Wer mit „Nius“ redet, legitimiert Hetzkampagnen

by Frank_Rosinchen

13 comments
  1. Ich habe letztens auf einem neuen Gerät ohne Login YouTube geöffnet und war ehrlich erschrocken, dass mehrere Videos von dem Portal mit je Hunderttausenden Aufrufen auf der Startseite waren.
    Kein Wunder, dass man politisch immer weiter abdriftet, wenn den Menschen solche Propagandascheiße aufgetragen wird.

  2. >Zeit für die Zivilgesellschaft, den Druck zu erhöhen: Wichtigstes Mittel im Umgang mit rechten Kampagnen ist das deplatforming, also der Ausschluss von Publikationen aus dem Kreis des akzeptierten Umgangs. Nius zitiert man nicht und mit Nius spricht man nicht, höchstens vor Gericht. Und auch nicht mit denen, die mit ihnen kooperieren.

    Dem Teil hier würde ich vehement widersprechen und sogar das Gegenteil fordern. Und damit meine ich nicht, dass ein Markus Söder bei Nius seinen Dampf plaudern soll, sondern dass z.B. jemand wie Heidi Reichinnek oder Felix Banaszak (nur zwei linkere Persönlichkeiten, die mir spontan eingefallen sind, sucht euch selber gern jemanden zum hier einfügen, der euch besser passt) oder sonst wer aus dem demokratischen Spektrum dort steht. Es muss viel, viel öfter passieren, dass Politiker demokratischer Parteien bei Nius und den anderen Konsorten auftauchen.

    Es geht schon lange nicht mehr darum, ob man irgendetwas legitimiert oder nicht, indem man mit Rechten spricht. Es ist längst soweit gekommen, dass die Medien, die von Rechten konsumiert werden, sich in einer ganz anderen Bubble befinden als diejenigen Medien, die von Demokraten konsumiert werden. Während es gleichzeitig ständig passiert, dass die Rechten zwar in demokratischen Medien vorkommen, aber Demokraten nicht in rechten Medien. Und das ist ein Fehler.

    Rechte bewegen sich frei in unserer Bubble, aber auch in ihrer eigenen. Und das muss sich ändern. Jede Minute Sende- oder Redezeit, die ein Demokrat in einer rechten Bubble bekommt, ist eine, die ein Rechter nicht bekommt, eine, in der dem Weltbild von Rechten widersprochen wird – und eine, in der eine kleine Chance besteht, Zuschauer von rechtem Gedankengut abzubringen. Julian Reichelt umgibt sich dauernd nur mit geistigen Wiederkäuern, hat er aber auch den Arsch in der Hose, sich Gegenwind ins Haus zu holen? Wenn ja, wird es Zeit, ihm einen Orkan ins Gesicht blasen zu lassen, in seiner eigenen Sendung. Wenn nein, soll man ihn so lange bedrängen, bis er behauptet, er hätte sich einen Arsch wachsen lassen.

    Ja, sich rhetorisch mit rechten Populisten rumzuschlagen ist alles andere als einfach, es ist mühselig, es braucht viel Vorbereitung und viel Training. Aber es ist nötig. Wird der Großteil der zuschauenden Heinz-Dieters vor Wut geifern, wenn sich, um beim Beispiel zu bleiben, Heidi Reichinnek mit Julian Reichelt fetzt? Garantiert. Aber es wird Zuschauer geben, die man vielleicht doch noch erreichen kann. Und die Alternative wäre, dass Reichelt stattdessen allein die Sendezeit füllt. Will keiner. Ergo: Rein da.

    Wir sind längst im offenen Kampf gegen den Faschismus und wir können es uns nicht leisten, nicht in die Offensive zu gehen. Und dazu gehört es eben auch, sich die Hände rhetorisch schmutzig zu machen. Ob damit irgendwas “legitimiert” wird, vollkommen egal. Wichtig ist, was am Ende rauskommt. Wenn der Faschismus zum Schluss untergeht, war es das alles wert.

    Sonst sitzen wir nämlich, überspitzt gesagt, alle zusammen in zehn Jahren im KZ, aber dann können wir uns alle ganz stolz auf die Schulter klopfen, wir haben schließlich nicht mit Nazis geredet.

  3. “Mir gefällt nicht was du sagst. Aber ich liebe, dass du sagen kannst, was du willst.”

  4. Der Titel klingt schon echt hart scheiße. Sorry. Nius ist offensichtlich Faktenverdreher und Hetzblatt aber “legitmiert Hetzkampagnen” ist schon selten dämlich. Das klingt nach dem Linksaktivismus von Anfang 20 Jährigen, einfach infantil.
    Ist die Springer Presse denn soviel besser? Man kann als Person der Öffentlichkeit halt auch nicht nur mit dem Jacobin Magazin oder Thilo Jung quatschen…

  5. Ein Artikel von der TAZ, die ist genau das Gleiche in links 😂

  6. Die Frage wurde juristisch beantwortet. Die nächste Runde steht vlt wieder an. Selbstverständlich haben die Rechtsexperten der TAZ natürlich ein Problem damit, denn deren Urteil war doch auch schon vor Prozessbeginn glasklar wie das Verbotsverfahren einer AFD

  7. Ist es nicht Söders Aufgabe die Menschen von der AFD wegzufischen? Macht doch Sinn, dann genau an das „Scharnier“ zwischen „zu rechts“ und Bild Zeitung zu gehen und dort auf Jagd zu gehen, oder?

    Wer seine Lebenszeit darauf verwendet CDU/CSU schlecht zu machen hat den Ernst der Lage nicht verstanden. Demokraten müssen Hand in Hand kämpfen (auch mit so einer Pfeife wie Söder) anstatt wie der Tagesspiegel weiterhin Spielchen zu spielen wer der edelste im ganzen Land ist (das es Söder nicht ist, sind keine neuen Infos)

  8. >Wichtigstes Mittel im Umgang mit rechten Kampagnen ist das *deplatforming*

    Aber Cancel-Culture gibts gar nicht.

  9. Das Problem ist, dass heutzutage nichts mehr kritisch hinterfragt wird. Punkt.

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