Normalerweise herrscht bei Mathematikwettbewerben angespannte Stille. Doch am Donnerstag füllten lebhafte Stimmen die Flure des Lycée Michel-Rodange in Luxemburg. Der Grund: Der Wettbewerb «maachmat(h)» bringt ganze Schulklassen zusammen – und erlaubt Austausch. 50 Minuten hatten die Gruppen Zeit, um gemeinsam sieben Mathe- und Logikaufgaben zu lösen. Insgesamt beteiligten sich rund 300 Klassen aus Grund- und Sekundarschulen im ganzen Land.
«Es war eine tolle Erfahrung, wir sind als Klasse zusammengewachsen», sagen Jeyna und Sai vom Athénée de Luxembourg. Viele der befragten Schüler betonten, wie entscheidend Kommunikation und Teamarbeit für den Erfolg seien. «Jemand, der nicht gut in Mathe ist, kann zum Beispiel die Antworten sauber übertragen», erklärt die 16-jährige Myriam. So werden die individuellen Stärken der einzelnen Klassenmitglieder gezielt genutzt.
Auch Jean-Marc Porco, Lehrer und Mitglied des Organisationsteams, sieht im Wettbewerb weit mehr als reines Rechnen. «Wir vergeben genauso viele Punkte für den Denkprozess wie für die richtige Lösung», betont er. Akzeptiert werden nicht nur Gleichungen und Formeln, sondern auch erklärende Sätze, Diagramme oder Zeichnungen. Für ihn ist klar: Es gibt viele Wege, die zum Ziel führen – oder, wie er sagt, nach Rom.