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Mehrere russische Atomwaffen-Stützpunkte nahe der Nato wurden offenbar auf Wladimir Putins Befehl hin modernisiert. Einer befindet sich in Kaliningrad.

Kaliningrad – Die Sorgen werden international größer und größer. Noch ist nicht ganz klar, welche globalen Folgen der Iran-Israel-Konflikt haben wird, während sich beide Länder heftig mit Raketen und Drohnen angreifen.

An den Grenzen zur Nato: Wladimir Putin modernisiert russische Atomwaffen-Basen

Der Ukraine-Krieg des Kreml-Autokraten Wladimir Putin gegen das geschundene Nachbarland geht indes unvermindert brutal weiter. Sie bedroht die russische Armee jetzt auch die Region Dnipropetrowsk, während die Ukraine dort umfangreich Verteidigungsanlagen bauen ließ. Kiew vertraut derweil weiter auf die Unterstützung aus den Reihen der Verteidigungsallianz Nato.

Diese sieht sich an ihrer sogenannten Ostflanke mit einer ständigen Bedrohung aus Russland konfrontiert. Es ist eine Gefahr, die nun wohl noch einmal nachdrücklich veranschaulicht wurde. Indem das Moskau-Regime offenbar mehrere Militär-Stützpunkte mit Atomwaffen in der Nähe der Nato-Grenzen modernisieren ließ.

Russische Soldaten verladen in der Region Kaliningrad eine Iskander-Rakete Wladimir Putins. Sie soll in der Lage sein, kleinere nukleare Sprengköpfe zu tragen.

Russische Soldaten verladen in der Region Kaliningrad eine Iskander-Rakete Wladimir Putins. Sie soll in der Lage sein, kleinere nukleare Sprengköpfe zu tragen. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / SNA / ZUMA PressWladimir Putins Atomwaffen: Schweden beobachtet Entwicklungen an den Nato-Grenzen

Wie die Kyiv Independent schreibt, berichtete der schwedische Sender SVT von gleich fünf solcher militärischen Anlagen, die ausgebaut, erneuert oder mindestens saniert wurden. SVT beruft sich dabei auf neue Satellitenbilder von Planet Labs, einem Unternehmen für Erdbeobachtung. Der schwedische Verteidigungsminister Pal Jonson reagierte dem Bericht nach bereits auf die Beobachtungen. Er ließ demnach verlauten, dass Stockholm besagte Anstrengungen Putins rund um die russischen Nuklearkapazitäten „genau“ beobachte und mitbekomme.

Den Medienberichten zufolge soll Russland etwa 50 Lagerbunker für U-Boot-gestützte ballistische Raketen errichtet und einen speziellen Pier für die Verladung dieser Raketen auf U-Boote gebaut haben. Die Berichte lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Kola ist nicht nur für die Schweden brisant, sondern für ganz Skandinavien – die Halbinsel liegt unweit der russischen Grenze zu Norwegen und zu Finnland. Neben Kola rücken weitere Standorte in den Fokus der Nato – nicht zuletzt Kaliningrad.

Bedrohung der Nato: Ließ Putin Kaliningrads Atomwaffenlager modernisieren?

Die russische Exklave mit Putins baltischer Flotte liegt an der Ostsee zwischen den Nato-Staaten Polen und Litauen. Dort soll laut SVT ein Atomwaffenlager umfassend umgebaut worden sein. Konkret: Die Satellitenbilder würden den Bau eines dreischichtigen Überwachungszauns, neuer militärischer Gebäude und modernster Kommunikationsausrüstung dokumentieren. Laut Kyiv Independent hatte der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski angemahnt, dass dort angeblich bis zu 100 taktische Atomsprengköpfe gelagert werden könnten.

Bekannt ist: Russland hat in Kaliningrad Waffenplattformen für Iskander-Kurzstreckenraketen stationiert, die immerhin eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer haben. Die Raketen sollen taktische Nuklearsprengköpfe mit sich führen können, vereinfacht, kleinere Atomwaffen. Neue militärische Anlagen sollen ferner in Nowaja Semlja in der Arktis entstanden sein. Zudem soll der russische Atomwaffen-Stützpunkt Ossipowitschi in Belarus neue Luftabwehrsysteme und eine modernisierte Verladeplattform für die Schienenlogistik erhalten haben. (pm)