Nur 40 Prozent halten Wissenschafter für objektiv: 44 Prozent der österreichischen Wahlberechtigten glauben, dass Experten aus Wissenschaft und Forschung in den Medien überwiegend ihre persönliche Meinung vertreten
by linknewtab
Nur 40 Prozent halten Wissenschafter für objektiv: 44 Prozent der österreichischen Wahlberechtigten glauben, dass Experten aus Wissenschaft und Forschung in den Medien überwiegend ihre persönliche Meinung vertreten
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26 comments
Natürlich vertreten sie ihre Meinung.. im ideal fall basierend auf Forschungsergebnissen
Würd da mal einbringen, dass es nicht rein an den Wissenschafter liegt. Aber in der Wissenschaft gibt es auch nicht immer eine klare, richtige Linie, und als Medienunternehmen wie eine Zeitung, TV Sender etc kann ich genause meine Meinung dahingehend einbringen, in den ich nur die Wissenschafter zu Wort kommen lass, die meiner Meinung entsprechen.
tbf Es gibt einige Konsorten die wirklich ihre eigene Meinung unter dem Deckmantel eines “Wissenschaftlers” oder “Experten” kundtun.
Speziell ServusTV (vmtl. auch oe24 und AUF1) und die dortigen Talk Formate haben seit Corona lauter solche “Wissenschaftler” ausgegraben um ihnen dann einen Sendeplatz oder eine Seitenspalte zu geben.
Aber so ist das halt. Wenn man eine Diskussion vergiften möchte dann muss man nur selbst genug scheiße reden und schon glaubt keiner mehr irgendwas. Flood the Zone with shit oder so.
Was teilweise natürlich auch stimmt. Daten und Studien lassen oft einen grossen Interpretationsspielraum zu.
Bei manchen Bereichen, wie zb beim menschenverursachten Klimawandel, sind sich halt 99 % der Wissenschafter in der Interpretation einig.
In vielen anderen Bereichen schaut das ganz anders aus und es gibt oft mehrere Lager wie welche Studien gewichtet und interpretiert werden sollten.
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und sage, dass das auch der Fall ist. Was jedoch die meisten dieser 44 % nicht verstehen ist, dass in der Wissenschaft nicht eine einzige Person nach ihrer Sichtweise gefragt wird, sondern viele verschiedene in unterschiedlichen Ländern. Nur weil ein Wissenschaftler was behauptet, heißt das ja noch lange nicht, dass das von der wissenschaftlichen Community akzeptiert wird. Erst durch das Heranziehen von mehreren Wissenschaftlern auf diesem Gebiet kann so etwas wie Objektivität entstehen.
ಠ_ಠ
Ergebnisdruck: warum gibt es alle 2 Wochen eine neue Super Mega Batterie? Man muss was zeigen, reißerisch. Das gefällt ja auch den Forschenden nicht.
Leistungsdruck: habe schon paar Mal gehört, dass es fast “usus” ist eine bestimmte Anzahl von Papers/Aufsätzen/Autorenschaften pro Zeitraum zu haben.
Auswertungsdruck: “Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast”. Man kann Ergebnisse so schön interpretieren. Hat man im Hintergrund eine Stiftung, die bestimmte Ergebnisse bevorzugt (wenn auch nur unterbewusst), dann tendiert man halt dazu.
Finanzierungsdruck: auch wenn es “freie Wissenschaft” ist, ist es nicht frei. Befristete Verträge, besonders an Universitäten, sind ein Mittel zur Kontrolle. Ob bewusst oder unbewusst.
Also nein, ich glaube nicht, dass die Wissenschaftler/Forscher komplett objektiv sind. Viele mögen es wollen, oder im “Umfang” des ihnen Möglichen machen, aber… nein.
Gleiches Problem beim Fernsehen und Journalismus. ORF macht die Sache gut, aber die Abgabe (in welcher Höhe auch immer) stört.
Ehrlicherweise hat das durchaus einen wahren Kern. Eine der ersten Sachen die man in Bezug zum wissenschaftlichen Arbeiten lernt ist dass Wissenschaft nicht in einem Vakuum stattfindet, sondern durch Paradigmen beeinflusst wird. Wissenschaftler sind ja keine Roboter, sondern normale Menschen, die durch einen gesellschaftlichen Rahmen und eine gewisse Sozialisation geprägt und beeinflusst werden. Und dann gibt es noch persönliche ideologische oder auch monetäre Interessen, die Studien beeinflussen können.
Bei Quantenphysik oder Mathematik wird die persönliche Meinung der Wissenschaftler wohl keine Rolle spielen, wie auch? Aber bei sowas wie Wirtschaft-, Geistes- und Sozialwissenschaften? Keine Frage, ja. Da bekommst du 5 Antworten wenn du 4 Leute befragst.
Das problem ist die meisten verstehen nicht was Wissenschaft überbaupt ist und wie sie funktioniert.
Na klar geben viele Wissenschaftler ihre aktuelle Meinung wieder die ist aber bei den richtigen aufgebaut auf hunderten publikationen in ihrem feld wovon man sich eine Meinung bilden muss.
Wer wissenschaftlern nicht vertraut muss halt selbst ihn dem gebiet richtige Recherche machen und nicht einfach ChatGPT fragen.
Das Schwurblertum blüht in Österreich.
So wie viele andere hier auch schreiben ist an dieser Aussage schon was Wahres dran.
Als Wissenschaftler würde ich da noch ein Schäufelchen nachlegen, und behaupten dass nicht die Wissenschaft an sich das Problem ist. Und das, obwohl die Aussage dass einige Vertreter unserer Zunft mehr persönliche Befindlichkeiten bedienen als die objektive Wahrheitssuche stimmt.
Das schwache Glied in der Kette sind heutzutage fast immer die Journalisten. Die nicht verstehen dass – so wie andere auch gesagt haben – Interviews mit ein oder zwei ausgewählten Wissenschaftlern die eine der Blattlinie genehme Meinung vertreten mehr kaputt machen als es der Kommunikation dient.
Herauszubekommen was der tatsächliche Stand der Forschung ist kann oft fast genauso mühsam sein wie die ursprüngliche Forschung zu betreiben. Was die Medien stattdessen meist machen ist sich die Wissenschaftler zu suchen die am lautesten schreien dass sie recht haben, und dass ihre Ergebnisse toll sind. Was oft nur recht bedingt mit der Qualität eben dieser Ergebnisse korreliert.
Einzelne Wissenschafter sind stolz darauf, wurscht zu sein, es zählt der internationale Konsens, für den einer alleine nix kann. Aber viele Wissenschafter sind schlecht in der populärwissenschaftlichen Präsentation ihrer Erkenntnisse, da sind vor allem die Journalisten verantwortlich und somit schuld am ausufernden Schwurblertum.
Es gibt halt viel zu wenig Zeit für ordentliche Debatten.
In einer 2h Sendung kann man nicht 6 Wahlprogramme im Detail auseinandernehmen.
Würde man “Expertenrunden” wirklich auf technischer/faktischer Ebene führen, dann könnte man leicht sagen wer sich tatsächlich mit der Sache auseinandergesetzt hat, und wer nur ne oberflächliche Meinung hat.
Aber das ist von den Medien nicht erwünscht. stattdessen bleiben nur noch Stammtischdiskussionen über wo immer das gleiche geredet wird.
Uhm, the fuck?
Als Wissenschaftler bildet man sich eine Meinung mittels Fordchung und lesen anderer Forschungsergebnisse.
Was glauben die Leute was Wissenschaft ist.
Ich brauche keine Wissenschaft weil ich hausverstand habe!
Schachmatt!
/s
Die Headline ist eine Sache, in den Daten offenbart sich aber die politische Relevanz.
Je “ländlicher”, je ungebildeter und je rechter, desto größer dieses Misstrauen in Wissenschaftler. FPÖ-ler scheinbar mit über 2/3, ÖVP zur Hälfte. Das ist katastrophal aber wenig überraschend.
Rund 50% haben auch einen IQ von unter 100
Ich glaube bei Naturwissenschaftlern ist das Vertrauen deutlich höher als bei Menschen mit PhD in Ich-Bin-Opfer-Gebt-Mir-Geld-Studies.
Leider werden Letztere viel häufiger im Standard zitiert.
Auf der einen Seite weiß und vermutet man, dass Wissenschaft weder Wahrheit noch Objektivität garantieren kann (weil es auch in Fachrichtungen verschiedene Meinungen geben kann, weil Studien gefälscht sein können, weil Wissenschafter auch fehlbare Menschen sein können, etc), auf der anderen Seite wird die Wissenschaft Laien aber immer wieder als unanfechtbare Wahrheit verkauft, anhand derer Entscheidungen getroffen werden, deren Folgen die Gesellschaft tragen muss.
Das klafft halt und es gibt keinen vernünftigen oder ehrlichen Umgang damit.
Ich bin aus privaten Gründen in einer Diabetesselbsthilfegruppe.
Eine Person hat dort gestern ein Schwurblerbuch gepostet. Angeblich hat die Zahl 10 mit Diabetes zu tun und Big pharma bzw Impfungen sind Schuld daran, dass Menschen Diabetes bekommen.
Weil früher gab’s ja keine Impfungen und auch fast keine Diabetiker; Anmerkung: vermutlich weil sie relativ schnell verreckt sind.
Einige haben die Aussagen sofort unterstützt.
Die Person hat dann auch noch in der Gruppe gefragt, ob jemand sein Kind nicht geimpft hat und das Kind trotzdem Diabetes hat. Hat wohl damit gerechnet, dass sich keiner meldet.
Aber NATÜRLICH gibt’s eine andere stolze Anti-Impfmama, mit einem Diabetikerkind, die sich sofort für einen privaten Austausch gemeldet hat.
Tut weh, aber damit erklärt sich das Ergebnis oben.
Das wäre nicht mal so sehr ein Problem. Kritisches Denken gehört zum wissenschaftlichen Prozess.
Nur leider sind diese Skeptiker extrem selektiv und bezweifeln wenn 200 Wissenschaftler etwas sagen und glauben eher dem einen auf Telegram mit Doktortitel in Theologie.
Und auch mehr weil sie sich schwer tun etwas nachzuvollziehen und deswegen lieber gar nicht dran glauben. Wobei sie nicht so streng sind bei einer Klospülung obwohl sie die genauso wenig verstehen.
Welcher TV Sender ermöglicht in Ö tatsächlich offene Diskussionen, wie es sie z.B in den USA gibt? Sowas findet man im deutschsprachigen Raum am ehesten noch auf YouTube. Ein ORF z.B. ladet gewisse Wissenschaftler aber auch Politiker einfach nicht ein. Andere weigern sich auch von selbst zu kommen, das gilt dann vor allem wenn ServusTV und Co einladen.
Schlimmer finde ich es noch in Deutschland, wo Lanz niemanden ausreden lässt und wenn man nicht ins sehr alt-linke Meinungsbild von ZDF&ARD passt, wird man eh nicht eingeladen. Und wenn man eingeladen wird, kann man sich schon Mal darauf einstellen, dass mindestens 6 weitere Gäste so ausgesucht wurden, dass es keine Diskussion mehr ist, sondern eine öffentlich-rechtliche Hinrichtung.
Der ehemals sehr offene Diskurs auf Twitter ist auch beendet, weil die Linken sich auf Bluesky ansiedeln und sich dann wundern, das die rechten halt ihre eigenen Social Networks gründen.
Das kommt sehr auf den Fachbereich an.
Wenn man sich mit Leuten unterhält, die in der Forschung sind, dann wird in manchen Bereichen leider zu oft nicht ergebnisoffen geforscht, d.h. es ist vorher klar wohin die Reise geht.
Besonders die Genderwissenschaften dürften da auffällig sein…
[sinnerfassendes lesen](https://www.derstandard.at/story/3000000248672/29-prozent-der-erwachsenen-in-214sterreich-haben-probleme-beim-lesen)
War doch iwie klar, oder?
Das ist der Grund warum wir in unserer Arbeitsgruppe begonnen haben Social Media zu bespielen.
Wo werden noch der wissenschaftliche konses wirklich abgefragt und für die Allgemeinheit aufbereitet? Zeitungen machen das einfach so gut wie nimmer, lesen werdens a ned viele.
Also müssen wir das auch selber in die Hand nehmen, weil sonst hast du nur den Pseudomist auf den Plattformen und kein seriöses Gegemodell. Haben wir Zeit und Expertise dafür. Nein. Machens trotzdem…
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