Als Reaktion auf die Einführung des EU-Energielabels hat Apple ein 44-seitiges Dokument veröffentlicht, das die eigene Test-Methodologie erläutert – und die Vorgaben der Europäischen Union kritisiert. Laut Apple hätten die Testwerte ausgereicht, um dem iPhone 16 Pro in den Bereichen Energieeffizienz und Sturzresistenz jeweils eine um eine Stufe bessere Bewertung zu geben, aber um Unklarheiten in den Testvorgaben zu berücksichtigen, hat sich Apple selbst jeweils um eine Stufe schlechter eingestuft.
Das zeigt schon eines der Probleme des EU-Energielabels: Alle Tests werden von den Herstellern von Produkten selbst durchgeführt, und nur in Einzelfällen von der EU kontrolliert. Apple kritisiert vor allem, dass die Vorgaben teils vage sind und unterschiedlich interpretiert werden können, was zu verschiedenen Test-Methodologien und damit auch zu unterschiedlichen Bewertungen zwischen Herstellern führt. Das ist nicht untypisch für die EU, denn es handelt sich dabei erst um “vorläufige” Vorgaben, die aktualisiert werden, sobald ausreichend Daten und Feedback von Herstellern vorliegt.
Laut Apple wären die Vorgaben teils aber so vage, dass diese kaum noch Sinn ergeben. Beispielsweise kann die Bewertung, wie gut ein Produkt Stürze übersteht, um bis zu drei Stufen “geschönt” werden, je nachdem, wie die Test-Parameter ausgelegt werden. Denn die EU setzt einen Sturz auf eine Stahlplatte voraus, macht aber keine Angaben zu Härtegrad oder Oberflächenstruktur, was sich massiv auf die Resultate auswirken kann. Außerdem werden nur Resultate von fünf Stürzen vorausgesetzt, was laut Apple zu wenig wäre, um zuverlässige Resultate zu erhalten.