Ruhrgebiet. Pionierbataillon fährt nach Übung mit 500 überbreiten Fahrzeugen vom Rhein zurück nach Ostwestfalen. Was Autofahrer wissen müssen
Am Samstagnachmittag und am Sonntagmorgen kann es auf der A2 in Richtung Ostwestfalen eng werden: Ein deutsch-britischer Großverband, der in dieser Woche an dem Manöver „Grand Crossings 25“ bei Kalkar teilgenommen hat, wird für zusätzlichen Verkehr sorgen. „Die Brückenlegefahrzeuge des deutsch-britischen Pionier-Brückenbataillon 130 sowie Sicherungs-, Hilfs- und Mannschaftsfahrzeuge, werden in mehreren großen Konvois bis zum Sonntag über die Autobahn in ihre Kaserne nach Minden zurückfahren“, erklärt Oberstleutnant André Burdich, Sprecher des Bataillons.
Amphibische Fähren tragen mehr als hundert Tonnen Last
In der Region um Kalkar koppeln die Soldatinnen und Soldaten des deutsch-britischen Bataillons aus den amphibischen Fahrzeugen ihrer fünf Kompanien Fähren zusammen. „Jeweils vier Fahrzeuge ergeben eine Fähre, die zwei Panzer transportieren kann. Also mehr als 100 Tonnen, also zwei Kampfpanzer. Wir können mit den amphibischen Fahrzeugen natürlich auch Brücken bauen, aber mit den Fähren sind wir deutlich flexibler und schneller“, erläutert der Stabsoffizier.
Gemeinsam mit Soldatinnen und Soldaten der Nato-Partner Niederlande und Italien, von dort reiste eine Schwimmbrückenkompanie per Bahn nach Minden an, trainieren die Pioniere am Rhein die multinationale Zusammenarbeit. Dabei geht es auch darum, die unterschiedlichen Fähigkeiten und System aufeinander abzustimmen.
Brückensysteme aufeinander abstimmen
„Die Niederländer und wir Deutsche haben ähnliche Systeme, die Italiener ein etwas anderes Brückensystem. Die Zeit seit Beginn des Manövers am Dienstag haben wir genutzt, um unsere Systeme aufeinander abzustimmen“, sagt Oberstleutnant André Burdich.
Ein großer Konvoi der Bundeswehr hat den Rastplatz Hohenhorst schon bei der Anfahrt zum Manöver an der A2 bei Recklinghausen in Beschlag genommen. Feldjäger sperrten den Rastplatz ab. Lkw-Fahrer, die dort übernachteten, mussten sich andere Standort suchen.
© MHB | Jörg Gutzeit
Rückmarsch in der Nacht zum Sonntag
Am morgigen Samstag (28.6.) gehen die Brückenpioniere dann noch einmal gemeinsam auf den Rhein und bringen mit den Fähren Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und schwere Lkw ans andere Ufer und zurück. „Wenn alles so läuft bis bisher, dann gehen die letzten Fahrzeuge in der Nacht zum Sonntag wieder auf den Rückmarsch nach Minden“, erläutert Oberstleutnant André Burdich.
Was Autofahrer wissen müssen
Für Autofahrer gilt: Scheren Sie auf der Autobahn als Überholer nicht in Konvois ein, sondern überholen Sie diesen (unter Beachtung der Verkehrslage und der Streckenverhältnisse), bis Sie das Führungsfahrzeug hinter sich gelassen haben. Die Fahrzeuge des Konvois fahren mit Abständen, die unbedingt freigelassen werden müssen.
Geschlossene Verbände haben Wegerecht: Sie gelten rechtlich als ein Fahrzeug und dürfen daher z.B. auch bei Rotlicht über eine Ampelkreuzung fahren, wenn das 1. Fahrzeug noch Grün hatte.
Militärische Verbände sind mit Flaggen gekennzeichnet: Das letzte Fahrzeug hat eine grüne Flagge, alle anderen haben eine blaue Flagge. Das Leitfahrzeug, das nicht an der Spitze fahren muss, führt eine schwarz-weiße Flagge.