Werden die Bestrebungen der Ukraine, zukünftig der Nato beizutreten, im Abschlusscommuniqué des anstehenden Gipfels des Militärbündnisses erwähnt? Die britische “Times” schreibt, dass Russland in dem Kommuniqué zwar weiterhin als “direkte Bedrohung” bezeichnet werden solle, jedoch frühere Erklärungen, wonach die Ukraine einen “unumkehrbaren Weg” zur NATO-Mitgliedschaft eingeschlagen habe, nicht wiederholt werden sollen.

+++ 20:34 “Short and sweet”: Nato-Gipfel angeblich auf Trump zugeschnitten +++
US-Präsident Donald Trump wird eine Abneigung gegen lange Sitzungen nachgesagt. Dies wurde angeblich bei der Planung für den Nato-Gipfel, der kommende Woche Dienstag und Mittwoch in Den Haag stattfindet, berücksichtigt. Das schreibt die britische Zeitung “The Times” und beruft sich auf Diplomaten, die sagen, dass nur eine zweieinhalbstündige Sitzung geplant sei. Üblicherweise seien es drei Sitzungen à zweieinhalb Stunden bei einem Nato-Gipfel, so die “Times”. Der Plan für diesen Gipfel laute den Diplomaten zufolge “short and sweet” – zu deutsch also etwa “kurz und bündig” oder auch “kurz und schmerzlos”. Dies solle außerdem helfen, mögliche Ausbrüche und Fauxpas zu vermeiden.

+++ 20:00 Ukraine meldet Festnahmen wegen Sabotagevorwürfen +++
Ukrainische Ermittler haben eigenen Angaben zufolge fünf Personen festgenommen, denen Sabotageakte im Auftrag Russlands vorgeworfen werden. Ein Mann aus Kiew habe Vorbereitungen getroffen, um einen Güterzug entgleisen zu lassen, schreibt der Inlandsgeheimdienst. Ein anderer Verdächtiger soll in der Region Saporischschja drei Geländewagen der ukrainischen Armee in Brand gesetzt haben. Zuvor sollen die Verdächtigen über Telegram-Kanäle für “schnelles Geld” angeworben worden sein.

+++ 19:16 Diplomaten: EU-Länder einigen sich bei Verteidigungsausgaben +++
Nach Angaben von Diplomaten einigen sich die EU-Mitglieder auf ein 1,5 Milliarden Euro schweres Programm zur Finanzierung von Verteidigungsausgaben. Es werde erwartet, dass die Botschafter der 27 EU-Länder dem Abkommen am Montag zustimmen werden. Danach müsse es das Europäische Parlament passieren, um in Kraft treten zu können. Die Diplomaten rechnen damit, dass die Mittel für das Programm in Zukunft aufgestockt werden. Über ein Jahr lang haben die EU-Staaten um den Vorschlag der Europäischen Kommission für ein Europäisches Programm für die Verteidigungsindustrie (EDIP) gestritten. Dabei ging es vor allem um die Frage, welche Anschaffungen gefördert werden sollten. Der jetzt gefundene Kompromiss sieht vor, dass mindestens 65 Prozent der Kosten für die Komponenten eines im Rahmen des Programms finanzierten Gegenstands aus der EU oder bestimmten assoziierten Ländern stammen müssen.

+++ 18:42 London: Ausgabe von Prothesen in Russland nimmt zu +++
Das britische Verteidigungsministerium geht von einem deutlichen Anstieg bei der Zahl der in Russland ausgegebenen Prothesen aus. Darauf würden Open-Source-Daten hinweisen, heißt es im Londoner Geheimdienst-Update. Laut vom russischen Arbeitsministerium zitierten Daten sollen im Jahr 2024 rund 152.500 Prothesen ausgegeben worden sein. Dies entspreche einem Anstieg von 53 Prozent gegenüber 2023, heißt es in der Mitteilung aus London. Das unabhängige russische Medienunternehmen Verstka berichtete zuvor, dass verletzte russische Soldaten mit amputierten Gliedmaßen lange Zeit auf die benötigten Prothesen hätten warten müssen. London schreibt, “Russland versäumt es mit ziemlicher Sicherheit, an der Front die notwendige medizinische Versorgung zu gewährleisten, was wiederum zu einer höheren Zahl schwerer Langzeitverletzungen unter russischen Soldaten beiträgt”.

+++ 17:51 Ukrainischer Soldat soll eigene Einheit verraten haben +++
Ein ukrainischer Soldat soll die Koordinaten mehrerer Einheiten an Russlands Armee weitergegeben haben – auch die von seiner eigenen Einheit. Inlandsgeheimdienst und Staatsanwaltschaft verkünden die Festnahme des Mannes in der Region Tscherkassy. Ihm wird vorgeworfen, per Messenger die Standorte von Einheiten und militärischer Ausrüstung in vier Regionen sowie Namen und Telefonnummern von Soldaten verraten zu haben. In einem Fall soll es unmittelbar nach der Übermittlung von Daten zu einem russischen Raketenangriff auf eine Einheit gekommen sein. Der Soldat selbst habe sich zu diesem Zeitpunkt in einer anderen Region befunden, schreiben die Ermittler. Sein Handeln habe er damit begründet, die Ideologie Russlands zu unterstützen. Die Angaben lassen sich allerdings unabhängig nicht überprüfen. Dem Festgenommenen droht eine lebenslange Haftstrafe wegen Hochverrats.

+++ 17:06 Noch mehr Tote in Kiew geborgen +++
In Kiew ist die Zahl der bei den massiven russischen Angriffen getöteten Menschen nach Behördenangaben auf 28 gestiegen. “23 der Umgekommenen sind Bewohner eines zerstörten Hauseingangs”, teilt die Staatsanwaltschaft nach dem Abschluss der Sucharbeiten in Kiew mit. Insgesamt seien mehr als 140 Menschen verletzt worden. Innenminister Ihor Klymenko hatte erklärt, dass ein Marschflugkörper direkt in das neungeschossige Hochhaus eingeschlagen sei.

In Kiew durchsuchen Helfer die Trümmer eines Wohnhauses nach der Attacke vom frühen Dienstagmorgen. In Kiew durchsuchen Helfer die Trümmer eines Wohnhauses nach der Attacke vom frühen Dienstagmorgen.

In Kiew durchsuchen Helfer die Trümmer eines Wohnhauses nach der Attacke vom frühen Dienstagmorgen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 16:34 Präsidentschaftskreise: Selenskyj will zum Nato-Gipfel reisen +++
Aus Kiew verlautet, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine persönliche Teilnahme am Nato-Gipfel in Den Haag am kommenden Dienstag und Mittwoch plant. “Der Präsident plant, dorthin zu reisen”, heißt es aus dem Präsidialbüro. Demnach soll die Reise dazu dienen, die “Idee eines Waffenstillstands” mit Russland voranzutreiben. Bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der Militärallianz sollen unter anderem neue Ziele für die Verteidigungsausgaben beschlossen werden. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat vorgeschlagen, dass die Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2032 mindestens 3,5 Prozent ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung für Verteidigungsausgaben und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur aufwenden.

+++ 16:19 Zeitung zitiert ukrainischen Offiziellen: “Permanente Gefahr, dass Ukraine Opfer von Trumps kurzer Aufmerksamkeitsspanne wird” +++
In ukrainischen Diplomatenkreisen bestehen einem Bericht zufolge Unsicherheiten mit Blick auf den anstehenden Nato-Gipfel in Den Haag und ein mögliches Gespräch zwischen Präsident Selenskyj und US-Präsident Trump. Sie seien sich nicht mehr sicher, ob es sich für Selenskyj lohne, nächste Woche am Nato-Gipfel teilzunehmen, da es keine Garantie für Trumps Anwesenheit gebe, sagen mehrere ukrainische Offizielle dem britischen “Guardian” zufolge. “Es besteht eine permanente Gefahr, dass die Ukraine Opfer der Ereignisse und Trumps kurzer Aufmerksamkeitsspanne wird”, wird einer von ihnen von der Zeitung zitiert. Die Quelle fügt demnach hinzu, dass es “alle möglichen Versprechungen” für den G7-Gipfel in Kanada gegeben habe, darunter neue US-Waffenlieferungen. Trump hatte den G7-Gipfel vorzeitig verlassen und dies mit der eskalierten Lage im Nahen Osten begründet. Ein geplantes Treffen mit Selenskyj fand deshalb nicht statt. Selenskyj war eigenes nach Kanada gereist, um gemeinsam mit den europäischen G7-Staaten auf Trump einzuwirken, damit er den Druck auf Moskau erhöht und neue US-Sanktionen billigt.

+++ 15:36 Ukraine und USA besprechen Unterstützung von Verteidigungsprojekten durch Fonds +++
Ranghohe Vertreter der Ukraine und der USA haben Möglichkeiten sondiert, Verteidigungsprojekte in dem von Russland angegriffenen Land über einen im vergangenen Monat eingerichteten gemeinsamen Investitionsfonds zu unterstützen. Dies teilt die erste stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Julia Swyrydenko, mit. Die Gespräche, an denen den Angaben zufolge auch US-Finanzminister Scott Bessent teilnahm, hätten während des G7-Gipfels in Kanada stattgefunden.

+++ 14:56 Moskaus Generalstabschef an Front – aus Unzufriedenheit? +++
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow inspiziert nach Angaben aus Moskau den Vormarsch der eigenen Besatzungstruppen im Osten der Ukraine. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlicht ein Video, das den General bei einem Hubschrauberflug ins Frontgebiet und in einem Kommandopunkt bei einer Lagebesprechung der Heeresgruppe Zentrum zeigen soll. Gerassimow habe die Erfüllung der Kampfaufgaben von Truppen im Raum Pokrowsk kontrolliert, teilt das Ministerium mit. Der Besuch Gerassimows könnte nach Einschätzung von Beobachtern darauf hindeuten, dass Moskau unzufrieden mit dem Vorankommen der eigenen Einheiten in der Region ist. Pokrowsk ist seit Monaten schwer umkämpft. Die Ukrainer konnten den Vormarsch der russischen Besatzer auf die Stadt bremsen. Allerdings ist es den von Moskau kontrollierten Truppen gelungen, im Norden und vor allem im Süden der Stadt vorzurücken, sodass der Stadt eine Einkreisung droht.

+++ 14:27 Berichte: Russland verstärkt Militärpräsenz nahe Finnland +++
Rund zwei Jahre nach dem Nato-Beitritt von Finnland arbeitet Russland Medienberichten zufolge daran, seine militärische Präsenz in der Nähe der russisch-finnischen Grenze zu verstärken. Wie der finnische Rundfunksender Yle anhand von neuen Satellitenaufnahmen veranschaulicht, hat Russland in Kandalakscha in der Oblast Murmansk mit Bauarbeiten für eine Garnison für eine Artilleriebrigade begonnen. Die Lokalbehörden in Murmansk gaben demnach an, an dem Ort rund 150 Kilometer östlich der Grenze eine neue Militärstadt zu errichten zu renovieren. Die Aufnahmen zeigen nach Yle-Angaben auch in anderen russischen Militärstandorten unweit der Grenze Veränderungen. Der schwedische Sender SVT hatte zuletzt ebenfalls Satellitenbilder ausgewertet, die erste Anzeichen für eine vereinzelte russische Aufrüstung in der Nähe der Grenze zu Finnland zeigen sollen. So hieß es etwa, die russische Armee habe in Petrosawodsk rund 175 Kilometer von der Grenze entfernt drei Lagerhallen errichtet. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:59 Sprecher des ukrainischen Außenministers reagiert auf Moskaus irrwitzige Forderung +++
Heorhii Tychyi, Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, erklärt, die Forderung Moskaus, alle vom Westen gelieferten Waffen, die Kiew zur Verfügung stehen, zu demontieren und zu zerstören, zeige eine völlige Missachtung der Bemühungen der USA um eine Beendigung des Krieges. Zuvor hatte der stellvertretende russische Außenminister Alexander Gruschko erklärt, die Ukraine müsse alle vom Westen gelieferten Waffen, die sich in ihrem Besitz befinden, zerstören. In seiner Antwort stellt Tychyi fest, dass russische Beamte weiterhin fast täglich absurde Forderungen stellen. “Völlig unangemessen. Moskau missachtet die Bemühungen der Vereinigten Staaten um eine Beendigung des Krieges völlig”, so Tychyi auf X.

+++ 13:19 Mit großer Verspätung: US-Außenministerium verurteilt russischen Drohnenangriff auf Kiew +++
Das US-Außenministerium verurteilt einen groß angelegten kombinierten russischen Angriff auf Kiew in der Nacht auf den 17. Juni, bei dem mehr als 20 Menschen getötet wurden. Das erklärt die Sprecherin des Außenministeriums, Tammy Bruce. Sie sagt: “Wir verurteilen diese Angriffe und sprechen den Opfern und den Familien aller Betroffenen unser tiefstes Beileid aus. Der Präsident hat in der jüngsten Vergangenheit seine Meinung über Angriffe auf zivile Gebiete in dieser Hinsicht deutlich gemacht”, betont sie. Die Sprecherin des Außenministeriums bestätigt außerdem, dass bei dem Angriff auf Kiew ein US-Bürger getötet worden sei. “Wir können den Tod eines US-Bürgers in der Ukraine bestätigen und sind bereit, jede mögliche konsularische Hilfe zu leisten. Und aus Respekt vor der Familie in dieser offensichtlich schrecklichen Zeit können wir keine weiteren Details dazu anbieten”. Zwischenzeitlich wurde Kritik an US-Präsident Trump laut, weil dieser auch Stunden nach dem Angriff, der seinerseits Stunden andauerte, keinerlei Reaktion zeigte. Als er auf dem Rückflug vom G7-Gipfel dazu befragt wurde, wusste er offenbar nichts von dem Angriff. Er fand im Flugzeug auch keinerlei tröstende Worte gen Kiew oder kritische gegenüber Moskau.

+++ 12:47 Krieg in Nahost bereitet Ukrainern “große Sorge” +++
Der beendete G7-Gipfel bringt der Ukraine nicht die gewünschten Ergebnisse, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma die Stimmung vor Ort in Kiew wahrnimmt. Gleichzeitig bereitet die Eskalation im Nahen Osten den Ukrainern große Sorgen.

+++ 12:09 Russische Drohnen treffen Krankenwagen in Cherson – Zwei Sanitäter verletzt +++
Russische Drohnen treffen in der Nacht einen Krankenwagen und einen Zivilisten in der Stadt Cherson und verletzen drei Personen, darunter zwei medizinische Mitarbeiter. “Russen haben gegen Mitternacht im Bezirk Korabelnyi in Cherson einen Krankenwagen mit einer Drohne angegriffen. Ein 34-jähriger Sanitäter und ein 42-jähriger Rettungssanitäter wurden verletzt. Sie erlitten Gehirnerschütterungen, Explosionsverletzungen und geschlossene Kopfverletzungen”, schreibt die Militärverwaltung der Region auf Telegram. Die Verletzten werden versorgt. Zudem wird am frühen Morgen ein Zivilist in einem anderen Stadtbezirk verletzt. “Ein 69-jähriger Mann suchte medizinische Hilfe. Er wurde gegen 04.30 Uhr von einer feindlichen Drohne im Bezirk Dniprovskyi angegriffen. Er erlitt eine Explosionsverletzung und Schrapnellwunden”, schreibt die Militärführung auf Telegram.

+++ 11:35 “Putin-Tochter spricht über technologische Repatriierung” +++
Der Krieg im Nahen Osten mischt die Karten in der internationalen Politik neu. Am Ende könnte Moskau kurzzeitig profitieren, erklärt auch Korrespondent Rainer Munz. Mit Blick auf den Wirtschaftsgipfel in Sankt Petersburg steht laut dem Russland-Experten auch das Thema Sanktionen im Fokus.

+++ 11:04 Kallas redet Nato gegenüber Moskau stark – Russland hätte keine Chance +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas betont vor dem Hintergrund der Bedrohung aus Russland die Stärke der westlichen Bündnisse gegenüber Moskau. “Russland hat gegen die Nato und die EU keine Chance”, sagt Kallas bei einer Rede vor dem Europäischen Parlament. “Aber wir müssen zusammenhalten”, fügt die EU-Außenbeauftragte hinzu. Kallas sprach anlässlich des Nato-Gipfels in Den Haag nächste Woche vor den Europa-Abgeordneten. “Die Wahrung der Einheit des Bündnisses ist ebenso wichtig wie die Erhöhung der Verteidigungsausgaben”, so die EU-Außenbeauftragte. “Ich glaube nicht, dass es eine Bedrohung gibt, die wir nicht überwinden können, wenn wir gemeinsam und mit unseren Nato-Verbündeten handeln”, verdeutlicht sie. Bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der Militärallianz sollen unter anderem neue Ziele für die Verteidigungsausgaben beschlossen werden.

+++ 10:27 OSKAR hilft der Ukraine – neue Kleindrohne fliegt 25 Kilometer weit +++
Die ukrainischen Truppen erhalten die neue Drohne MV-25 OSKAR, die von der französischen Firma KNDS France in Zusammenarbeit mit DELAIR und EOS Technologie entwickelt wurde. Diese Drohne ist Teil der MATARIS-Produktlinie, die mehrere Modelle mit unterschiedlichen Flugbereichen und Einsatzzwecken umfasst. Die Entwickler weisen darauf hin, dass der MV-25 OSKAR bei den ukrainischen Streitkräften auf positive Resonanz gestoßen ist. Ihre Entwicklung und Einführung dauerte nur zwei Jahre, während die ersten Kampfversuche im Juni 2024 stattfanden. Diese Drohne ist für den Einsatz gegen Infanterie und leicht gepanzerte Fahrzeuge konzipiert. Sie ist mit einem hochexplosiven 550-Gramm-Splittergefechtskopf ausgestattet und kann in einer Entfernung von bis zu 25 Kilometer operieren und bis zu 45 Minuten in der Luft bleiben. Der MV-25 OSKAR lässt sich leicht einsetzen und benötigt weder eine Landebahn noch ein vorbereitetes Gelände. Das Gerät hat eine geringe Radarsichtbarkeit und nutzt einen störungsresistenten Datenübertragungskanal, der die Navigation in Abwesenheit von Satellitensignalen ermöglicht.

+++ 09:46 Bericht: EU-Delegierte in Wladiwostok zusammengeschlagen – Sicherheitsbehörden in Verdacht +++
Nach Informationen des “Spiegel” ist eine Vertreterin der Delegation der Europäischen Union (EU) in Russland körperlich angegriffen worden, offenbar von Beamten der russischen Sicherheitsbehörden. Die Attacke ereignete sich Ende Mai in Wladiwostok. Dort hielt sich die Diplomatin für eine Dienstreise auf. Anitta Hipper, Sprecherin der EU-Kommission, bestätigt dem “Spiegel” den Vorfall. Wie es aus EU-Diplomatenkreisen heißt, hatte die Mitarbeiterin der EU-Vertretung am 26. Mai morgens gegen sieben Uhr Ortszeit in Wladiwostok einen Spaziergang machen wollen, weil sie nicht mehr schlafen konnte. Nachdem sie das Hotel verlassen habe, habe ein Auto neben ihr gehalten und zwei Männer seien ausgestiegen, die sie dann bedroht und zusammengeschlagen hätten. Man wisse nicht genau, ob es sich bei den Angreifern um Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB handele, heißt es in EU-Diplomatenkreisen, man gehe aber sehr stark davon aus. Die betroffene Frau aus Rumänien wurde außer Landes gebracht. Wie es der Frau inzwischen geht, ist unklar. Mitglieder diplomatischer Missionen genießen nach dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen in ihren Gastländern besonderen Schutz. Dies gilt auch für russische Diplomaten in der EU.

+++ 09:18 Nach G7-Gipfel: Geldregen für Kiew und Sanktionen für Moskau aus Kanada +++
Der kanadische Premierminister Mark Carney kündigt ein neues Militärhilfepaket für die Ukraine in Höhe von 2 Milliarden kanadischen Dollar (1,27 Mrd. Euro) an, berichtet die Deutsche Welle. Die Mittel werden für den Kauf von Drohnen, Munition und gepanzerten Fahrzeugen für die ukrainischen Streitkräfte verwendet. Außerdem sagte er ein neues Darlehen in Höhe von 2,3 Milliarden Dollar (1,46 Mrd. Euro) zu, um den Wiederaufbau der Infrastruktur in der Ukraine zu unterstützen. Der kanadische Premierminister betont, dass es “wichtig ist, maximalen Druck auf Russland auszuüben, das sich weigert, an den Verhandlungstisch zu kommen”. Zuvor war berichtet worden, dass Kanada Sanktionen gegen 44 russische Personen, darunter Putins Ex-Frau und seinen Neffen, verhängt hat. Auch Unternehmen und die sogenannte “Schattenflotte” sollen sanktioniert werden.

+++ 08:41 Kampfhandlungen doch nicht eingestellt? Russische Truppen rücken in Sumy wieder vor +++
Die russischen Streitkräfte sind in der Nähe von Junakiwka in der Region Sumy vorgerückt. Das meldet das dem ukrainischen Militär nahestehende Militärblog DeepState. Am 13. Juni gab Präsident Selenskyj noch bekannt, dass die russischen Truppen auf der Sumy-Achse gestoppt worden seien. Zu diesem Zeitpunkt seien sie maximal sieben Kilometer in ukrainisches Territorium vorgedrungen, hieß es. Tags darauf verkündete Selenskyj gar die Befreiung des Dorfes Andriivka in Sumy, das angeblich seit dem 4. Juni besetzt war. Am 16. Juni meldete der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzdienstes, Andrii Demtschenko, einen Rückgang der russischen Militäraktivitäten in der Nähe der Grenze in Richtung Sumy. Vor Wochen berichtete das ukrainische Militär, dass Russland etwa 50.000 Soldaten nördlich der Region Sumy zusammengezogen habe, um dort eine große Offensive zu starten. Es ist unklar, ob die sogenannte Sommeroffensive bereits begonnen hat.

+++ 08:08 Jetzt auch Australien: “Down under” sanktioniert erstmals russische “Schattenflotte” +++
Australien verhängt erstmals Sanktionen gegen Schiffe der sogenannten russischen Schattenflotte. “Russland nutzt diese Schiffe, um internationale Sanktionen zu umgehen und seinen illegalen und unmoralischen Krieg gegen die Ukraine fortzusetzen”, erklärt das australische Außenministerium. Die Sanktionen richten sich gegen 60 verdächtige Schiffe. Die betroffenen Öltanker operieren laut Außenministerium mit “irreführenden Methoden”, etwa das häufige Wechseln der Flaggen, das Abschalten von Ortungssystemen sowie mangelhaftem Versicherungsschutz. Die “Schattenflotte” ermögliche Moskau den illegalen Handel mit russischem Öl und anderen sanktionierten Gütern, heißt es weiter.

+++ 07:31 Opferzahl in Kiew korrigiert: Nach Großangriff sind 21 Menschen tot und 134 verletzt +++
Bei einem der schwersten russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf Kiew in der Nacht zum Dienstag sind mindestens 21 Menschen getötet und 134 weitere verletzt worden. Die ukrainische Nationalpolizei meldet zunächst 15 Tote und 124 Verletzte, später wird die Zahl der Todesopfer auf 16 korrigiert. Am frühen Mittwochmorgen meldet der Staatliche Katastrophenschutz, dass fünf weitere Leichen unter den Trümmern entdeckt wurden. Bei dem massiven russischen Raketen- und Drohnenangriff auf Kiew wurden weitere 134 Menschen verletzt. Während des fast neunstündigen Angriffs schossen Moskaus Streitkräfte eine große Zahl von Kamikaze-Angriffsdrohnen sowie Marschflugkörper und ballistische Raketen auf die ukrainische Hauptstadt ab.

+++ 06:51 Ukraine: Wieder mehr als 1000 russische Soldaten tot oder verwundet +++
Nach Angaben der ukrainischen Militärführung auf Facebook bleiben die russischen Verluste in der Ukraine sehr hoch. In den vergangenen 24 Stunden sollen erneut 1040 russische Soldaten getötet oder verwundet worden sein. Die Gesamtzahl übersteigt demnach eine Million. Die Zahl verlorener Panzer steigt um sieben auf knapp 11.000. Zudem soll Russland knapp 70 weitere gepanzerte Fahrzeuge und Artilleriesysteme verloren haben. Ihre Zahlen befinden sich nach ukrainischen Angaben bei knapp 23.000 bzw. mehr 29.000. Dazu habe Russland insgesamt mehr als 41.000 Drohnen verloren – 184 davon am Vortag. Die Zahlen des unabhängigen Beobachtungsportals Oryx zum verlorenen Militärgerät sind dagegen deutlich geringer. Allerdings ist immerhin der Verlust von mehr als 4000 russischen Panzern und knapp 9000 gepanzerten Fahrzeugen seit Beginn der Vollinvasion im Februar 2022 dokumentiert.

+++ 06:11 Überraschung: G7-Staaten finden Konsens zum Ukraine-Krieg +++
Zum Abschluss des G7-Gipfeltreffens in Kananaskis bringt Kanadas Ministerpräsident Mark Carney den Konsens der teilnehmenden Länder zum Ukraine-Krieg auf den Punkt. “Die Staats- und Regierungschefs der G7 brachten ihre Unterstützung für die Bemühungen von Präsident Trump um einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zum Ausdruck”, so Carney auf einer Pressekonferenz. Die G7 seien entschlossen, alle Möglichkeiten auszuloten, um den Druck auf Russland zu maximieren, einschließlich finanzieller Sanktionen. “Sie erkannten an, dass die Ukraine sich zu einem bedingungslosen Waffenstillstand verpflichtet hat, und sie waren sich einig, dass Russland dasselbe tun muss”, sagt der kanadische Ministerpräsident. Emily Williams, die Pressesprecherin des kanadischen Präsidialamtes, erklärt später, dass eine Erklärung zur Ukraine eigentlich nicht geplant gewesen sei. Ottawa habe eine deutliche Erklärung der G7 zum Krieg in der Ukraine eigentlich nach dem Widerstand der USA fallen gelassen.

+++ 05:29 Putin trifft auf internationale Journalisten +++
Kremlchef Putin will heute in St. Petersburg Fragen westlicher Journalisten beantworten. Am ersten Tag des jährlich organisierten St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums trifft der russische Präsident mit Vertretern internationaler Nachrichtenagenturen zusammen, um seine Sicht auf die globalen Themen zu schildern, wie der Kreml mitteilt. Auch im vergangenen Jahr hatte sich Putin im Rahmen des Forums vor der ausländischen Presse geäußert.

+++ 04:06 Russischer Drohnenangriff auf Saporischschja +++
Mindestens neun russische Drohnen greifen in der Nacht Saporischschja an. Der Gouverneur der Region, Iwan Fedorow, berichtet auf Telegram von Bränden in einer Industrieanlage und in Lagerhallen. Über mögliche Opfer gebe es noch keine Informationen.

+++ 02:16 Insider: Trumps Ukraine-Gesandter Kellogg trifft Lukaschenko +++
Insidern zufolge wird der Ukraine-Beauftragte der USA, Keith Kellogg, in den kommenden Tagen nach Belarus reisen, um dort den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko zu treffen. Die genaue Tagesordnung des Treffens ist demnach unklar. Kellogg habe die Reise jedoch als einen Schritt dargestellt, der dazu beitragen könnte, Friedensgespräche zur Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine in Gang zu bringen, sagten zwei der Insider, die um Anonymität baten, da die Reise nicht öffentlich gemacht wurde. Von Belarus und aus dem Weißen Haus gibt es bislang keine Stellungnahme.

+++ 00:47 Roaming-Gebühren für Ukraine sollen wegfallen +++
Die Europäische Kommission schlägt vor, die Roaming-Gebühren für die Ukraine ab 2026 abzuschaffen. “Wir möchten, dass ukrainische Bürger mit ihren Angehörigen in der gesamten EU sowie in ihrem Heimatland in Verbindung bleiben”, erklärt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Auch wer mit einem europäischen Handyvertrag in die Ukraine reist, müsste dort nicht mehr draufzahlen. Dafür müsste der Rat der 27 EU-Länder noch mehrheitlich zustimmen. Bislang gilt eine freiwillige Vereinbarung zwischen europäischen und ukrainischen Netzanbietern, die zusätzlichen Gebühren für Anrufe oder mobiles Internet nicht zu erheben. Bei Reisen innerhalb der EU werden bereits seit 2017 keine Roaming-Gebühren mehr fällig.

+++ 23:48 USA verhindern Ukraine-Erklärung bei G7-Gipfel +++
Die USA haben beim G7-Gipfel nach kanadischen Angaben eine gemeinsame Erklärung zur Ukraine verhindert. Die US-Regierung habe den Text zu Russland aufweichen wollen, um weitere Verhandlungen mit der Ukraine zu ermöglichen, sagt ein Vertreter des Gastgeberlandes Kanada. Die anderen sechs Länder seien dagegen für “starke Sprache” und eine Verurteilung Russlands im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingetreten. US-Präsident Trump hatte den Gipfel bereits am Montagabend vorzeitig verlassen, das geplante Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj fand deshalb nicht statt.

+++ 22:54 Weitere US-Sanktionen gegen Russland? Merz “vorsichtig optimistisch” +++
Zum Abschluss des G7-Gipfels in Kanada sichern Vertreter der wichtigsten Industriestaaten in Abwesenheit des abgereisten US-Präsidenten Trump der Ukraine weitere Unterstützung zu. Laut BundeskanzlerMerz gibt es in der Gruppe “einen Konsens”, das von Russland angegriffene Land weiter militärisch zu unterstützen. Kanadas Premierminister Mark Carney sagt weitere Militärhilfe in Milliardenhöhe zu. Zum weiteren Vorgehen mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagt Merz, die G7-Staaten würden nun “alle Möglichkeiten weiter ausschöpfen, auch Sanktionen gegen Russland zu verhängen”. Zudem äußert er sich zuversichtlich dazu, dass die USA trotz der zögerlichen Haltung Trumps bald weitere Sanktionen gegen Russland verhängen. “Ich gehe mit dem vorsichtigen Optimismus zurück nach Deutschland, dass es auch in Amerika in den nächsten Tagen Entscheidungen geben wird, weitere Sanktionen gegen Russland zu verhängen”, so Merz.

+++ 22:01 Russland will Hunderte Satelliten ins All schicken +++
Moskau genehmigt einem Bericht zufolge ein nationales Raumfahrt-Projekt, bei dem Hunderte Satelliten ins All geschickt werden sollen. Das gibt der Leiter der russischen Weltraumbehörde Roskosmos, Dmitri Bakanow, in einer Rede bekannt, wie der US-Auslandssender Radio Free Europe / Radio Liberty meldet. Demnach soll eine Gruppe von fast 900 Satelliten in die Umlaufbahn gebracht werden, die Internetzugang ermöglichen sollen. Zudem seien in dem bis 2036 angelegten Projekt 114 Erdbeobachtungssatelliten vorgesehen. Diese könnten sowohl für friedliche Zwecke als auch für militärische Aufklärung eingesetzt werden, heißt es in dem Bericht.

+++ 21:35 Weitere Opfer durch Sprengstoffabwürfe von Drohnen +++
Aus der Ukraine werden neue russische Drohnenattacken auf Zivilisten gemeldet. Die Region Cherson teilt mit, ein 52-Jähriger sei in der Stadt Beryslaw getötet worden, nachdem eine russische Drohne Sprengstoff abgeworfen habe. Zudem ist von einer weiteren Drohnenattacke in Cherson die Rede, bei der am Nachmittag zwei 69-Jährige verletzt worden seien.

+++ 21:17 Leichen aus Trümmern in Kiew geborgen +++
Einsatzkräfte haben vier weitere Leichen aus Gebäudetrümmern in Kiew geborgen, wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Abend mitteilt. Der Such- und Bergungseinsatz dauert demnach an. Die Zahl der Todesopfer in Kiew nach den russischen Drohnen- und Raketenangriffen sei auf mindestens 14 gestiegen, schreibt der Staatliche Notdienst der Ukraine. Mindestens 117 weitere Menschen seien verletzt worden.

+++ 21:00 Selenskyj: Müssen Trump drängen, seinen Einfluss geltend zu machen +++
Kiew wirft Kremlchef Wladimir Putin vor, bislang jede Friedensinitiative der internationalen Gemeinschaft ausgeschlagen zu haben. Dies betont der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf dem G7-Gipfel in Kanada. “Gemeinsam müssen wir Präsident Trump weiterhin dazu drängen, seinen Einfluss geltend zu machen, um Putin zu zwingen, diesen Krieg zu beenden. Es waren die USA und Präsident Trump, die einen Waffenstillstand, die Wiederaufnahme der Diplomatie, sofortige Treffen und Verhandlungen vorgeschlagen haben. Aber Russland hat alle Bemühungen blockiert.” Trump hatte seine Teilnahme am Treffen der sieben großen Wirtschaftsmächte vorzeitig abgebrochen und war unter Verweis auf die Krise in Nahost nach Washington zurückgekehrt.

+++ 20:43 Selenskyj: “Unsere Familien hatten sehr schwere Nacht” +++
Nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Selenskyj verdeutlichen die jüngsten russischen Luftangriffe auf Kiew und weitere Städte die Notwendigkeit für mehr Unterstützung für die Ukraine. “Unsere Familien hatten eine sehr schwere Nacht. Es war einer der schwersten Angriffe seit Beginn des Krieges”, sagt Selenskyj auf dem G7-Gipfel in Kanada. “Das ist eine große Tragödie für uns, und wir brauchen die Unterstützung unserer Verbündeten.”

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