-Agentur. Seit Samstag hätten ihn mehrere Interessierte aus ganz Deutschland kontaktiert, um an der Jagd mitzuwirken. Wie viele es genau sind, könne er nicht sagen.
Mit den rund 20 bis 30 ehrenamtlichen Sylter Jägern, die sich auf der rund 99 Quadratkilometer großen Insel aktiv an der Jagd nach dem Goldschakal beteiligen, stünden ausreichend Jäger zur Verfügung. „Noch mehr Leute sind hier nicht nötig.“ Ruhige Bereiche seien für die nächtliche Jagd essenziell.
Rechtlich sei es möglich, dass sich Jägerinnen und Jäger mit einer schriftlichen Genehmigung des zuständigen Jagdpächters an der Jagd auf der Nordseeinsel beteiligen.
Goldschakal auf Sylt: Ausnahmegenehmigung zum Abschuss liegt vor
Das Landesamt für Umwelt in Schleswig-Holstein erteilte eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung zum Abschuss. Sie gilt seit dem 5. Juni und endet am 31. Juli. Es wäre der erste bestätigte Abschuss eines Goldschakals in Deutschland, wie es vom Deutschen Jagdverband (DJV) heißt.

Der Goldschakal gehört laut NABU zur Familie der Hunde und ist eng mit dem Wolf verwandt. © Ola Jennersten/dpa
Goldschakale sind nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und gehören hierzulande nicht zu den regulär jagdbaren Arten. Die Tiere sind sehr scheu, sie meiden den Kontakt mit Menschen und sind nur selten zu sehen. Für Menschen stellen sie keine Gefahr dar, für kleinere Nutztiere wie Schafe schon. Dass ein Goldschakal und nicht etwa ein wildernder Hund verantwortlich für die Risse auf Sylt war, wurde über Proben genetisch nachgewiesen.
Indes sprechen Bewohner einer Kroatien-Insel von einer Plage. Grund sind kleine pelzige Tierchen. (mbr/dpa)